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Die Typen C und c der Wiener Strassenbahn waren Prototypen fur einen Einrichtungs Grossraumwagen Die formschonen jedoch mit vielfaltigen Problemen behafteten Fahrzeuge standen nur wenige Jahre im Dienst Strassenbahn Wien C cEinzig erhaltenes Modell des C 101 im Verkehrsmuseum RemiseEinzig erhaltenes Modell des C 101 im Verkehrsmuseum RemiseNummerierung C 101c 1201 spater 1501 Anzahl je 1 ExemplarHersteller Simmering Graz PaukerBaujahr e 1953Ausmusterung 27 12 1968Achsformel Bo Bo Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Kupplung C 14 200 mmc 14 700 mmBreite 2205 mmDrehzapfenabstand 6 300 mmDrehgestellachsstand 1 800 mmLeermasse C 20 400 kg nach UB 20 600 kg c 14 600 kg nach UB 14 800 kg Dauerleistung 4 50 kWStromsystem 550 V GleichstromStromubertragung Oberleitung Scherenstromabnehmer SS 53 und SS 58Anzahl der Fahrmotoren 4 HalbspannungsmotoreAntrieb Hohlwellenantrieb mit FederscheibenBauart Fahrstufenschalter Unterflur Nockenfahrschalter mit HebelbetatigungBremse Widerstandsbremse Druckluftbremse HandbremseKupplungstyp ScharfenbergkupplungSitzplatze C 26 nach UB 24 c 28 nach UB 26 Stehplatze C 69c 72 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik und Ausstattung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie C c waren abgesehen von den gebraucht erworbenen Amerikanern der Type Z die ersten Grossraumwagen der Wiener Strassenbahn 1952 beauftragen die Wiener Stadtwerke Verkehrsbetriebe die Firma Simmering Graz Pauker mit der Entwicklung und dem Bau dieser Type Obwohl es bereits auslandische Vorbilder gab bedeuteten diese Fahrzeuge fur Hersteller und Verkehrsbetriebe absolutes Neuland Bisher wurden fast ausschliesslich zweiachsige Fahrzeuge fur die Wiener Strassenbahnen gebaut 1 Als Prasentationstermin wurde die Wiener Herbstmesse 1953 beschlossen was SGP wenig Zeit zur Konstruktion des neuartigen Fahrzeuges gab Nach dem Willen der Besteller sollte diese neue Type dem letzten Stand der Technik entsprechen Allerdings bemangelte die Aufsichtsbehorde MA 46 bereits bei der endgultigen Auftragserteilung am 14 April 1953 das errechnete Gesamtgewicht als zu hoch Dem Gesamtkonzept fehlte es von Anfang an an Erfahrung und vieles was sich in der Konstruktion als schlussig erwies bereitete in der spateren Fahrpraxis Probleme 1 Die Typen C und c bedeuteten in jeder Hinsicht den Beginn einer neuen Ara fur die Wiener Strassenbahn Teilweise epochale Neuerungen wie Einrichtungs und Grossraum Bauart Schaffnersitz Fahrgastfluss von hinten nach vorne automatische Schwenkturen Haltewunsch Lautsprecheranlage Druckluftbremsen Scharfenbergkupplung und Hebelsteuerung waren umzusetzen Um halbwegs ein Gespur fur die neue Type zu bekommen fertigte SGP 1952 zunachst eine Attrappe aus Sperrholz an Trotzdem blieb nicht viel Zeit um die vielfaltigen Neuerungen umzusetzen und zu erproben Im September 1953 verliessen die ausserlich fertiggestellten Trieb und Beiwagen das Herstellerwerk in Simmering und wurden auf der Wiener Herbstmesse prasentiert Die Fahrzeuge waren zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht betriebsbereit das Publikumsinteresse jedoch bereits sehr hoch 1 Nach der Messe kamen die