www.wikidata.de-de.nina.az
Die St Nicolai Kirche ist eine evangelische Kirche in Coswig Anhalt Sie war die Stiftskirche des 1272 begrundeten Nonnenklosters das 1527 aufgelost wurde Seither ist sie Pfarrkirche der Coswiger Gemeinde Coswig St Nicolai von Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 3 1 Logen 3 2 Fenster von 1350 3 3 Erwahnenswerte Gemalde 3 4 Sonstige Ausstattung 4 Pfarrer 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Nicolaikirche ist das alteste erhaltene Gebaude der Stadt Der ursprungliche Mitte des 12 Jahrhunderts errichtete romanische Kirchenbau wurde im Schmalkaldischen Krieg 1547 durch die Spanier zerstort aber 1564 65 durch Furst Wolfgang wieder aufgebaut Erneute Schaden erlitt die Kirche wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1685 bis 1702 Damals erhielt die Kirche ihre heutige Gestalt Der Turm wurde 1865 nach einem Brandschaden in seinem oberen Abschnitt erneuert Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Nordseite mit Logenturen und PortalEs handelt sich um eine langgestreckte Saalkirche mit steilem Satteldach Der grosse dreijochige Langchor und die fehlende Apsis gehen auf einen Umbau zur Bettelordenskirche zuruck der im 13 Jahrhundert erfolgte Die Nordwand weist zahlreiche Turen auf von denen die kleinen zu den Privatlogen vermogender Familien fuhrten Die grosste Tur war der Zugang zur Loge des Furstenhauses Das leicht spitzbogige dreistufige Hauptportal stammt aus der Zeit der Gotik Es ist uber 6 Meter hoch Die Saulen beiderseits der Eingangstur weisen Kapitelle mit Knospen und Blattornamenten auf Der Turm schliesst sich dem Langhaus nach Westen an Er ruht auf rechteckigem Grundriss und nimmt im unteren Bereich die ganze Breite des Langschiffs ein Die oberen beiden Stockwerke des Turms entstanden 1867 nach einem Brandschaden im neugotischen Stil Dabei bildet das mittlere Stockwerk ein langgestrecktes Achteck von einer Galerie mit Umlauf gekront Daruber sitzt ein kleineres regelmassiges Oktogon das nach oben von einem spitzen Zeltdach abgeschlossen wird nbsp Langchor mit Altar Galerien und LogenIm Inneren fallt die unterschiedliche Ausfuhrung von Langhaus und Nonnenchor auf Der Chor ist mit einem Kreuzrippengewolbe versehen wahrend das Langhaus mit einer flachen Kassettendecke abschliesst Der Gesamteindruck wird durch die zweigeschossigen Emporeneinbauten beherrscht Die Emporen der Nord und Sudseite stammen aus dem 16 Jahrhundert Bei der barocken Umgestaltung zwischen 1688 und 1706 kam die Orgelempore dazu und im Osten wurden die Emporen in den Chorraum hineingezogen 1 Ausstattung BearbeitenLogen Bearbeiten Auf der Nordseite befinden sich mehrere Logen der Burgerschaft und des ortlichen Adels die durch Aussenturen separat zuganglich sind Auch auf der Nordseite gegenuber der Kanzel liegt die reich verzierte Furstenloge mit eigenem Kamin 2 Fenster von 1350 Bearbeiten nbsp Fensterdetail Adam und Eva mit Schlange und Vertreibung aus dem ParadiesDas Fenster oberhalb der Kanzel gehort zu den altesten Bleiverglasungen in Anhalt Das gotische Kunstwerk zeigt vier Szenen aus dem 1 Buch Mose Adam und Eva mit der Schlange Vertreibung aus dem Paradies Versuchung Abrahams Bewahrung Isaaks 3 Erwahnenswerte Gemalde Bearbeiten Kreuzigungsbild von Lucas Cranach dem JungerenNeben der Kanzel befindet sich dieses 1556 entstandene Gemalde Es zeigt die Kreuzigung Jesu in einer seltenen Fulle von Details 4 Abendmahlsbild aus der Cranach WerkstattDiese Gemalde hangt im Untergeschoss des Turmes Die Apostel zeigen teilweise Gesichtszuge von Personen der regionalen Reformationsgeschichte Der alte Mann am rechten Bildrand stellt Lukas Cranach den Alteren dar der Mundschenk Lukas Cranach den Jungeren 5 nbsp Kreuzigungsbild von Lucas Cranach d J nbsp Abendmahldarstellung aus der Cranach Werkstatt Sonstige Ausstattung Bearbeiten nbsp OrgelAltarDer barocke Altaraufsatz ist zweigeschossig Johann Andreas von Duwens 1716 schuf die Altarbildnisse In der Mitteltafel ist eine Kreuzigungsszene zu sehen daruber die Auferstehung Christi Auf der Predella ist das letzte Abendmahl dargestellt Die Schnitzfiguren stammen von Johann Tobias Schuchhard 1711 KanzelDer barocke Kanzelkorb aus dem Jahr 1687 zeigt verschiedene Holzschnitzarbeiten die vermutlich von der Vorgangerkanzel stammen In den Nischen des Korbs finden sich Skulpturen von Jesus und den Evangelisten Der Schalldeckel von 1681 stammt von Meister Johann Potz Er ist gekront von der Figur Christus auf der