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Das Steinhardt Turok Modell ist ein kosmologisches Nichtstandard Modell von der Entstehung und Entwicklung des Universums in dem die Kollisionen der Welten wiederholt stattfinden Es stellt eine Erweiterung des ekpyrotischen Modells dar das wiederum eine Alternative zur Inflation ist die ihrerseits das klassische Urknallmodell erganzt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Aufbau 3 Das spekulative Radionfeld 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Physiker Paul Steinhardt und Neil Turok wenden dabei den Formalismus der Stringtheorien an was aber nicht zwingend ist Eine vierdimensionale Feldtheorie wurde ebenso die Rechnungen ermoglichen Sie postulieren dass unser Universum aus dem Zusammenprall zweier Universen einer Branenkollision hervorgegangen sei sodass das Phanomen Urknall erstmals in kosmologischen Modellen erklarbar wird 1 Aufbau BearbeitenDie Raumzeit innerhalb der Stringkosmologie auf der sich die Kollision ereignen soll sei funfdimensional 5D In der Fachsprache wird dieses 5D Gebilde auch Bulk genannt Nun gibt es zwei begrenzende vierdimensionale 4D Wande dieser 5D Raumzeit die Branen genannt werden eine Zeit und drei Raumdimensionen 3 Brane Jede dieser Wande reprasentiert ein Universum Das eine sei das Vorlauferuniversum unseres heutigen Universums das andere sei ein Paralleluniversum Es sei nun denkbar dass die beiden Universen nur auf der Planck Skala voneinander entfernt waren jedoch waren sie uber eine weitere hohere Raumdimension eine Extradimension getrennt 2 Nur die Gravitation konne zwischen den Universen vermitteln und durch die funfdimensionale Raumzeit gelangen Auf diese Weise konne sich Dunkle Materie des Nachbaruniversums im unsrigen bemerkbar machen Materie und Strahlung blieben auf ihr jeweiliges Universum beschrankt 3 Das spekulative Radionfeld BearbeitenDie Ursache fur die Kollision der Welten Ekpyrosis wird in der Dunklen Energie gesehen die ohnehin eine entscheidende Rolle im Kosmos zu spielen scheint 4 Diese Energieform ist vorherrschend im beobachteten spaten Universum wie Messungen BOOMERANG MAXIMA 5 COBE WMAP usw nahelegen Sie ubertrumpft sogar die uns vertraute sichtbare baryonische Materie plus heisse und kalte Dunkle Materie um einen Faktor 2 Paul Steinhardt postuliert ein Kraftfeld das er Radionfeld nennt Es manifestiere sich als zeitlich variable Dunkle Energie also eine neue Form von Quintessenz Das Radionfeld existiere in allen Bereichen der 5D Raumzeit zwischen den beiden 3 Branen Da das Radionfeld fluktuiert induziere es Abstandsanderungen der berandenden Universen Die Branen seien dynamisch und es bilde sich durch die spezielle Potentialform des Feldes ein Zyklus aus Annaherung Kollision und Entfernung aus Diesen zyklischen Ablauf identifiziert man mit dem Begriff des zyklischen Modells Mit jedem Urknall der einen Anfang eines Universums bedeute sei damit ein vorangegangener Endknall assoziiert der ein bislang existierendes Universum auslosche Mit der Krummungssingularitat im Urknall sei daher ein verschwindender Abstand der Universen in der funften Dimension verbunden wobei der Raum nur in einer Extradimension kollabiere 6 7 Dies ist eine ganz wichtige Folgerung des zyklischen Modells und ein entscheidender Unterschied zur bisherigen Sichtweise des Urknalls wo der Raum in allen Dimensionen kollabiert Denn das bedeutet fur die wesentlichen physikalischen Parameter Temperatur und Dichte dass sie endlich blieben und nicht divergierten Im Kollaps wurde eine Temperatur von 1023 Kelvin abgeleitet Nach der Kollision laufen die Branen in der funften Dimension wieder auseinander Steinhardt und Turok fanden eine sogenannte Attraktorlosung die es ermogliche dass sich die Zyklen beliebig haufig wiederholen 8 Attraktiv daran ist dass es die Verhaltnisse vor dem Urknall modelliert Ein dynamisches Bulk Branen System konnte daher die Frage was vor dem Urknall war beantworten Ahnlich wie bei den Quintessenzen gestattet das Radionfeld als dynamische Form der Dunklen Energie die Losung der Frage weshalb die kosmologische Konstante so klein aber nicht null ist 9 10 Das Modell ist jedoch spekulativ denn die Extradimensionen die im zyklischen Modell unbedingt erforderlich sind konnten bislang nicht experimentell nachgewiesen werden Abgesehen davon stellt sich auch die Frage wie dieses Modell jemals getestet werden konnte selbst wenn irgendwann die Existenz der Extradimensionen bewiesen ware Denn fur einen experimentellen Test musste Information aus dem Vorlauferzustand in unser jetziges Universum gelangen Laut zyklischem Modell kame dafur als einziger Ubertrager nur die Gravitation in Frage 11 Siehe auch BearbeitenBranenkosmologie StringtheorieEinzelnachweise Bearbeiten a b Paul J Steinhardt Neil Turok The Cyclic Universe An Informal Introduction In Nuclear Physics B Proceedings Supplements Band 124 Juli 2003 S 38 49 arXiv org doi 10 1016 S0920 5632 03 02075 9 P Brenner Branenwelten in der Stringkosmologie als Multiversumstheorie In Z f Kosmologie Band 17 2007 S 101 123 Tetsuya Shiromizu Kei ichi Maeda Misao Sasaki The Einstein Equations on the 3 Brane World In Physical Review D Band 62 arxiv org doi 10 1103 PhysRevD 62 024012 Paul J Steinhardt Neil Turok Is Vacuum Decay Significant in Ekpyrotic and Cyclic Models In Physical Review D Band 66 arxiv org doi 10 1103 PhysRevD 66 101302 Andrew H Jaffe Matthew Abroe Julian Borrill u a Recent Results from the MAXIMA Experiment In New Astronomy Reviews Band 34 S 727 732 arXiv org doi 10 1016 j newar 2003 07 020 The Cyclic Universe Paul Steinhardt In edge org 19 November 2002 abgerufen am 19 Marz 2019 Justin Khoury Burt A Ovrut Paul J Steinhardt Neil Turok The Ekpyrotic Universe Colliding Branes and the Origin of the Hot Big Bang In Physical Review D Band 62 arXiv org doi 10 1103 PhysRevD 64 123522 Paul J Steinhardt Neil Turok A Cyclic Model of the Universe In Science Band 296 arXiv org doi 10 1126 science 1070462 Paul J Steinhardt Neil Turok Why the Cosmological Constant Is Small and Positive In Science Band 312 arXiv org doi 10 1126 science 1126231 Joel K Erickson Steven Gratton Paul J Steinhardt Neil Turok Cosmic Perturbations Through the Cyclic Ages In Physical Review D Band 75 arXiv org doi 10 1103 PhysRevD 75 123507 Andreas Muller Zyklisches Universum In spektrum de 2007 abgerufen am 19 Marz 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinhardt Turok Modell amp oldid 230369771