Fahrzeuge zuruck ins Herstellerwerk wo sie zur Komplettierung teilweise zerlegt werden mussten SGP und die Verkehrsbetriebe standen nun zunehmend unter Zeitdruck da Politik und Offentlichkeit die neuen Fahrzeuge endlich im Betrieb sehen wollten Nach der ubereilten Fertigstellung wurden Trieb und Beiwagen am 16 Janner 1954 den Wiener Verkehrsbetrieben ubergeben welche sie sofort auf den Linien 80 und 81 zur Probe fuhren Aufgrund dabei auftretender technischer Probleme weilten die Fahrzeuge jedoch bereits wieder von Ende Janner bis Marz 1954 im Herstellerwerk Bis April fanden neuerliche Probefahrten statt schliesslich erteilte die MA 46 am 23 April 1954 die Zulassung fur den Fahrgastverkehr jedoch nicht ohne schwerste Bedenken gegen die Form der Turoffnung durch Kontakte auf den Trittstufen zu aussern Ebenso wurde das zu hohe Wagengewicht kritisiert Der Zug wurde dem Betriebsbahnhof Ottakring fur die Linie 46 zugeteilt auf welcher am 22 Mai 1954 die Jungfernfahrt stattfand 1 Die ersten Einsatze waren von grossem Publikumsinteresse gekennzeichnet die Type C c stellte fur Wiener Verhaltnisse ein volliges Novum dar Dennoch zeigten sich recht bald die Schwachen des neuen Zuges Durch die Turautomatik und den Fahrgastfluss kam es zu grossen Stauungen an den Einstiegen und dadurch verspateter Abfertigung Vorerst durften nur entsprechend ausgebildete hohere Beamte des Schulburos als Fahrer eingesetzt werden Da dieses um 15 00 Dienstschluss hatte erfolgten die ersten Einsatze stets erst ab 16 00 Das Personal war jedoch mit der ungewohnten Handhabung des Fahrzeuges vollkommen uberfordert Zu dem zeigten sich recht bald vielfaltige technische Mangel des ubereilt in Betrieb genommenen Zuges wobei vor allem das Bremssystem mit seiner Mischung aus Widerstandsbremse und mittels Druckluft betatigter Klotzbremsen Triebwagen bzw Scheibenbremsen Beiwagen Probleme bereitete Auch die Konstruktion der Drehgestelle befriedigte nicht Aufgrund dieser und anderer Probleme verkundete das Wiener Rathaus bereits in der zweiten Jahreshalfte 1954 den Lizenz Bau von DUEWAG Grossraumwagen in Form der Typen C1 und c1 Von Dezember 1954 bis Februar 1955 wurde eine grundliche Revision durch die Hauptwerkstatte vorgenommen die zahlreiche Schaden zutage brachte Trotzdem kam das Fahrzeug wieder in Dienst und war bis Juni 1956 unterbrochen durch zahlreiche Storungen im Einsatz auf der Linie 46 1 2 Ab Juni 1956 war der C c Zug im Betriebsbahnhof Ottakring abgestellt man bemuhte sich nicht mehr wirklich um das zunehmend unbeliebt gewordene Einzelstuck Im September 1958 kamen die Fahrzeuge neuerlich zu SGP wo man sich eher halbherzig darum bemuhte sie wieder einsatzfahig zu machen Fahrerplatz und Schaffnerplatz sowie die Kleinspannungsanlage wurden dem C1 angeglichen und die Haltewunsch Anlage entfernt Das ohnehin schon hohe Eigengewicht der Wagen erhohte sich dadurch jedoch noch mehr Bestehende Probleme wie z B die fehlkonstruierte Bremsanlage konnten jedoch nicht beseitigt werden Dem Hersteller war die Missgeburt jedoch zunehmend unangenehm daher erfolgte erst im Marz 1960 die neuerliche Auslieferung Nach langen Probefahrten erfolgte der Einsatz im Fahrgastverkehr erst ab 26 September 1960 lediglich