Weltenkugel TaufeDer Taufstein entstand ebenfalls in der Barockzeit Er wurde 1701 vermutlich von Giovanni Simonetti geschaffen und von Coswiger Burgern gestiftet Zwei Engel tragen eine ovale Schale Eine umlaufende Inschrift lautet Wer da glaubet und getauft wird der wird selig wer aber nicht glaubet der wird verdammt ChorgestuhlNoch aus vorreformatorischer Zeit stammt das Chorgestuhl um 1450 Es stand ursprunglich frei bei der Barockisierung hat man es dann in die Logen integriert In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts wurde das Gestuhl tapetenartig beschichtet mit Malereien die vermutlich aus der Cranach Werkstatt stammen EpitaphePogk Epitaph Das Epitaph gilt dem Coswiger Amtshauptmann Otto von Pogk 1577 Auf der Mitteltafel zeigt ein Gemalde aus der Werkstatt Lucas Cranach des Jungeren eine Szene aus dem Garten Gethsemane Im Vordergrund sind die Stifterfiguren Otto von Pogk und seine Frau zu sehen Die obere Tafel zeigt die Auferstehung das untere Bild einen Pelikan Sinnbild des Opfertodes Christi Wacke Epitaph Das kleine Epitaph erinnert an die im Jahr 1631 mit 6 Jahren verstorbene Tochter des Coswiger Burgers Wacke Stammer Lattorff Epitaph Das Epitaph erinnert mit Portraitmedaillons an Hennig Philipp von Stammer 1745 und seine Ehefrau Maria Elisabeth von Lattorff 1758 OrgelDer barocke Orgelprospekt weist funf symmetrisch angeordnete Pfeifenturme auf Die Form entstand Anfang des 18 Jahrhunderts Das heutige Orgelwerk erstellte der Bernburger Orgelbauer Georg Kuhne im Jahr 1864 6 7 Pfarrer Bearbeiten1540 Matthias Tatius 1543 1555 M Augustin Deutschbein sen 1555 1558 Blasius Junger Junior 1558 1572 Fabianus Junger 1572 1573 Wolfgang Amling 1573 1586 M Augustin Deutschbein jun 1586 1603 Johann Buch 1603 1624 M Joachim Gese reformiert 1624 1637 M Andreas Bunbose reformiert 1638 1644 M Philipp Beckmann reformiert 1645 1683 M Samuel Cnuppius 1683 1697 M Rudolf Cnuppius 1698 1740 Propst Johann Michael Caletzki 1742 1757 Propst Martin Ernst Richter 1758 1778 Propst Konrad Heinrich Altmann 1779 1799 Propst Friedrich Koltitz 1800 1826 Propst Ludwig Henning 1828 1833 Oberprediger Heinrich Schmidt 1833 1848 Oberprediger August Gunther 1849 1856 Oberprediger Ernst Koch 1856 1859 Propst Friedrich Stephan 1860 1864 Propst August Valentiner 1865 1869 Propst Albert Korner 1869 1885 Propst Friedrich Schlick 1885 1914 Oberprediger Moritz Lucke 1914 1926 Oberprediger Ernst Werner 1926 1933 Otto Vahlteich 1934 1947 Ernst Donath 1947 1955 Theodor Hensel 1955 1974 Paul Daniel 1975 1996 Hans Gunther Lindemann Kathe Lindemann 1997 2000 Ravinder Salooja Tatjana Gressert 2001 2011 Stephan Grotzsch 2011 2018 Holm HaschkerLiteratur BearbeitenErnst Werner Geschichte der Stadt Coswig Anhalt Coswig 1929 Herrmann Graf Anhaltisches Pfarrerbuch Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation Dessau 1996 S 103 f Matthias Prasse Stadtkirche St Nicolai und ehemaliges und ehemaliges Dominikanerkloster in Coswig Anh Dresden 2009 ISBN 978 3 00 027632 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nicolai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Kirchengemeinde Abgerufen am 14 Oktober 2020 St Nicolai Zwischen Zerstorung und Wiedergeburt Deutsche Stiftung Denkmalschutz abgerufen am 14 Oktober 2020 Ev Stadtkirche St Nikolai Coswig Anhalt architektur blicklicht abgerufen am 14 Oktober 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Matthias Prasse Stadtkirche St Nicolai und ehemaliges und ehemaliges Dominikanerkloster in Coswig Anh Dresden 2009 ISBN 978 3 00 027632 3 S 7 f Matthias Prasse Stadtkirche St Nicolai und ehemaliges und ehemaliges Dominikanerkloster in Coswig Anh Dresden 2009 ISBN 978 3 00 027632 3 S 12 Matthias Prasse Stadtkirche St Nicolai und ehemaliges und ehemaliges Dominikanerkloster in Coswig Anh Dresden 2009 ISBN 978 3 00 027632 3 S 19 Matthias Prasse Stadtkirche St Nicolai und ehemaliges und ehemaliges Dominikanerkloster in Coswig Anh Dresden 2009 ISBN 978 3 00 027632 3 S 20 Matthias Prasse Stadtkirche St Nicolai und ehemaliges und ehemaliges Dominikanerkloster in Coswig Anh Dresden 2009 ISBN 978 3 00 027632 3 S 10 Matthias Prasse Stadtkirche St Nicolai und ehemaliges und ehemaliges Dominikanerkloster in Coswig Anh Dresden 2009 ISBN 978 3 00 027632 3 S 12 22 St Nicolai Kirche Coswig Anhalt In coswigonline de Abgerufen am 13 Marz 2022 51 882503 12 458577 Koordinaten 51 52 57 N 12 27 30 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nicolai Coswig amp oldid 226202504