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Die Stadtkirche St Blasius ist eine Kirche in Bopfingen im baden wurttembergischen Ostalbkreis Ihre Gestalt erhielt sie im Wesentlichen in der Blutezeit der ehemaligen Freien Reichsstadt im 13 und 14 Jahrhundert Da die Reformation in Bopfingen uber Jahrzehnte sehr moderat eingefuhrt wurde sind die Kunstschatze aus dem Spatmittelalter nahezu unversehrt erhalten geblieben Die Stadtkirche vor dem Hintergrund des IpfBlick in die Stadtkirche Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 2 1 Herlin Altar 2 2 Sonstige Ausstattung 3 Literatur 4 WeblinksBaugeschichte BearbeitenEin holzerner Vorgangerbau der heutigen Kirche wurde um 650 errichtet eine der ersten Kirchen im Alemannengebiet uberhaupt In frankischer Zeit wurde dann unter Verwendung von Kalktuffquadern aus romischen Ruinen eine erste Steinkapelle erbaut die zur Urkirche der Region der Pfarrkirche St Martin in Kirchheim am Ries gehorte Die romischen Quader sind am heutigen Bauwerk erhalten Um 1100 stifteten die auf der Burg Flochberg sitzenden edelfreien Herren von Flochberg Gundelfingen die heutige dem Hl Blasius geweihte Kirche mit eigener Pfarrei Mit dem Aufschwung des Ortes Bopfingen nach dem Ubergang des Besitzes an die Staufer und seiner Lage an den wichtigen staufischen Verbindungsstrassen von Cannstatt nach Donauworth und von Ulm nach Rothenburg entwickelte sich zur Blasiuskirche eine Wallfahrt die 1317 in einem Ablassbrief bezeugt ist Zu jener Zeit erfolgte wohl auch eine Erweiterung des ursprunglich einschiffigen romanischen Saalbaus unter Beibehaltung von Teilen der Sudwand und der Westwand um den Chorbereich allerdings wurde die Kirche im Jahr 1330 bei der Auseinandersetzung um das staufische Erbe und der damit einhergehenden Zerstorung der Burg Flochberg wohl auch beschadigt Im spaten 15 Jahrhundert wurde das Kirchenschiff nach Norden erweitert wodurch die nordlichen Kirchenfenster spatgotische Stilelemente aufweisen Das Sakramentshaus von 1510 stammt von Hans Boblinger d J Der Kirchturm wurde 1561 erneuert sturzte jedoch 1611 ein und erhielt im Jahr 1613 beim Wiederaufbau seine heutige Gestalt Da die burgerliche Gemeinde die Kosten fur den Wiederaufbau teilweise ubernommen hatte ging der Besitz der beiden achteckigen Turmobergeschosse an die Gemeinde uber die ihn daher auch fur weltliche Zwecke Zeitanzeige Stadtuberwachung nutzen konnte Der Turm tragt Glocken aus dem fruhen 13 und aus dem 15 Jahrhundert Ausstattung BearbeitenHerlin Altar Bearbeiten nbsp Herlin Altar Hauptartikel Herlin Altar Bopfingen Schmuckstuck der Kirche ist der spatgotische Flugelaltar der 1472 vollendet wurde Er stammt aus der Werkstatt des Nordlinger Meisters Friedrich Herlin der als erster Maler in Suddeutschland in der neuen Weise der Niederlander Jan van Eyck und Rogier van der Weyden zu malen verstand Die von Herlin bemalten Altarflugel zeigen auf der linken Innenseite die Geburt Christi auf der rechten Innenseite die Anbetung der Konige Die Flugelaussenseiten zeigen links die Gefangennahme des hl Blasius und seine Vorfuhrung beim Statthalter rechts das Martyrium des Heiligen Die Schreinruckseite heute separat in der Kirche aufgehangt ist mit Szenen der Passion Christi bemalt Die Skulpturen des Herlin Altars wurden von einem oberrheinischen Meister in der Nachfolge von Niclas Gerhaert van Leyden geschaffen Der Mittelschrein enthalt eine geschnitzte Traubenmadonna in den Seitenschreinen befinden sich Figuren der Nothelfer Blasius und Christophorus In der Predella sind zwolf kleine Apostelfiguren Das Gesprenge des Altars wurde von Herlins Mitarbeiter Hans Weidenlich geschnitzt Sonstige Ausstattung Bearbeiten nbsp Gotisches Taufbecken nbsp KonfessionsbildIn der Sakristei der Kirche hat sich das Fragment einer Wandmalerei aus der Zeit um 1400 erhalten Nur wenig junger sind die Reste der Chorwandmalereien abermals mit Szenen aus dem Martyrium des hl Blasius An der Nordwand sind Reste eines Bilderzyklus aus dem Leben Jesu der vermutlich nach der Verbreiterung des Kirchenschiffs um 1460 70 entstanden ist Die Darstellung des Jungsten Gerichts am Chorbogen sowie die uberlebensgrosse Darstellung des hl Christophorus an der Sudwand stammen wohl erst aus nachreformatorischer Zeit Das so genannte Bopfinger Konfessionsbild ein in der Kirche aufgehangtes Leinwandbild aus der Zeit um 1600 dokumentiert das Bekenntnis Bopfingens zur Augsburger Konfession von 1530 In der Kirche befinden sich ausserdem ein Epitaph fur Walter von Bopfingen ein lebensgrosses Grabmal fur einen Ritter von Emershoven von 1524 mit aufgesetztem Relief mit Kreuzigungsdarstellung aus Rotmarmor sowie Epitaphe fur den 1576 gestorbenen Stadtschreiber Sylvester Vischer den 1581 gestorbenen Prediger Balthasar Pfister und den 1612 verstorbenen Stadtschreiber Balthasar Enslin einen Vorfahren Goethes Literatur BearbeitenMichael Rau Evangelische Stadtkirche St Blasius Bopfingen 2006 ISBN 978 3 89870 313 0 Art Bopfingen Stadtkirche St Blasius In Evangelischer Kirchenbezirk Aalen Hrsg Evangelische Kirchenbauten im Dekanat Aalen Einhorn Schwabisch Gmund 2016 ISBN 978 3 95747 042 3 S 40 45 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Blasius Bopfingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtkirche St Blasius bei der evangelischen Kirchengemeinde Bopfingen48 857208 10 352114 Koordinaten 48 51 25 9 N 10 21 7 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche St Blasius Bopfingen amp oldid 237087359