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Stephen Kovacevich 17 Oktober 1940 in San Pedro Los Angeles fruherer Name Stephen Bishop ist ein US amerikanischer Pianist und Dirigent Dietrich Fischer Dieskau Stephen Kovacevich Gerald Moore Elly Ameling und Bernard Haitink 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Repertoire und Rezeption 3 Dokumentarfilm 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStephen Kovacevich stammt aus einer kroatischen Einwandererfamilie 1 Er erhielt seinen ersten Klavierunterricht von Lev Schorr Als Elfjahriger debutierte er in seiner Geburtsstadt Als seine Mutter das zweite Mal heiratete nahm er deren neuen Nachnamen Bishop an Spater nannte er sich zunachst Bishop Kovacevich am Ende nur noch Kovacevich Er ging 1959 nach London und studierte bei Myra Hess Seinen ersten grossen Klavierabend mit den Diabelli Variationen gab er 1961 in der Wigmore Hall Dieses begeistert aufgenommene Konzert legte den Grundstein fur seine weitere Karriere 1962 wurde er in London mit dem Mozart Preis ausgezeichnet 1964 spielte er mit der Cellistin Jacqueline du Pre die 1967 Daniel Barenboim heiratete Spater ging er eine personliche Beziehung mit ihr ein Im Marz 1967 debutierte er in der Town Hall in New York City mit Werken von Johann Sebastian Bach Franz Schubert und Ludwig van Beethoven In der Saison 1969 70 spielte er mit dem Geraint Jones Orchestra samtliche Klavierkonzerte Mozarts 1968 spielte er die Urauffuhrung des Klavierkonzerts von Richard Rodney Bennett Die Aufnahme von Bela Bartoks zweitem Klavierkonzert wurde 1970 mit dem Edison Award ausgezeichnet 1974 heiratete er die Pianistin Martha Argerich Der Ehe entstammt die Tochter Stephanie Argerich 1975 welche ihre Eltern in dem 2012 veroffentlichten Dokumentarfilm Argerich Bloody Daughter portratierte 2 Er begann 1984 eine zweite Karriere als Dirigent und wurde 1990 kunstlerischer Leiter und Chefdirigent des Irish Chamber Orchestra Repertoire und Rezeption BearbeitenStephen Kovacevich fuhlt sich als Interpret vor allem Ludwig van Beethoven verbunden Aufnahmen der Diabelli Variationen sowie der Klaviersonaten und Konzerte fuhrten zu internationaler Anerkennung In den 1990er Jahren schloss er einen Exklusivvertrag mit EMI Classics fur die er eine Gesamtaufnahme der Beethovensonaten einspielte die 2017 von Warner Classics erneut zuganglich gemacht wurde 3 Die Interpretationen zeichnen sich durch Texttreue und Naturlichkeit Ernst und Tiefe aus und verzichten auf extravagante Freiheiten Sein Beethoven ist kantabel kraftvoll und klar artikuliert wenn auch nicht bis in die letzten Einzelheiten ausdifferenziert 4 Ein Vergleich der fruheren mit der spateren Aufnahme der Pathetique offenbart zwar keine grundlegend neue Sicht aber Veranderungen in vielen Details Der dramatische Kontrast zwischen der pathetischen Einleitung Grave und dem wilden Allegro di molte e con brio ist eingeebnet und das Finale scheint nicht mehr so lebhaft und naturlich wie 1971 Das etwas hohere Tempo im kantablen zweiten Satz kommt der Aufnahme indes zugute Joachim Kaiser lobte in den 1970er Jahren den Ernst und die Artikulationsfahigkeit ebenso wie die stille Ausdruckskraft und das grosse Legato Fahigkeiten die Kovacevich zu einem gewichtigen Beethoven Interpreten machen wurden 5 In besonderen Momenten verbinde Kovacevich Solomons Grosse mit Klemperers gewaltiger Naturlichkeit Kaiser bewundert die Konzentrationsfahigkeit mit der Kovacevich die grossen Diabelli Variationen gliedert und bewaltigt und halt die davon entstandene Fernsehaufnahme fur ein visuell akustisches Wunder Manchmal mangele