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Stanislaw Wojciech Wielgus staˈniswaf ˈvɔjtɕɛx ˈvjɛlɡus 23 April 1939 in Wierzchowiska bei Janow Lubelski ist emeritierter Erzbischof von Warschau Erzbischof Stanislaw Wielgus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kontakte zum polnischen Staatssicherheitsdienst 3 Auswirkungen in der polnischen Presse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWielgus empfing am 10 Juni 1962 in Lublin das Sakrament der Priesterweihe Gleichzeitig begann er seine akademische Karriere die ihn auf eine Professur fur mittelalterliche Philosophie an der Katholischen Universitat Lublin fuhrte deren Rektor er zugleich von 1989 bis 1998 war In den siebziger Jahren war er Stipendiat an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Seine wichtigste Publikation wahrend seiner Studienzeit in Deutschland ist die schriftliche Fassung seiner Rede Die Wahrheit siegt gegen die Gewalt u a publiziert in der Munsterischen Zeitung vom 18 November 1991 Am 24 Mai 1999 ernannte ihn Papst Johannes Paul II zum Bischof von Plock Die Bischofsweihe spendete ihm der Warschauer Erzbischof Jozef Kardinal Glemp am 1 August desselben Jahres Seit 2006 ist Wielgus Ko Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission von polnischer Regierung und polnischem Episkopat Am 6 Dezember 2006 ernannte ihn Papst Benedikt XVI zum Erzbischof von Warschau als Nachfolger von Jozef Kardinal Glemp Kurz nach der kanonischen Amtseinfuhrung am 5 Januar 2007 und vor der geplanten feierlichen Amtseinfuhrung am 7 Januar 2007 trat er wegen seiner Kontakte zum polnischen Geheimdienst in den 1970er Jahren zuruck der Rucktritt wurde vom Papst angenommen Gleichzeitig wurde Wielgus zum Titularerzbischof von Viminacium ernannt Kontakte zum polnischen Staatssicherheitsdienst BearbeitenAnfang Januar 2007 wurden Verstrickungen mit dem polnischen Staatssicherheitsdienst in den 70er Jahren offentlich was zu einer kontroversen Diskussion zu seiner bevorstehenden Amtseinfuhrung in der polnischen Offentlichkeit fuhrte Wielgus erklarte zu den Vorwurfen am Vorabend seiner feierlichen Amtseinfuhrung am 6 Januar 2007 dass er seine Kontakte zum Staatssicherheitsdienst bedauert 1 Der Fall des Erzbischofs der kurz davor stand qua Amt zu einer der hochsten moralischen Autoritaten Polens zu werden traf das Land zu einer Zeit in der es ohnehin in einen heftigen Streit uber den Umgang mit den Hinterlassenschaften der kommunistischen Geheimdienste verstrickt war 2 Der polnische Journalist Piotr Semka sagte dazu Wenn es trotz der Veroffentlichungen zu einer Amtsubernahme kommt ware das eine informelle Amnestie fur alle Menschen der Kirche die mit dem Geheimdienst zusammengearbeitet haben Am 7 Januar 2007 erklarte Wielgus in der Warschauer Kathedrale vor Bischofen Priestern und Glaubigen seinen Rucktritt Der Papst nahm den Rucktritt an und ernannte Wielgus Vorganger Jozef Glemp bis auf weiteres zum Apostolischen Administrator 3 Statt der feierlichen Amtseinfuhrung gab es einen Suhnegottesdienst in dem Primas Jozef Glemp versuchte Verstandnis fur das Verhalten seines Mitbruders zu wecken Auch der Apostel Petrus sei nicht ohne Fehler gewesen und habe Jesus verleugnet dennoch sei ihm die Fuhrung der Kirche anvertraut worden 4 Auswirkungen in der polnischen Presse BearbeitenAm 5 Januar 2007 hatte die Tageszeitung Dziennik eine von ihr in Auftrag gegebene Umfrage zum bereits designierten Warschauer Erzbischof Stanislaw Wielgus wegen dessen Kontakte zum Geheimdienst veroffentlicht Demnach meinten 67 Prozent der Befragten Wielgus sollte von seinem Amt zurucktreten Lediglich 20 hatten ihn als Erzbischof akzeptiert 5 In der Zwischenzeit geriet auch Kardinal Jozef Glemp verstarkt in die Kritik der Zeitung 6 die sich offenbar als kritisches Sprachrohr der modernen konservativen Krafte Polens ansieht Der grosse Fehler des Primas Er stand vor den Glaubigen um klar zu sagen Wenn es von mir abhinge ware Wielgus Erzbischof 7 Es werden mittlerweile Stimmen laut dass der Fall Wielgus nur die Spitze des Eisberges sei Die Presse spricht von weiteren zwolf Bischofen die mit den Sicherheitsdiensten zusammengearbeitet haben sollen 8 Das fur die Geheimdienstakten zustandige Institut fur Nationales Gedenken geht davon aus dass 10 bis 15 Prozent aller polnischen Priester in Kontakt mit dem Inlandsgeheimdienst Sluzba Bezpieczenstwa standen 9 Literatur BearbeitenP Fluckiger C Keller Diener zweier Herrn Was wusste der Vatikan In Tagesspiegel 10 Januar 2007 archive org Weblinks BearbeitenEintrag zu Stanislaw Wielgus auf catholic hierarchy org Informationen auf der Website der katholischen Universitat polnisch Einzelnachweise Bearbeiten Dokument Erzbischof Wielgus erklart seine Kontakte zur polnischen Stasi Memento vom 12 Oktober 2007 im Internet Archive Radio Vatikan 6 Januar 2007 Die grosse Angst des Stanislaw Wielgus In FAZ 5 Januar 2007 Polen Mitteilung der Nuntiatur Memento vom 11 Oktober 2007 im Internet Archive Radio Vatikan 7 Januar 2007 Erz Kapo tritt zuruck In taz 8 Januar 2007 netzeitung de Memento vom 2 Januar 2014 im Internet Archive dziennik pl zitiert nach linkszeitung de Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Zwolf weitere Bischofe unter Stasi Verdacht In Die Welt 10 Januar 2007 Affare Wielgus Risse im Bollwerk der polnischen Reaktion VorgangerAmtNachfolgerZygmunt KaminskiBischof von Plock 1999 2007Piotr LiberaJozef Kardinal GlempErzbischof von Warschau 2007Kazimierz Kardinal NyczNormdaten Person GND 104316247X lobid OGND AKS LCCN n84095574 VIAF 54177636 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wielgus StanislawALTERNATIVNAMEN Wielgus Stanislaw WojciechKURZBESCHREIBUNG emeritierter Erzbischof von WarschauGEBURTSDATUM 23 April 1939GEBURTSORT Wierzchowiska bei Janow Lubelski Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stanislaw Wielgus amp oldid 231639541