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Das Studio am Stacheldraht SaS war eine auf Initiative des Berliner Innensenators Joachim Lipschitz im August 1961 vom West Berliner Senat in Zusammenarbeit mit dem RIAS eingerichtete mobile Lautsprecherstation die mit entsprechend ausgerusteten VW Bussen Informationen und Nachrichten uber die Berliner Mauer hinweg in den Ostteil der Stadt ausstrahlten Plakatwand an der Berliner Mauer am Potsdamer Platz rechts ein Wagen des Studios am Stacheldraht 1965Das rollende Studio sollte eine Reaktion sein auf Ost Berliner Lautsprecherpropaganda welche wiederum eine Antwort waren auf die zahlreichen vor allem an Grenz und Volkspolizisten gerichtete Plakate in West Berlin Deutsche schiesst nicht auf Deutsche Der Einsatz der SaS Busse markierte den Beginn des sogenannten Lautsprecherkrieges Die Lautsprechertatigkeit endete nach einem grossen Einsatz am 7 Oktober 1965 An diesem 16 Jahrestag der DDR wurde ein Zapfenstreich der Nationalen Volksarmee NVA abgehalten in einer Kaserne westlich von Gatow mit lauter Musik und Durchsagen empfindlich gestort Eigens zu diesem Anlass wurde eine 5000 Watt Sendeanlage mit einer Reichweite von mehr als funf Kilometern installiert Seitens der DDR fuhrte dies zur Erkenntnis keine geeigneten technischen Gegenmassnahmen durchfuhren zu konnen und baute die Lautsprecheranlagen entlang der Grenze ab Daraufhin stellte auch das SaS seinen Lautsprecherbetrieb ein Leuchtschriftanlagen Bearbeiten nbsp Die Leuchtschriftanlage am Potsdamer Platz 1965Seit Oktober 1963 betrieb das SaS zusatzlich vier hohe Wanderschriftanlagen mit aktuellen Schlagzeilen uber weltpolitische Ereignisse Informationen uber die Lage in der DDR und Fluchtversuche und andere Zwischenfalle an der Mauer Die Hauptanlage befand sich im Hochhaus der Wohnungsbaugesellschaft GSW in der Kochstrasse Dort befand sich auch ein Buro des SaS in dem die Texte gefertigt wurden Per Fernschreiber wurden diese an die anderen Anlagen weitergeleitet Diese befanden sich auf dem Dach der Rudolf Wissell Schule in der Ellerbeker Strasse 7 in Gesundbrunnen auf der Erhebung Dorferblick in Rudow und am Potsdamer Platz wo das SaS die Verantwortung fur die bereits im Oktober 1950 von Westberliner Zeitungsverlagen aufgestellte Anlage ubernahm Die vier Meter hohe Leuchtschrift der Hauptanlage strahlte in Richtung Alexanderplatz und war mit einem lichtreflektierenden Spezialanstrich versehen wodurch Versuche der Volkspolizei die Anlage mit Scheinwerfern zu blenden nicht nur scheiterten sondern die Leuchtkraft der Schrift sogar noch verstarkten Der bevorstehende Beginn der Verhandlungen uber das Viermachteabkommen uber Berlin im Marz 1970 lautete das Ende des SaS ein Die ohnehin schwierigen Verhandlungen sollten nicht unnotig durch vermeidbare Aktionen verkompliziert werden Im Dezember 1969 wurde der Betrieb der Leuchtschriftanlagen und somit des SaS insgesamt eingestellt Literatur BearbeitenPeter Pragal Eckart D Stratenschulte Der Monolog der Lautsprecher und andere Geschichten aus dem geteilten Berlin dtv Munchen 1999 ISBN 978 3 423 36149 1 Verein Berliner Mauer Gedenkstatte und Dokumentationszentrum e V Hrsg Studio am Stacheldraht Tondokumente zur Zeitgeschichte 1 Audio CD mit Booklet Berlin 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Potsdamer Platz in the 1960s Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Interview mit dem SaS Redakteur Heinz Gerull Bericht aus DER SPIEGEL Nr 49 vom 29 November 1961 RIAS Reportage uber das mobile Studio am Stacheldraht 16 Oktober 1961 RIAS Reportage uber Ost Berliner Reaktionen auf die Sendungen des Studios am Stacheldraht 16 Oktober 1961 Foto der Leuchtschriftanlage auf dem GSW Verwaltungsgebaude in der Kochstrasse Foto der Leuchtschriftanlage auf dem Schulgebaude an der Ellerbeker Ecke Foto der Leuchtschriftanlage auf der Erhebung Dorferblick in Rudow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Studio am Stacheldraht amp oldid 222344988