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Die evangelisch lutherische Kirche St Lucas in der Kleinstadt Pattensen der Region Hannover in Niedersachsen liegt am Corvinusplatz Der Reformator Anton Corvinus war ab 1542 Pfarrer in Pattensen Im Norden der Kirche befindet sich die Dammstrasse diese ist von einer niedrigen Kirchhofmauer abgegrenzt Die Kirche St Lucas von NordostenDie Altarwand mit Altar Kanzelkorb und OrgelprospektDie Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Kirche 3 Das Innere 4 Das Dachwerk Bohlendach 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde im Ursprung im 12 Jahrhundert erbaut Es ist wohl eine Grundung des Bistums Minden Es war eine dreischiffige romanische Basilika wahrscheinlich mit Querhaus und einem geraden Chor Von dieser Basilika sind nur noch Reste im Triumphbogen sichtbar Der Westturm wurde in der Mitte des 13 Jahrhunderts erbaut Um 1400 wurde eine grossere Halle auf den Grundmauern der alten Kirche errichtet Von 1801 bis 1802 wurde die Kirche nach Planen des Ingenieur Kapitans G Chr Lasius in den heutigen Saalbau umgebaut wobei die Gewolbe des Schiffes und des Chores ebenso die Pfeiler entfernt wurden Die Kirche BearbeitenDas heutige Langhaus hat einen fast quadratischen Grundriss Erbaut wurde die Kirche aus gequaderten Steinen teils auch aus Bruchstein Die beiden westlichen Portale wurden mit 1398 und 1407 datiert es sind wohl die Daten des Umbaus in einen gotischen Bau Es entstand auf den Grundmauern der alten Kirche eine dreischiffige Halle mit drei Joch Lange und einem zwei Joch breiten Chor Um 1500 wurde an der Nordost Seite der Kirche eine Sakristei angebaut Ein gravierende Umbau 1 der Kirche erfolgte ab 1801 nach Planen des Ingenieurhauptmanns Georg Giegmund Otto Lasius aus Hannover mit einer klassizistischen Neuausstattung des nunmehr stutzenlosen Innenraums 2 Die gotischen Fenster des Schiffes wurden bei diesem Umbau durch rechteckige Fenster ersetzt Der Westturm wurde in der Mitte des 13 Jahrhunderts erbaut Auf einem Sockel und dem Untergeschoss befinden sich Ecklisenen der obere Teil des Turms hat keine Gliederung Unter dem Dach befinden sich spitzbogige Schallarkaden Der Haupthelm ist achteckig rechts und links befinden sich zwei kleine Helme Der Helm wurde um 1890 in der heutigen Form errichtet Die Kirche wurde von 1967 bis 1968 renoviert Das Innere Bearbeiten nbsp Dachraum mit Blick hinauf zum First Die ursprungliche Konstruktion des Bohlendachs von 1801 02 mit seinen filigranen Sparren ist an der dunklen Farbe zu erkennen Gelb eingefarbte Holzer sind moderne Stutzkonstruktionen zur Queraussteifung und vollflachigen Verschalung Auffallig im Inneren ist die halbkreisformige Gestuhlanordnung die Decke ist eine flache Tonne mit einem Segmentbogen Die ehemalige Sakristei hat ein Kreuzrippengewolbe Das Obergeschoss der Sakristei war zum Chor hin offen es war wahrscheinlich die Adelsempore Die Altarwand wurde im ersten Viertel des 19 Jahrhunderts errichtet sie trennt das Schiff vom Chor Seit 1966 befinden sich hier Raume der Gemeinde Uber dem Altar befindet sich ein polygonaler Kanzelkorb und daruber eine Orgelempore mit einem Orgelprospekt Der Orgelprospekt hat funf Achsen rechts und links vom Prospekt befinden sich zwei Apostel in Nischen Die Orgel mit einem neuen Orgelprospekt befindet sich heute uber der Westempore Diese Orgel wurde 1954 von Emil Hammer erbaut dabei wurden Pfeifen der Orgel uber dem Altar verwendet 3 Der Taufstein stammt aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wobei der Sockel aus dem 19 Jahrhundert stammt Das Dachwerk Bohlendach BearbeitenUber dem Kirchenschiff entstand beim Umbau 1801 02 ein bogenforgiges Dach wobei sich Lasius ausdrucklich auf Berliner Konstruktionsvorbilder aus dem Umfeld von David Gilly berief 4 Das auffallige Dach ist in der Literatur originellerweise als Tudorbogen Dach 5 bezeichnet worden Baukonstruktiv handelt es sich um ein Bohlendach eines der wenigen in Niedersachsen erhaltenen Beispiele solcher Dachwerke aus dem 19 Jahrhundert 6 Auch der obere Abschluss des Kirchenraums ist mit einem Holzgewolbe in Bohlenbauweise konstruiert worden Beides konnte durchaus nicht die anfangs versprochenen Erwartungen an Haltbarkeit und Dauerhaftigkeit der neuartigen Baukonstruktion erfullen so dass umfangreiche zusatzliche Stutzkonstruktionen eingebaut werden mussten welche die besonderen Bohlenkonstruktionen im Dachraum heute erst auf dem zweiten Blick erkennen lassen Bauschadensgeschichten sind ein typisches Merkmal der bautechnikgeschichtlich bedeutsamen Bohlendacher 7 nbsp Aussenansicht von Sudosten 2010 Literatur BearbeitenAndreas Kleine Tebbe Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Lukaskirche in Pattensen in Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge Jahrgang 52 1998 S 137 170 Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Bd I 3 Kreis Springe bearbeitet von Heiner Jurgens Arnold Noldeke Joachim Frhr v Welck Hannover 1941 S 163 167 Detlef Brandes Aus der Not geboren ein extravagantes Kirchenbauexperiment Zum Umbau der St Lucas Kirche 1801 1802 in Kirchblick Gemeindebrief der Kirchenregion Pattensen Heft 2 2009 und Heft 3 2009 jeweils ohne Seitenangaben Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 13 1 Landkreis Hannover herausgegeben von Hans Herbert Moller bearbeitet von Henner Hannig Friedrich Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 1988 ISBN 3 528 06207 X Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen bearbeitet von Gerd Weiss unter Mitarbeit anderer Deutscher Kunstverlag 1992 ISBN 3 422 03022 0 Eckart Rusch Baukonstruktion zwischen Innovation und Scheitern Verona Langhans Gilly und die Bohlendacher um 1800 Michael Imhof Verlag Petersberg 1997 ISBN 3 932526 00 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Lucas in Pattensen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Kirchengemeinde St Lucas PattensenEinzelnachweise Bearbeiten Hierzu ausfuhrlich Kleine Tebbe 1998 Naheres bei Kleine Tebbe 1998 Die Neue Presse zum Zustand der Orgel Kleine Tebbe 1998 S 147 mit ausfuhrlichem Zitat aus dem Entwurfs Promemoria vom 19 08 1801 Zur Berliner Bohlendach Propaganda von David Gilly vgl Rusch 1997 insbesondere S 31 ff Vgl Denkmaltopographie Landkreis Hannover 1988 S 233 f Vgl Rusch 1997 Vgl Rusch 1997 S 106 ff 52 263845 9 75949 Koordinaten 52 15 49 8 N 9 45 34 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Lucas Pattensen amp oldid 229015349