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Die evangelische Dorfkirche St Nicolai auch St Stephani ist eine im Kern romanische zur Renaissancezeit erweiterte Saalkirche im Ortsteil Eichenbarleben der Gemeinde Hohe Borde im Landkreis Borde in Sachsen Anhalt Sie gehort zum Pfarrbereich Irxleben im Kirchenkreis Haldensleben der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland EKMD St Nicolai Eichenbarleben Sudseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Grabdenkmale 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie im Jahr 1720 als Stephanskirche genannte Kirche ist eine im Kern romanische Kirche aus Bruchsteinmauerwerk mit westlichem Querturm Die Erweiterung des Bauwerks nach Suden zu einem geraumigen rechteckigen Saal wurde unter Joachim von Alvensleben 1514 1588 begonnen und unter dessen Sohn Gebhard Johann 1596 abgeschlossen 1 Im Jahr 1874 wurde eine Erweiterung durch eine dreiseitig geschlossene Apsis nach Osten vorgenommen In der Nordwand sind die romanischen Offnungen Fenster und Portal vermauert Das Schiff wurde mit gotisierenden Spitzbogenfenstern und einem Sudportal in den Formen der niederlandischen Renaissance ausgestattet daruber befinden sich eine Bauinschrift und ein Allianzwappen der Stifter Margareta von Asseburg und Joachim von Alvensleben Das Glockengeschoss des Turms mit der Zwiebelhaube und achteckiger Spitze wurde vermutlich bei der Instandsetzung in den Jahren 1708 09 aufgestockt Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1935 und 1963 Das weitraumige Innere ist durch einen klassizistischen Umbau um 1820 30 gepragt und durch vier holzerne toskanische Saulen dreigeteilt Der breite Mittelteil ist durch ein holzernes Tonnengewolbe die Seiten sind durch Flachdecken geschlossen Die Westempore wurde im Jahr 1963 verbreitert und der darunter liegende Raum als Winterkirche eingerichtet und verglast Ausstattung BearbeitenDas Hauptstuck der Ausstattung ist ein dreigeschossiger steinerner Altaraufsatz dessen Untergeschoss klassizistisch die beiden Obergeschosse mit Fragmenten des reich gestalteten Alabasterepitaphs der Margareta von Asseburg vom Anfang des 17 Jahrhunderts mit Saulengliederung Beschlagwerk und drei Figuren ausgebildet wurden letztere zeigen Christus zwischen Adam und Eva in Muschelnischen daruber die Auferstehung und die Not Gottes Der romanische Taufstein ist mit flacher Kuppa auf einem hohen Saulenschaft versehen Ein Gemalde zeigt die Anbetung des Kindes stammt vermutlich von einem fruheren Altar und wurde in den Orgelprospekt eingefugt es ist schlecht erhalten aber kunstlerisch bemerkenswert und wurde stilistisch vom niederlandischen Manierismus beeinflusst An den Brustungen des Gestuhls und der vergitterten Sakristeiprieche sind Wappen gemalt Ein aufwandig gestalteter Kronleuchter ist auf das Jahr 1744 datiert Grabdenkmale BearbeitenEin Figurengrabstein erinnert an Lucia Lutterod 1592 das Madchen ist in zeittypischer Kleidung dargestellt Sechs aufwandige Epitaphe fur die Familie von Alvensleben sind erhalten im Chor fur Clara von Alvensleben 1595 in der Mitte ist die Verstorbene vor einem kleinen Kruzifix kniend dargestellt mit einer achtteiligen Ahnenprobe Laub und Rollwerkrahmung mit Engeln und Tiermasken im Sockel die Taufe Jesu als Bekronung eine Trinitatsdarstellung an der sudlichen Schiffswand ein Epitaph fur Gebhard Johann von Alvensleben 1763 mit ovalem Bildnis des Verstorbenen zwischen Rokoko Schmuck und Engeln ein Epitaph fur Sophia Wilhelmine von Alvensleben aus dem dritten Viertel des 18 Jahrhunderts mit einer sehr verblassten Vita und Draperie als Rahmung daruber das Ovalbildnis der Verstorbenen zwischen Rokoko Ornamenten im Sockel sind drei vollplastische Figuren ein auf einem Sarg sitzender Engel zwischen Uranos und einem Klageweib dargestellt ein Epitaph fur Johanna Friderica von Alvensleben 1727 mit einer wappenbekronten Vita zwischen Fides Spes und Caritas ein Epitaph fur Margaretha Catharina von Alvensleben 1693 geb von Platen signiert und datiert von Tobias Wilhelmi 1694 vermutlich dem jungeren Magdeburger Meister dieses Namens eine allegorische Komposition mit der antikisch gekleideten Verstorbenen in Flachrelief mit Totenschadel und Stundenglas zwischen geflugelten Genien an der Schiffsnordwand ein Epitaph fur Gebhard Johann von Alvensleben 1708 signiert von Michael Hellwig 1709 In der Mitte sind ubereinander ovale Bildnisse des Paars angeordnet der tektonische Rahmen wird vom Allianzwappen der Verstorbenen bekront und von Putti und Blumengehangen uberspielt und von klagenden Frauen begleitet Auf dem Kirchhof sind barocke und klassizistische Grabmale erhalten Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 190 191 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nicolai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Inschrift am sudlichen Renaissanceportal52 16763 11 398991 Koordinaten 52 10 3 5 N 11 23 56 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nicolai Eichenbarleben amp oldid 239607553