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Die evangelische Stadtkirche Strehla ist eine spatgotische Kirche in Strehla im Landkreis Meissen in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Strehla im Kirchenbezirk Grossenhain der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens und wurde in der fruhen Neuzeit reich mit Altar Kanzel und Grabmalern ausgestattet Stadtkirche StrehlaAnsicht von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Gelaut 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie altesten Bauteile der Stadtkirche Strehla sind die Fundamente des Turms und gehen auf das 12 Jahrhundert zuruck Die erste urkundliche Erwahnung der Kirche erfolgte 1238 Die Sakristei entstand zum Beginn des 15 Jahrhunderts wahrend der Chor mit Funfachtelschluss auf das Ende des 15 Jahrhunderts datiert wird Das aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtete Langhaus war als dreischiffige vierjochige Hallenkirche angelegt wurde jedoch nicht mehr eingewolbt und erhielt wie der Chor eine Flachdecke nbsp Westportal mit FensterroseLanghaus und Chor werden von Spitzbogenfenstern erhellt die Masswerkformen der spatesten Gotik zeigen Uber dem Westportal findet sich eine Fensterrose mit Fischblasenmasswerk Der Turm mit quadratischem Grundriss steht in der nordostlichen Ecke von Langhaus und Chor das obere Geschoss ist achteckig und tragt eine geschweifte Haube mit Laterne des 17 Jahrhunderts als Abschluss Portale in spatgotischen Formen erschliessen die Kirche von Westen von Norden und von Suden Das Langhaus wurde mit einem steilen Satteldach mit Kruppelwalmen eingedeckt Restaurierungen fanden in den Jahren 1858 1909 1958 und 1991 2003 1 statt die Restaurierung von 1909 erfolgte durch Woldemar Kandler und erstreckte sich auf das Innere und das Aussere wahrend die Restaurierung im Jahr 1958 durch Helmar Helas vorgenommen wurde Die letzte Restaurierung umfasste die Erneuerung des Aussenputzes eine Schwammsanierung und Dachdecker und Zimmererarbeiten Ausstattung BearbeitenDie altere Ausstattung ist eine Stiftung der Familie von Pflugk Das Altarretabel mit seitlichen Durchgangen ist ein Werk Hans Dittrichs des Alteren aus dem Jahr 1605 Es zeigt ein Relief des Abendmahls in der Predella im Mittelfeld eine Darstellung der Auferstehung Christi an den Seiten die Kreuzigung und Grablegung und als oberen Abschluss die Darstellung der Himmelfahrt Auf den seitlichen Balken sind die lebensgrossen Figuren des Stifters Otto von Pflugk 1591 und zweier Familienmitglieder angebracht diese Art der Darstellung ist durch die die Bronzefiguren von Carlo di Cesare del Palagio in der Begrabniskapelle des Freiberger Doms beeinflusst Die Kanzel aus dem dafur selten verwendeten glasierten Ton wurde von Melchior Tatzen geschaffen und ist auf das Jahr 1565 datiert Sie zeigt Moses als lebensgrosse Stutzfigur am Treppenaufgang die die Darstellungen der Erschaffung des Menschen den Sundenfall die Opferung Isaaks Hiob im Elend und die Anbetung der Konige Am Korb sind Darstellungen des Jungsten Gerichts der Bekehrung des Saulus der Kreuzigung und Auferstehung sowie der Himmelfahrt Christi zu finden Die Orgel der Firma Jehmlich wurde 1909 geschaffen und spater in der Disposition verandert Sie hat 24 Register auf zwei Manualen und Pedal 2 Der Taufstein und die Glasmalereien wurden bei der Restaurierung von 1909 hinzugefugt 3 Mehrere Grabmaler und Epitaphien des 15 bis 17 Jahrhunderts sind zu erwahnen Besonders kunstvoll ist die rundplastische Figur des Hans von Beschwitz 1496 Daruber hinaus finden sich zahlreiche Grabmaler der Familie Pflugk unter anderem fur Otto Pflugk 1568 mit einem von dorischer Ordnung gerahmtem Hochrelief mit Kruzifix und dem anbetenden Verstorbenen daruber Aufsatz mit Auferstehungsrelief und den Statuen der Liebe und des Glaubens von Hans Kohler dem Alteren aus Meissen Weiter zu nennen ist das Grabmal der Margarethe Pflugk 1573 ein altarahnlicher Aufbau mit der im Gebet knienden Verstorbenen um 1575 Das Grabdenkmal ihres Gatten Hans Pflugk bezeichnet 1618 von Georg Schroter aus Torgau ist in gleicher Art aufgebaut Gelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus drei Bronzeglocken der Glockenstuhl ist aus Eichenholz gefertigt 4 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Schlagton1 1865 Glockengiesserei J G Grosse 1447 mm 1678 kg cis 2 1995 Glockengiesserei A Bachert 1174 mm 922 kg e 3 1865 Glockengiesserei J G Grosse 956 mm 448 kg gis Literatur BearbeitenFritz Loffler Die Stadtkirchen in Sachsen 4 Auflage Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1980 S 237 238 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 362 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Strehla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde Strehla Orgel in der evangelischen Kirche Corporis Christi Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Restaurierung der Kirche auf der Website der Gemeinde Abgerufen am 30 Dezember 2017 Informationen zur Orgel auf der Website des Kirchenbezirks Abgerufen am 21 November 2019 Informationen zur Geschichte der Kirche auf der Website der Gemeinde Abgerufen am 30 Dezember 2017 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02871 9 S 362 51 353331 13 224198 Koordinaten 51 21 12 N 13 13 27 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche Strehla amp oldid 236763936