es ihm allerdings an Freiheit und im Gegensatz zu Daniel Barenboim wirke er etwas schwerfallig und schwermutig So spiele er im Finale der A Dur Cellosonate op 69 oder im zweiten Satz der Klaviersonate op 101 uber die Schumann antizipierende Brillanz hinweg wenn auch die Glut mit der er die unendliche Melodie des ersten Satzes vortragt aufhorchen lasse Weitere Komponisten deren Werke er eingespielt hat sind Mozart Schubert Schumann Chopin und Brahms Die Aufnahmen der beiden Brahms Konzerte wurden sehr gelobt und die Einspielung vom 1 Klavierkonzert Brahms unter Wolfgang Sawallisch 1993 mit dem Gramophone Award ausgezeichnet Die zweite Aufnahme vom 2 Klavierkonzert Brahms wurde mit grosserem Raumanteil aufgezeichnet was dazu fuhrte dass die sinfonischen Dimensionen des gewaltigen Werks genauer hervortraten und das Klavier mit dem Orchester klanglich besser verschmelzen konnte Im Vergleich zur fruheren Aufnahme spielte er nobler und zuruckhaltender Der pianistische Zugriff in der ersten Aufnahme wirkte direkter Kovacevich widmet sich auch der Kammermusik Bereits in den 1960er Jahren musizierte er noch unter dem Namen Stephen Bishop mit der beruhmten Cellistin Jacqueline du Pre Mit ihr nahm er Beethovens Cellosonaten Nr 3 und 5 auf spater spielte er vierhandig mit Martha Argerich Weitere Kammermusikpartner sind die Cellisten Truls Mork und Lynn Harrell sowie der Flotist Emmanuel Pahud Ein weiterer Interessenschwerpunkt Stephen Kovacevichs ist die Neue Musik von Bela Bartok Alban Berg und Igor Fjodorowitsch Strawinski Colin Davis der die Karriere des Pianisten forderte uberzeugte ihn das 2 Klavierkonzert Bartok zu studieren Kovacevich schilderte die Muhen beim Studium dieses Konzerts Niemals zuvor habe er etwas derart Schweres studiert und technisch habe er in den Monaten des Einstudierens den letzten Schliff erhalten Spater erarbeitete er sich auch noch das 1 Klavierkonzert Bartok und das 3 Klavierkonzert Bartok Er spielte die Konzerte mit Farbenpracht und rhythmischer Flexibilitat 6 Das ihm gewidmete erste Klavierkonzert Richard Rodney Bennetts spielte Kovacevich fur die Schallplatte ein Das Klavierkonzert von Michael Tippett interpretierte er ebenfalls Kovacevich gilt als flexibler Pianist der die Melodien Chopins ebenso gestalten kann wie die perkussiven Partien in Strawinskis Konzert fur Klavier und Holzblaser Dokumentarfilm Bearbeiten2012 Argerich Bloody DaughterWeblinks BearbeitenWerke von und uber Stephen Kovacevich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stephen Kovacevich in der Internet Movie Database englisch Stephen Kovacevich in ICA Classics englisch Einzelnachweise Bearbeiten Biographische Angaben aus Ingo Harden Gregor Willmes PianistenProfile 600 Interpreten Ihre Biografie ihr Stil ihre Aufnahmen Stephen Kovacevich S 396 Barenreiter Kassel 2008 Mutter Martha und ihre Tochter In Neue Zurcher Zeitung 4 April 2013 abgerufen am 20 Dezember 2013 Kovacevich Stephen Beethoven The 32 Piano Sonatas Bagatelles In Warner Classics Abgerufen am 2 Marz 2019 PianistenProfile ebd S 397 Joachim Kaiser Grosse Pianisten in unserer Zeit Daniel Barenboim Stephen Bishop Alfred Brendel S 229 Piper Munchen 2004 PianistenProfile ebd S 397Normdaten Person GND 134329961 lobid OGND AKS LCCN n81015308 VIAF 57828470 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kovacevich StephenALTERNATIVNAMEN Bishop StephenKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Pianist und DirigentGEBURTSDATUM 17 Oktober 1940GEBURTSORT San Pedro Los Angeles Kalifornien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephen Kovacevich amp oldid 233187656