zu gelegentlichen Auslaufen auf der Linie 46 da die Aufsichtsbehorde nur mehr einen aushilfsweisen Einsatz zuliess 1 2 Am 7 Juni 1963 wurde der C c Zug mit einer schadhaften Bremsanlage zum letzten Mal in den Bahnhof Ottakring eingezogen Bereits am 12 Juni wurde zur allgemeinen Erleichterung die Abstellung des unbeliebten Fahrzeuges verfugt Die Ausmusterung erfolgte jedoch erst nach funfjahriger Standzeit am 27 Dezember 1968 In Folge landeten Trieb und Beiwagen im Altmateriallager Simmering wo die beiden Fahrzeuge im Juni 1970 verschrottet wurden 1 Heute erinnert lediglich ein zeitgenossisches Modell an diesen ersten Wiener Grossraumzug Technik und Ausstattung BearbeitenDie Fahrzeuge waren Einrichtungswagen in geschweisster Ganzstahl Bauweise mit gummigefederten Drehgestellen aus geschweisstem Formstahl Diese besassen innenliegende Pendel Rollenlager und gummigefederte Radsatze Gemass dem beabsichtigten Fahrgastfluss waren im Fahrzeugbug eine einzelne Doppel Schwenkture mittig eine Doppelture und im Heck eine Dreifachture verbaut Beleuchtete Zielschildkasten und rahmenlose Halbfenster komplettierten das von vielen Zeitgenossen und Strassenbahnfreunden als elegant empfundene Aussere der Wagen Der Antrieb erfolgte durch vier je 50 kW starke Halbspannungsmotore der Type GLM25b des Herstellers BBC welche uber ein mittels Hebel und Servomotor angetriebenes Unterflur Nockenschaltwerk Type K7783 von Siemens Schuckert angesteuert wurden Die Achsen wurden uber einen Hohlwellenantrieb mit Federscheiben angetrieben Die Stromabnahme erfolgte uber einen Siemens Stromabnehmer Type SS 53 Die Bremsung erfolgte uber eine elektrische Widerstandsbremse sowie eine auf Bremsklotze und Bremsscheiben wirkende und erstmals mittels Fusspedal zu bedienende Hardy Druckluftbremse als Feststellbremse welche jedoch unterschiedliche Ansprechzeiten besassen Die Druckluftanlage versorgte weiters die Turantriebe den Scheibenwischer und den elektropneumatischen Schleuderschutz Vollkommen neu war auch das mit Kipptastern optisch akustischer Signalanlage und Tachograph ausgestattete Fahrerpult Erstmals in Wien waren Scharfenbergkupplungen und Rangierfahrschalter auf den hinteren Plattformen verbaut 1 2 3 Der Innenraum war mit Leuchtstoffrohren und Durofol Sitzen ausgestattet zudem gab es erstmals in Wien einen fixen Schaffnerplatz Alle Haltestangen im Inneren waren dem Zeitgeist entsprechend verchromt Literatur BearbeitenPeter Bader Harald Marcincig C c Bejubelt verdammt vor 30 Jahren verschrottet In tramway amp modell Ausgabe 2 2000 Alfred Laula Alfred Rosenkranz Wiener Strassenbahnwagen Technik und Fotos Verlag Slezak Wien 1983 ISBN 3 85416 092 5 Wolfgang Kaiser Die Wiener Strassenbahnen Vom Hutscherl bis zum Ulf GeraMond Munchen 2004 ISBN 3 7654 7189 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Peter Bader Harald Marincig C c Bejubelt verdammt vor 30 Jahren verschrottet In tramway amp modell Nr 2 2000 Hildegard Sedlacek Modellstrassenbahnen Wien 2000 S 6 15 a b c Type C Musterzug Abgerufen am 21 Februar 2022 Alfred Laula Alfred Rosenkranz Wiener Strassenbahnwagen Verlag Slezak S 71 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strassenbahn Wien Type C c amp oldid 220939098