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Die evangelische Dorfkirche St Laurentius ist eine barocke Saalkirche im Ortsteil Grafenroda der Gemeinde Geratal im Ilm Kreis in Thuringen Sie gehort zur Kirchengemeinde Grafenroda im Gemeindeverbund Grafenroda Gehlberg im Kirchenkreis Waltershausen Ohrdruf der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland An dieser Kirche wirkte Johann Peter Kellner in den Jahren 1733 1772 als Organist aus dessen Umfeld die gemeinhin Johann Sebastian Bach zugeschriebene Toccata und Fuge d Moll BWV 565 stammen konnte 1 St Laurentius Grafenroda Ansicht von Nordost Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Innenansicht nbsp Kanzelaltar nbsp geoffneter Flugelaltar nbsp geschlossener Flugelaltar Die Kirche wurde als Saalkirche in den Jahren 1731 1735 vom Landbaumeister Johann Erhard Strassburger aus Gotha an Stelle eines alteren Vorgangerbauwerks erbaut und in den Jahren 1839 1843 restauriert Das einheitlich erbaute Langhaus steht auf einem hohen Sockel ist mit einem Mansarddach mit Gauben gedeckt und endet in einer Apsis im Osten im Westen ist ein dreigeschossiger quadratischer Westturm mit Glockengeschoss angebaut Die Kirche wird an Nord und Sudseite durch je ein mittleres Portal unter einer geschweiften Verdachung erschlossen an der Westseite des Turms ist ein Portal in den gleichen Formen angeordnet Der Turm ist mit Eckquaderung versehen und wird durch Gesimse in Geschosse unterteilt das oberste achteckige Glockengeschoss ist mit Lisenengliederung und Rundbogenfenstern versehen und wird mit einer Haube und Laterne abgeschlossen Das Innere ist mit einem holzernen korbbogigen Tonnengewolbe abgeschlossen und wird an drei Seiten durch zweigeschossige Emporen eingefasst Ausstattung BearbeitenIm Osten steht ein architektonisch aufgebauter Kanzelaltar aus dem Jahr 1735 mit Figuren von Mose und Johannes dem Taufer Ein Flugelaltar von 1525 zeigt im Schrein Maria mit Kind und zwei Kronenengeln flankiert von den Heiligen Laurentius und Stephanus weitere Heilige sind an den Flugeln dargestellt Die Figuren stehen auf reich geschnitzten Sockeln und werden von Baldachinen bekront An den Aussenseiten der Flugel sind Gemalde mit den Darstellungen weiblicher Heiliger zu sehen links Dorothea und Margareta rechts Apollonia und Ursula Orgel Bearbeiten nbsp Die Weise OrgelDie Orgel mit reich gestaltetem Prospekt ist ein Werk ursprunglich von Johann Anton Weise aus dem Jahr 1736 Es enthalt nach mehreren eingreifenden Umbauten und einer Rekonstruktion nach Originaldisposition durch die Firma Orgelbau Waltershausen heute 24 Register auf zwei Manualen und Pedal Im Gegensatz zu vielen anderen Orgeln jener Zeit enthalt das Grafenrodaer Instrument bereits den Ton Cis Die Disposition lautet 2 Hauptwerk C d3Bordun 16 Quintaton 16 Principal 8 Viol di Gamba D 8 Gedakt B 8 Gemshorn B 8 Octav D 4 Octav D 2 Scharff III D 1 Sesquialter Anm 1 Mixtur IV 2 Oberwerk C d3Gedackt 8 Hohlflote 8 Principal 4 Gemshorn 4 Flaute Travers 8 Octav 2 Wald Flot 2 Spitz Flotgen 1 Mixtur IV 2 Vox humana 8 Pedal C c1Principal Bass 16 Sub Bass 16 Violon Bass 16 Octav Bass 8 Traversen Bass 16 Posaunen Bass 16 Anmerkungen Sesquialter als VorabzugNebenregister Glockenspiel a c3 Cymbelstern 6 Glocken Koppeln Manualkoppel Koppel Pedal Hauptwerk Nebenregister und Spielhilfen Tremulant Manuale Das Traversen Bass Register ist eine damals und auch heute nur im Raum Thuringen vorkommende Spezialitat und wurde in der Grafenrodaer Orgel erstmals eingebaut Es zeichnet sich durch eine auffallige und obertonreiche Ansprache sowie einen deutlich wahrnehmbaren 1 Oberton aus Es soll die Zeichnungsfahigkeit des Pedals bei damals durch Johann Sebastian Bachs Orgelwerke popular gewordener polyphoner Musik gewahrleisten ohne dass es mit einer Koppel aus einem Manualwerk hinzugezogener Register hoherer Tonlagen bedarf Auch die relativ trockene Akustik dieser mit viel Holz ausgekleideten Kirche unterstutzt ein gut durchhorbares eher wenig voluminoses Spiel 3 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 1 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03050 6 S 506 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Laurentius Grafenroda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Website der Johann Peter Kellner Gesellschaft Abgerufen am 20 Oktober 2019 Informationen zur Orgel auf organindex de Abgerufen am 12 Februar 2021 Jonas Zerweck Die Pfeife der Woche 1 traversenbass Ein Orgelregister allein fur Bach mp3 Audio 15 1 MB 8 13 Minuten In SWR2 Treffpunkt Klassik 8 Juni 2021 abgerufen am 20 Juni 2021 Normdaten Geografikum GND 4733684 5 lobid OGND AKS VIAF 234348977 50 75031 10 812772 Koordinaten 50 45 1 1 N 10 48 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Laurentius Grafenroda amp oldid 237148672