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Die katholische Kapelle St Peter ist der barockisierte Rest einer romanischen Chorturmkirche im alten Dorfkern von Kissing Landkreis Aichach Friedberg Schwaben Das kleine Gotteshaus gilt als altester Kirchenbau im Gemeindegebiet der moglicherweise mit der Romerstrasse im Lechfeld in Zusammenhang steht Geschichte Bearbeiten nbsp Gesamtansicht von OstenDas Petruspatrozinium weist auf ein hohes Alter des Kirchleins hin In nachromisch fruhchristlicher Zeit wurden zahlreiche Petruskirchen entlang der alten Romerstrasse im Lechfeld angelegt Das nahe Augsburg durfte der Sitz eines fruhen Bistums gewesen sein Das Dorf Kissing entwickelte sich um die Peterskirche und die nahe Burg auf dem Fuchsberg von der heute nur noch Gelandespuren zu erkennen sind Nach der Errichtung der Pfarrkirche St Stephan im 12 Jahrhundert war St Peter nur noch Nebenkirche Sudlich der neuen Pfarrkirche legten die edelfreien Herren von Kissing eine weitere Burganlage an deren machtiger Turmhugel seit der Barockzeit von einer Wallfahrtskapelle bekront wird Die romanische Chorturmkirche auf dem Petersberg wurde um 1600 in nachgotischen Formen umgebaut der Turm abgebrochen In der alteren Literatur wird der erhaltene Bau meist als Chor einer grosseren Kirche angesehen was aber durch eine Bodenuntersuchung widerlegt werden konnte Der ehemals offene Spitzbogen der Westwand deutet wahrscheinlich nur auf eine Vorhalle hin Nach den Zerstorungen wahrend des Dreissigjahrigen Krieges veranlasste das Jesuitenkolleg St Salvator ab 1661 eine Wiederherstellung der Kapelle Die Rippen des nachgotischen Gewolbes wurden abgeschlagen das Gewolbe stuckiert Auch die Vorhalle verschwand Bereits 1658 1659 hatte der Orden der im Ort begutert war und das nahe Schloss Mergenthau besass den neuen Altar der Peterskirche bestellt Um 1730 1735 stuckierte man das Gewolbe neu Gleichzeitig entstand das erhaltene Deckenfresko das manchmal Matthaus Gunther zugeschrieben wird Im Zuge der Sakularisation sollte auch dieser Sakralbau abgerissen werden 1806 was jedoch durch den Einsatz der Gemeinde verhindert werden konnte Beschreibung BearbeitenDie Kapelle liegt auf einer Hugelzunge uber dem Lechtal Das einschiffige Langhaus wird von der Stichkappentonne des nachgotischen Gewolbes uberspannt dessen Rippen durch die Stuckdekorationen Bandel und Gitterwerk Muscheln ersetzt wurden Der Chor ist nicht eingezogen und schliesst in drei Seiten des Achtecks Uber dem Westgiebel sitzt ein barocker Dachreiter mit Zwiebelhaube die geschweiftem Fensteroffnungen schliessen in Rundbogen Das Chorhaupt wird nur von einem winzigen Rundfenster belichtet vor dem der Altar steht An Stelle der ehemaligen Strebepfeiler gliedern flache Wandvorlagen das Aussere Die Ausstattung musste aus Sicherheitsgrunden weitgehend aus dem Raum entfernt werden Das Deckenfresko im Langhaus zeigt den hl Petrus kniend vor Christus Den Altar schuf Hans Sautter 1658 1659 Zwei schlanke Saulen flankieren das Altarblatt mit dem Namenspatron Jonas Umbach bez 1660 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearb Bruno Bushart Georg Paula Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1989 Paul Grossmann Kirchen der Pfarrei Kissing Schnell amp Steiner Kissing 1987 Kissing Geschichte und Gegenwart Kissing 1983 48 29873 10 990935 Koordinaten 48 17 55 4 N 10 59 27 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter Kissing amp oldid 211660570