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Die Steinbruche bei Meillerie sind ehemalige teilweise heute wieder ausgebeutete Steinbruche zum Abbau von Kalkstein an den Voralpen sudlich des Genfersees Steinbruch oberhalb der Ortschaft Meillerie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm spaten 18 Jahrhundert begann die Steingewinnung im Steinbruch von Balle beim Dorf Locum das am Seeufer liegt und zur franzosischen Gemeinde Meillerie in Savoyen gehort Die Ortschaft liegt vier Kilometer westlich der Grenze zur Schweiz bei Saint Gingolph Im 19 Jahrhundert entwickelte sich die Steinindustrie von Meillerie zu einem bedeutenden Gewerbe weil der im Gebiet von Etalins und Balme am Fuss der Voralpen des Chablais abgebaute Kalkstein in den rasch wachsenden franzosischen und schweizerischen Stadten rund um den Genfersee sehr gefragt war In den Aufschlussen an der steil aus dem See aufragenden Bergflanke liegen rund 300 Meter machtige Schichten aus Trias Lias und Dogger zu Tage welche Kalk und Mergel enthalten die als Baustoffe bis ins fruhe 20 Jahrhundert eine grosse Bedeutung hatten nbsp Steinladung auf einem Frachtschiff um 1900In den Bruchen waren zeitweise weit uber 500 Personen beschaftigt Das Gestein wurde mit Karren von den Abbauorten an der Bergflanke zu den Verladestellen am Seeufer gefuhrt und dort auf die Transportschiffe verladen Dank dem einfachen Transport auf dem Seeweg in die Nahe der Baustellen waren die Steinproduzenten von Meillerie gegenuber andern Kalksteinlieferanten vor dem Aufkommen der Lastkraftwagen im Vorteil In einzelnen Jahren um die Mitte des 19 Jahrhunderts wurden mehr als 20 000 Kubikmeter Gestein von Meillerie verschifft Fur diese Transportaufgabe eigneten sich die traditionellen Genferseebarken die Barques du Leman mit einer offenen vom Quai aus uber Planken zuganglichen Ladeflache ausgezeichnet Die Schiffleute dieser Barken nannten sich Bakouni Tausende Schiffsladungen Stein wurden jahrlich nach Genf Lausanne Evian und andere Orte gefuhrt und fur den Bau von Privathausern und offentlichen Bauwerken wie dem Bahnhof Geneve Cornavin verbraucht Um 1870 wurde der Verladehafen von Meillerie vergrossert In den 1920er Jahren lieferte Meillerie die Steinquader fur den Bau des Volkerbundspalastes Doch seit dem Ersten Weltkrieg verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Steinbruchbetriebe weil inzwischen in der Schweiz die Eisenbahn Baustein in genugender Menge und zu gunstigeren Konditionen liefern konnte und weil jetzt im Hochbau die Betonbauweise immer mehr Bedeutung erhielt In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts kamen die Produktion in den Steinbruchen von Meillerie und auch der traditionelle Gutertransport auf dem Genfersee weitgehend zum Erliegen In Locum sind noch die Ruinen des Verladehafens und eines Kalkbrennofens zu sehen Der Steinbruch Etalin oberhalb der Ortschaft Meillerie wird seit 1972 vom Unternehmen Sagradranse weiter ausgebeutet 1 Das abgebaute Material gelangt vom Steinbruch uber ein 800 Meter langes Forderband zur Verladestelle am Genfersee und wird dort auf die modernen Transportschiffe gekippt Bei den Arbeiten von Etalin kam es in jungster Zeit gelegentlich zu kleineren Bergsturzen 2 Zu den historischen Steinbruchen fuhrt ein gekennzeichneter Themenweg 3 4 Ehemalige Steinbruche am Obersee lagen ostlich von Meillerie auch bei La Cheniaz in der franzosischen Gemeinde Saint Gingolph 5 und bei Fenalet auf dem Gebiet des schweizerischen Saint Gingolph 6 7 Literatur BearbeitenBernard Sache Meillerie ou les cailloux de la gloire Editions Le Viel Annecy 2003 Pierre Lartigue Charlotte des carrieres Editions Cabedita 2000 Symdicat professionel ouvrier des carrieres de Meilleire St Gingolph Thollon Statuts 1913 Weblinks BearbeitenCarrieres de Meillerie la pierre qui a bati Geneve Lausanne au XIX siecle auf der Website der Gemeinde Meillerie Exploitation de carrieres auf der Website von Sagradranse Sylvie Bazzanella Carriere des Etalins auf notrehistoire ch Patrick Gillieron Ils s appelaient les bacounis de Meillerie auf notrehistoire chEinzelnachweise Bearbeiten Sidonie Bochaton Diagnostic du patrimoine de pays d Evian 2018 Band 2 S 133 A l ombre de la falaise de Meillerie In Le Temps Les carrieres de Meillerie auf visorando com Randonnee sur le chemin des Bacouni Annik Jaquier Claude Martenet La fabuleuse histoire des carrieres et des fours a chaux de Saint Gingolph et de ses environs Petite histoire illustree de la pierre In Bulletin du Musee de Saint Gingolph 2009 2011 2011 2012 Daniel Eonin La societe des carrieres du Fenalet In Bulletin du Musee de Saint Gingolph 2011 2012 Eugene Duffoug Favre Vevey et les Alpes vaudoises Guide du voyageur Vevey 1844 S 81 Daraus das Zitat La carriere de roche calcaire du Fenalet situe plus loin et presque a l entree du village de St Gingolf est remarquable par la durete de la pierre qu on en tire mais surtout par la configuration reguliere de ses couches qui se divisent comme d elle memes en blocs rectangulaires tout faconnes pour l architecture Cette circonstance lui donne une superiorite decidee sur les carrieres de Meillerie Ces dernieres fournissent une pierre a la verite tout aussi dure mais qui ne se detache du rocher qu en moellons informes qu on ne parvient a ecarrir qu a force de travail et de frais 46 402166 6 724115 Koordinaten 46 24 7 8 N 6 43 26 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinbruche bei Meillerie amp oldid 215660246