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Die ehemalige Stiftskirche St Peter und Guido franzosisch Collegiale Saints Pierre et Guidon d Anderlecht niederlandisch Sint Pieter en Sint Guidokerk ist eine romisch katholische Kirche in Anderlecht einer Gemeinde sudwestlich der Stadt Brussel Die Kirche im Stil der Brabanter Gotik wurde im 14 Jahrhundert erbaut und finanziell so ausgestattet dass ein Kanonikerstift dort die Gottesdienste zelebrieren konnte Als Hauptkirche von Anderlecht ist sie das Gotteshaus der ortlichen Pfarrgemeinde Sie liegt an der Station Saint Guidon der Brusseler Metro Stiftskirche AnderlechtAnsicht von OstenChorGlasmalereiGrabstein des Pierre van Dievoet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Krypta 2 2 Grabsteine und Bestattungen 3 Weitere Ausstattung 4 Stift von Anderlecht 5 Umgebung der Kirche 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Nahe der Kirche St Peter der damaligen Hauptkirche des Dorfes Anderlecht wurde 1046 von Reinelde d Aa einem Mitglied einer einflussreichen Familie des Herzogtums Brabant ein Kollegiatstift gegrundet Die erste Kirche war romanisch wie aus der Krypta 11 Jahrhundert ersichtlich ist die noch unter dem Chor der Heiligen Peter und Guido liegt In dieser Krypta befindet sich ein sehr alter Grabstein 11 Jahrhundert ohne jegliche Inschrift aber mit einem belaubten Zweig als einzigem Motiv Aufgrund einer langen Tradition volkstumlicher Wallfahrten gilt sie als Grab des Heiligen Guido des armen Mannes von Anderlecht der um 1012 starb Das heutige Gebaude wurde zwischen 1350 und 1527 als kreuzformige Basilika errichtet der quadratische Turm stammt aus dem Jahr 1517 Jan van Ruysbroeck unter anderem Architekt des Turms des Brusseler Rathauses war fur die Arbeiten zwischen 1479 und 1485 verantwortlich Die Arbeiten dieser Periode wurden in Stein aus Avesne und Dilbeek ausgefuhrt Die Stiftskirche erhielt den Namen St Peter und Guido als ein Jahrhundert nach dem Tod des Heiligen Guido von Anderlecht eine von einem der Kanoniker verfasste Vita Guidonis den armen Mann von Anderlecht bekannter machte Sein Grab wurde zum Ziel fur eine grosse Anzahl von Pilgern Das Kollegiatstift wurde 1796 aufgelost aber die Kirche behielt ihren Titel Zwischen 1843 und 1847 wurde die Kirche unter der Leitung des Architekten Jules Jacques van Ysendyck einer grundlichen Restaurierung unterzogen Im Jahr 1898 wurde der quadratische Turm mit einer Turmspitze versehen Die Restaurierung von 1994 bis 1997 betonte die Eleganz des Bauwerks mit einer entsprechenden nachtlichen Beleuchtung Beschreibung BearbeitenDas Kirchenschiff in Form eines lateinischen Kreuzes hat nur vier niedrige Joche und geht uber das Querschiff hinaus in einen relativ tiefen Chor mit dem Chorgestuhl uber Krypta Bearbeiten Die Krypta die auf die erste Kirche von St Peter im romanischen Stil zuruckgeht ist gut erhalten Vier der Saulen dort stammen vermutlich aus einer antiken romischen Villa Grabsteine und Bestattungen Bearbeiten Hervorzuheben ist der Grabstein von Pierre van Dievoet 1697 1740 Vizepleban und Sekretar des Kapitels von Anderlecht und seines Bruders Kanonikus Pierre Jacques Joseph van Dievoet 1706 1764 Etwa hundert Grabsteine von Kanonikern die zwischen dem 15 und 18 Jahrhundert gestorben sind bedecken den Boden des Querschiffs des Hauptschiffs und der Seitenschiffe darunter die Grabsteine fur Albert Dithmar ein renommierter Arzt aus Braine l Alleud der dem Hof von Brabant angegliedert war und nach dem Anfall von Everard t Serclaes an dessen Bett gerufen wurde Die Inschrift lautet Hic iacet egregius singularis vir Albertus cognomine dithmari de civilate brenien oriundus arcium et medecine mgr eximius illustisimoru quonda principu ac ducu brabancie anthonii iohannis et philippi phisicus electus nec non venerabiliu ecclesiarum monten senogien anderlechten canonicus dignissimus qui decessit ab humanis anno domini millesimo q dragetesimo tricesimo nono die prima mensis septembris cuius memoria ut benedictioni permaneat animaque cum sanctis in gloria perenniter requiescat Auf Deutsch Hier liegt der verdienstvolle und beruhmte Albert Dithmar aus der Stadt Braine Meister der Kunste und beruhmter Arzt der drei erlauchten Herzoge von Brabant Antoine Jehan und Philippe und ihr auserwahlter Physikus wurdiger Kanoniker der Kirchen von Mons Soignies und Anderlecht der im Jahre unseres Herrn 1439 am ersten Tag des Septembers aus dieser niederen Welt gekommen ist auf dass sein Gedachtnis und seine Seele gesegnet werden damit er in der Herrlichkeit bei den Heiligen ruhen moge 1 Im Chor befindet sich das Mausoleum von Jean de Walcourt Herr von Braine le Chateau Marschall des Hennegau gestorben 1362 neben anderen Denkmalern die zur Erinnerung an Mitglieder seiner Familie Erben und Nachkommen derer von Aa Grunder des Kapitels der Stiftskirche errichtet wurden Weitere Ausstattung BearbeitenSudlich am rechten Seitenschiff befindet sich die grosse Liebfrauen Gnadenkapelle in der die Marienstatue aus der Kartause von Scheut aufbewahrt wurde An den Wanden sind Szenen aus dem Leben des Heiligen Guido gemalt Die Orgel ist ein Werk von Georges Haupt aus dem Jahr 1937 mit 45 Registern auf drei Manualen und Pedal 2 Stift von Anderlecht BearbeitenDas Stift von Anderlecht wurde im Jahr 1046 von Renelde d Aa gegrundet Es brachte bedeutende Personlichkeiten und Gelehrte zusammen und spielte acht Jahrhunderte lang eine kulturelle und religiose Rolle Umgebung der Kirche BearbeitenAuf der einen Seite steht der ehemalige Beginenhof zu dem unter anderen das Haus von Pierre Wichman rue du chapitre Kanoniker und Schulmeister in St Peter und Guido gehort Im Jahr 1521 empfing er dort fur einige Monate seinen Freund Erasmus den grossen Humanisten der Renaissance Dieses Haus das den Namen Erasmushaus Maison d Erasme tragt ist heute ein Museum das Erasmus und der Renaissance gewidmet ist Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiftskirche Anderlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Stiftskirche St Peter und Guido auf www bruxellesmabelle netEinzelnachweise Bearbeiten L Hebbelynck Epitaphes et inscriptions dans les eglises in Messager des sciences historiques de Belgique 1835 S 343 344 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 6 Marz 2021 Normdaten Geografikum GND 4575384 2 lobid OGND AKS VIAF 249397111 50 836638 4 306176 Koordinaten 50 50 11 9 N 4 18 22 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftskirche Anderlecht amp oldid 238734830