www.wikidata.de-de.nina.az
Die romisch katholische Pfarrkirche St Martin ist eine spatgotische Hallenkirche in Tettenweis im Landkreis Passau in Niederbayern Sie gehort zur Kirchengemeinde St Martin Tettenweis im Pfarrverband Ruhstorf an der Rott im Bistum Passau St Martin Tettenweis Ansicht von SudenInnenansicht ChorSchragansicht nach Sudwest Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 1 1 Aussenarchitektur 1 2 Innenraum 1 3 Stutzen 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie verputzte Backsteinkirche ist an der Westseite des Chorbogens auf das Jahr 1472 datiert Uber dem Chorfenster findet sich die Jahreszahl 1531 die sich vermutlich auf eine Renovierung bezieht An der Stelle der heutigen Sakristei liess Franz Xaver Peter von Joner im Jahr 1790 eine Kapelle anbauen die dem Heiligen Johannes Nepomuk geweiht war und die Jonersche Kapelle genannt wurde Sie war eine dreijochige Rechteckanlage die mit einer Flachtonne mit Stichkappen und Gurtbogen abgeschlossen ist Wie die zahlreichen Grabdenkmaler beweisen diente die Kapelle lange Zeit als Grabstatte der Joner 1 In den Jahren 1885 1886 wurde die Kirche nach Westen um drei Joche verlangert wobei die Formen der Spatgotik am Bau genau kopiert wurden Aussenarchitektur Bearbeiten Das Aussere insbesondere die Fenstermasswerke der Kirche wurde bei den Restaurierungen erneuert Der stattliche nordlich am Chor angebaute Turm zeigt in den unteren Teilen zwischen Ecklisenen Rauten und gestelzte Giebelfriese aus vorgesetzten Backsteinen Im oberen Teil wurde der Turm in der Barockzeit erneuert und durch ein Glockengeschoss mit betonten Schragecken und einem segmentbogigen Gebalkkranz und gedruckter Kuppelhaube abgeschlossen Innenraum Bearbeiten Im Innern zeigt der zweijochige dreiseitig geschlossene Chor ein Netzrippengewolbe entsprechend der lokalen Bautradition Ungewohnlich ist der altere Teil des Inneren als Dreistutzenraum mit ursprunglich drei auf gleichseitigem Dreieck angeordneten Pfeilern ausgebildet die vom 1439 vollendeten Langhaus der Burgerspitalkirche Braunau abgeleitet und mit den ahnlichen Raumen in der Kirche in Burgkirchen am Wald und der Kirche in Eggelsberg verwandt ist Ein ahnlich angelegter jedoch spater barock veranderter Raum ist in der Kirche von Anger zu finden Der einst vorhandene Raumeindruck erschliesst sich im Blick nach Osten mit Standpunkt bis zur vierten Achse Die Freipfeiler sind gegenuber den Schildbogenarkaden versetzt wodurch sich eine komplizierte Durchdringung der Joche in der Haupt und Querrichtung ergibt Die Sternfiguren des Rippengewolbes sind zu einem vollkommen regelmassigen Netz verflochten wodurch der Eindruck eines ungerichteten Raumes entsteht Stutzen Bearbeiten Die Pfeiler sind in ursprunglich einer heute zwei Dreiergruppen so angeordnet dass jeweils der ostliche Pfeiler in der Mittelachse der Kirche steht Zu den Stutzen gehoren weiter die halb achteckigen Vorlagen in der Ostwand sowie eine Vorlage mittig in der Westwand Damit ergibt sich in der Langsrichtung ein dreifacher Wechsel von Freistutze und Vorlage jeweils im Takt von eineinhalb Achsen gegeneinander versetzt Im Osten ist die systembedingte Einschaltung einer halben Achse erforderlich um gleiche Pfeiler Wandabstande zu wahren Ursprunglich war diese differenzierte Struktur in einem annahernd quadratischen Raum eingepasst Durch die Erweiterung von 1885 1886 erhielt der Raum eine Langsstreckung was eine Veranderung der Raumwirkung zur Folge hat Das Gliederungsgerust ist in beiden Raumteilen farbig abgesetzt wobei die Dienste im Schiff farbig marmoriert wurden In den Gewolben ist eine Rankenmalerei zu finden mit Ausnahme der Verlangerung des Langhauses Die Farbigkeit wurde stark erneuert Ausstattung BearbeitenDie neugotischen Altare von Emanuel Basler aus Simbach am Inn nach einem Entwurf von Johann Baptist Schott und Alois Riesenhuber aus Munchen wurden in den Jahren 1966 1970 entfernt In den Jahren 2002 2006 wurden die erhaltenen skulpturalen Teile in Chor und Schiff wieder aufgestellt Die Kanzel ist ein gefalliges Rokokowerk mit Schnitzfiguren der Evangelisten und Kirchenvater Mehrere bedeutende Gemalde sind weiter zu erwahnen Im Chor zeigt ein Renaissance Tafelgemalde aus der Zeit um 1540 50 die Enthauptung Johannes des Taufers Salome ubergibt den Kopf der thronenden Herodias in einem Erker des Palastes ist Herodes zu sehen Uber der Szene spannen Engel ein Tuch fur die Seele die durch einen Knaben dargestellt wird Im Schiff ist ein spatbarockes Gemalde in einem herzformigen Rahmen aus der Zeit um 1730 zu finden Es stellt Maria als Furbitterin der Menschen vor Gott dar Das Gemalde ist flankiert von fein geschnitzten uberlebensgrossen Engeln mit dem Wappen des Stifterpaares Wampl Adelzreiter Ebenfalls im Schiff ist ein mit Johann Nepomuk della Croce bezeichnetes Gemalde von 1798 zu finden das den heiligen Johannes darstellt Die Orgel ist ein Werk von Ludwig Eisenbarth aus dem Jahr 1984 mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal 2 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern II Niederbayern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03122 7 S 689 690 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Kirchengemeinde Tettenweis auf den Website der GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Geschichte der Kirche auf der Website der Gemeinde Abgerufen am 4 November 2018 Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 5 Oktober 2023 Normdaten Geografikum GND 7500932 8 lobid OGND AKS VIAF 239673701 48 443575 13 269922 Koordinaten 48 26 36 9 N 13 16 11 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Tettenweis amp oldid 237906435