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Mit Subscriptio oder Subscriptiones da mehrere Elemente dazugehoren konnen bezeichnet die Diplomatik den ersten Teil des Eschatokolls Schlussprotokolls im mittelalterlichen Urkundenformular Die ursprungliche Wortbedeutung Unterschrift Unterfertigung deckt aber nur einen kleineren Teil der Falle ab Je nach Aussteller der Urkunde sind die Subscriptiones unterschiedlich ausgestaltet Almosenstiftung Ludwig IX Frankreich mit dessen MonogrammEigenhandige Signatur von Mathilde von Tuszien Juni 1107 Das doppelte S bedeutet SubScripsi Ich habe unterzeichnet d h dass die Markgrafin das Dokument approbiert hatZeugenunterschriften auf einer Urkunde aus Messina aus dem Jahr 1266 Inhaltsverzeichnis 1 Herrscherurkunden 2 Papstliche Urkunden 3 Andere Urkunden 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHerrscherurkunden BearbeitenIn den Diplomen der Konige und Kaiser gehoren dazu die Signumzeile mit dem Monogramm des Herrschers und die Rekognitionszeile teilweise mit einem Rekognitionszeichen Fur diese Zeilen wird wie fur die Intitulatio Angabe der Stellung bzw Funktion als Auszeichnungsschrift eine Elongata langgezogene Schriftvariante verwendet Von Karl dem Grossen bis ins beginnende elfte Jahrhundert beteiligte sich der Herrscher personlich nur durch den Vollziehungsstrich nur letzter Strich eigenhandig unter Maximilian I und Karl V tritt die Namensunterschrift des Herrschers auf Regelmassig war der personliche Anteil des Ausstellers in Byzanz Neben dem Legimus oder dem Menologem sind auch Unterschriften mit Nennung des Namens und Titels belegt 1 In Notariatsinstrumenten findet sich die Unterschrift des Erzkanzlers die von einem Kanzleimitarbeiter ausgefuhrt und als Rekognition bezeichnet wird Entstanden aus der kursiven Verbindung von ss als Kurzel fur subscripsi Ich habe unterschrieben nahm diese Rekognition im 9 und 10 Jahrhundert eine Form an die man als Bienenkorb bezeichnete doch gibt es auch architektonische Ausgestaltungen 2 Notig sind auch die Unterschriften der Zeugen die in objektiver Form vom Notar eingetragen sein konnen wobei der Form Signum manus Zeichen der Hand ein Kreuz vorangesetzt wird das in der Regel dem betreffenden Zeugen zuzuschreiben ist da es unterschiedlich gezeichnet ist Schreibkundige Personen unterzeichnen nach dem subjektiv formulierten Muster Ego N subscripsi Ich N habe unterschrieben Ego N testis sum Ich N bin Zeuge oder in anderen Varianten Bisweilen finden sich auch versifizierte Formulierungen 3 Das Notariatssignet war ein personliches Erkennungszeichen und bildete sich im 11 und 12 Jahrhundert aus Papstliche Urkunden BearbeitenIn den papstlichen Privilegien gehoren zur Subscriptio die Rota Name und Devise und das Benevalete Schlusswunsch zwischen denen die Unterschrift des Papstes steht Darunter sind in drei Spalten die Unterschriften der Kardinale angeordnet links die Kardinalpriester unter dem Papst die Kardinalbischofe und rechts die Kardinaldiakone Fur die Kardinale aller Ordines liefern die Unterschriften biographische Eckdaten Die Reihenfolge richtet sich nach dem Dienstalter bei Absenzen werden die entsprechenden Zeilen frei gelassen Der Grad der Eigenhandigkeit ist unterschiedlich jedoch gibt es in jeder Unterschrift einen eigenhandigen Anteil Andere Urkunden BearbeitenUrkunden die nicht aus der Kanzlei des Papstes oder eines Herrschers stammten zeigen schlichtere Rekognitionsausfuhrungen Die Subskriptionszeichen sind sehr individuell ihre Ausgestaltung reicht von Bienenkorben uber Pentagrammwe bis zu einfachen Wollknaueln 2 Literatur BearbeitenPeter Csendes Unterfertigung svermerk In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 8 LexMA Verlag Munchen 1997 ISBN 3 89659 908 9 Sp 1268 Peter Csendes Unterschrift In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 8 LexMA Verlag Munchen 1997 ISBN 3 89659 908 9 Sp 1272 f Werner Maleczek Sottoscrizioni autografe come mezzo di convalida sec IX XIII Prolusioni academiche 8 Scuola Vaticana di Paleografia Diplomatica e Archivistica Citta del Vaticano 2014 ISBN 978 88 85054 23 3 Werner Maleczek Autographen von Kardinalen des 13 und 14 Jahrhunderts In Claudia Feller Christian Lackner Hrsg Manu propria Vom eigenhandigen Schreiben der Machtigen 13 15 Jahrhundert Veroffentlichungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 67 Bohlau Wien 2016 ISBN 978 3 205 20401 5 S 69 148 Mathias Schmoeckel Werner Schubert Hrsg Handbuch zur Geschichte des deutschen Notariats seit der Reichsnotariatsordnung von 1512 Rheinische Schriften zur Rechtsgeschichte 17 Nomos Baden Baden 2012 ISBN 978 3 8329 7642 2 Mathias Schmoeckel Werner Schubert Hrsg Handbuch zur Geschichte des Notariats der europaischen Traditionen Rheinische Schriften zur Rechtsgeschichte 12 Nomos Baden Baden 2009 ISBN 978 3 8329 4068 3 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Dolger Johannes Karayannopulos Byzantinische Urkundenlehre Abschnitt 1 Die Kaiserurkunden Handbuch der Altertumswissenschaft Abteilung 12 Byzantinisches Handbuch Teil 3 Band 1 Beck Munchen 1968 S 54 56 und ofters a b Klaus Peter Schaffel Tinte und Feder In Stiftarchiv Sankt Gallen Hrsg Lebenswelten des fruhen Mittelalters in 36 Kapiteln Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2019 ISBN 978 3 95976 182 6 S 62 Horst Enzensberger Non populus parvus Versifizierte Zeugenfirmen und Notarsunterschriften im Urkundenwesen Suditaliens In Roberto Paciocco Luigi Pellegrini Antonio Appignani Hrsg Aspetti della cultura dei laici in area adriatica Saggi sul tardo medioevo e sulla prima eta moderna Biblioteca di Studi medievali e moderni Sezione medievale 2 Edizioni Scientifiche Italiane Neapel 1998 ISBN 88 8114 408 5 S 11 148 Weblinks BearbeitenUrkundenformulare von Horst Enzensberger Unterschriften in der Ringvorlesung Zeichen 2003 von Horst Enzensberger Unterfertigung Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Subscriptio Diplomatik amp oldid 232938218