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Die evangelisch lutherische Kirche St Mauritius ist die alteste Kirche des Ortsteiles Hittfeld der Gemeinde Seevetal im Landkreis Harburg in Niedersachsen StrassenansichtWestgiebelFeldsteinmauer und Dachreiter Inhaltsverzeichnis 1 Bau der Kirche 2 Ausstattung 3 Glocken 4 Orgel 5 Fotografien und Karte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBau der Kirche BearbeitenZur Grundung der Hittfelder Kirche gibt es keine uberlieferten schriftlichen Quellen Die zeitliche Einordnung stutzt sich auf Untersuchungen der Bausubstanz selber 1 Aus dem fruhen 9 Jahrhundert sind Pfostenlocher im Kircheninneren nachgewiesen aus denen man auf einen zu dieser Zeit errichteten ersten mindestens 14 m langen holzernen Kirchenbau schliessen kann Ab dem 11 Jahrhundert wurde der Holzbau durch ein steinernes Kirchenschiff ersetzt das wenigstens ein Mal erweitert wurde Die westliche Begrenzung der ersten Bauwerke befand sich jeweils an der gleichen Stelle wie die heutige Westwand alle Erweiterungen fanden in ostlicher Richtung statt Zunachst entstand ein etwa quadratischer Chor mit 6 m Kantenlange im heutigen Ubergangsbereich zwischen Kirchenschiff und Altarraum Im 13 Jahrhundert verlangerte und verbreiterte man das Kirchenschiff so dass es eine Flache von fast 300 m bedeckte Wann Mauritius der Namenspatron der Kirche wurde ist nicht genau bekannt es gilt aber als wahrscheinlich dass die Kirche bereits recht fruh nach ihm benannt wurde Zunachst spricht die im frankischen Reich ab dem 10 Jahrhundert zunehmende Beliebtheit des heiligen Mauritius als Namenspatron von Kirchen fur diese Annahme Des Weiteren gelten die Grafen von Northeim die im 11 Jahrhundert Landesherren von Hittfeld waren als Forderer der Mauritiusverehrung im Norden Deutschlands Die Kirche bildete bald den Mittelpunkt eines dem Bistum Verden unterstellten Archidiakonats und ist seit 1236 als Sitz des Gau Gerichtes nachgewiesen Ein erster Kirchturm befand sich an der Westseite des Kirchenschiffs der jedoch 1353 wegen Baufalligkeit abgebrochen wurde und zunachst durch den Dachreiter im westlichen Teil des Daches ersetzt wurde Den nordlichen kleinen Erweiterungsbau errichtete man wohl im 14 Jahrhundert Im 15 Jahrhundert brannten der Dachstuhl der Kirche und das Pastorat vollstandig ab Der Dachstuhl wurde in zwei Schritten neu errichtet und ist bis heute erhalten Gleichzeitig renovierte man den ganzen Bau grundlegend Im Anbau fand man spater Reste des durch den Brand unbrauchbar gewordenen Inventars so ein Rauchfass Reste eines Leuchters bunte Glasscherben und Splitter von drei verschiedenen Bronzeglocken Wann der heutige Glockenturm erbaut wurde ist unklar Aus Untersuchungen des Holzes schliesst man dass dies vor 1620 gewesen sein muss Renovierungen und Instandsetzungen des Turms sind fur 1687 1742 und 1862 nachgewiesen Bei der letzten Renovierung erhielt er das heutige Schieferdach und die waagerechte Holzbeplankung Der heutige Westgiebel ist von 1768 das gesamte Gebaude erfuhr in den Jahren 1971 bis 1972 eine umfangreiche Renovierung und Instandsetzung An fast allen Aussenwanden finden sich Spuren der kontinuierlichen Instandsetzung uber die Jahrhunderte wie ausgebessertes Mauerwerk Maueranker und Stutzpfeiler Ausstattung Bearbeiten nbsp Gotisches TaufbeckenEines der altesten Stucke in der Kirche ist der bronzene Taufkessel von Lorenz Grove der auf 1438 datiert wird dessen Tragerfiguren aber deutlich alter sind Ein Bild im Inneren zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm In der Kirche wurden immer wieder bedeutende Personlichkeiten der Umgebung beerdigt Ein 1575 erstellter besonders prachtiger Grabstein fur Fritz von dem Berge aus Lindhorst steht seit 1966 aufrecht links unterhalb der Kanzel Ein Grabstein fur Clas Neymann aus Over aus dem Jahr 1670 wird heute als Teil des Altars verwendet Der Messingkronleuchter im Altarraum kam 1620 in die Kirche Die heutige Kanzel fertigte 1657 der Bildschnitzer Tamke aus Buxtehude Auffalliges Detail sind die Engelsfiguren auf ihrem Baldachin die mit einigen der Marterwerkzeuge Christi dargestellt sind Sie werden durch eine zentrale Figur Christus als Weltenretter erganzt Im unteren Teil finden sich Figuren der vier Evangelisten Fur die gesamte Kanzel sind mehrere historische Farbgebungen nachweisbar die heutigen Farben entsprechen denen von 1690 Der Altar ist neueren Datums von ursprunglichen Bildaltaren findet man keine Reste mehr in der Kirche Die Heiligenfiguren aus der Werkstatt von Ingeborg Steinohrt wurden 1957 hinter dem Altar angebracht und stellen Moses mit den Gesetzestafeln Johannes den Taufer mit dem Lamm Petrus mit dem Schlussel und Paulus mit dem Schwert dar Der Innenraum hatte uber sehr lange Zeiten Emporen die erst in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts auf den heutigen Stand reduziert wurden Uber den Verbleib der Gemalde mit denen die Emporen geschmuckt waren ist nichts bekannt In der Nordwand gibt es seit 1955 ein Wappenfenster das im 16 Jahrhundert von Jagow von Fachenfelde gestiftet wurde Die heute sichtbare Rankenmalerei auf der flachen Holzbalkendecke entdeckte man 1972 bei Instandsetzungsarbeiten Sie ist mit Sicherheit einige Jahrhunderte alt genaue Angaben zur Entstehung gibt es jedoch nicht Der Dornbusch eine Plastik in einer Sandschale in der Nordostecke der Kirche wurde im Jahre 2000 von der Kunstlerin Sabine von Diest Brackenhausen geschaffen Er symbolisiert den brennenden Dornbusch auf den Moses auf seinem Weg durch die Wuste stiess Glocken BearbeitenSeit 1556 lassen sich Glocken in der Kirche nachweisen Fur 1608 ist der Umguss einer gesprungenen Glocke bekannt Danach werden am 27 Dezember 1781 und am 6 April 1787 wieder gesprungene Glocken verzeichnet In den 1780er Jahren brachte man die gesprungenen Glocken nach Celle und liess sie dort umgiessen Beide neuen Glocken befinden sich seit dem 16 September 1787 wieder im Glockenturm Die Glocken der Kirche hatten im Zweiten Weltkrieg zu Rustungszwecken eingeschmolzen werden sollen konnten aber nach Kriegsende unbeschadigt vom Glockenfriedhof in Hamburg zuruckgeholt werden Als Andenken an die Gefallenen der Weltkriege gab die Gemeinde eine Eisenglocke in Auftrag Da der Glockenturm aber ihr Gewicht nicht tragen konnte wurde sie wieder abgehangt und dient heute als Mahnmal vor dem Haupteingang Orgel Bearbeiten nbsp OrgelprospektSeit 1677 verfugt die Kirche uber eine Orgel die ursprunglich aus Hamburg kam und zunachst an der Ostseite aufgestellt war Von dieser ersten Orgel sind heute noch zwei Register erhalten Mitte des 19 Jahrhunderts baute der Luneburger Orgelbauer Hildebrandt die Orgel um sie bekam den heutigen Prospekt und ihren jetzigen Platz auf der Westempore Eine weitere grundlegende Umgestaltung die den Charakter der heutigen Orgel bestimmte fuhrte 1880 die Fa Furtwangler durch Bei der notwendigen Restaurierung 2001 erganzte der Orgelbauer Franz Rietzsch zwei neue Register Durch Schimmelbefall war 2020 eine erneute Restaurierung durch Fa Hillebrand notwendig welche durch Spenden finanziert werden musste 2 Neben der Restaurierung wurde auch eine Beluftungsanlage eingebaut um erneutem Schimmelwachstum entgegenzuwirken Die Wiedereinweihung erfolgte mit einem Orgelkonzert am 28 August 2021 unter dem Motto Viva L organo 3 Die Orgel umfasst zwei Manuale Pedal 24 Register und 1568 Pfeifen Fotografien und Karte Bearbeiten53 385555555556 9 9844444444444 Koordinaten 53 23 8 N 9 59 4 O nbsp nbsp St Mauritius nbsp Glockenturm nbsp Sudseite des Kirchenschiffs nbsp Altarraum nbsp KanzelLiteratur BearbeitenMarkus Zacharias Eine Chronik des Hittfelder Kirchspiels Online abgerufen am 17 November 2015 Auszuge Dirk Jager Die Mauritiuskirche in Hittfeld In Hittfeld wie es uns gefallt 3 Auflage Rasta Verlag Schubert Seevetal 2016 S 26 27 archive org abgerufen am 24 Juni 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Mauritiuskirche Hittfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Gemeinde Beschreibung der Orgel auf der Homepage der Gemeinde Chronik des Ortes Hittfeld auf der Internetseite der Gemeinde Seevetal Darstellung der Kirche auf der Internetseite zu Kirchen und Klostern in der Luneburger HeideEinzelnachweise Bearbeiten Grundriss der Kirche mit Erlauterungen zum Bau auf einer Infotafel nahe dem Sudeingang Siehe Bild auf Commons Gemeindebrief Kirchengemeinde Hittfeld 3 2021 PDF S 4 abgerufen am 29 August 2021 Orgelwiedereinweihung Abgerufen am 29 August 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Mauritius Hittfeld amp oldid 237398422