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Die St Katharinen Kirche ist die Kirche der evangelisch lutherischen Gemeinde in Kirchbarkau Schleswig Holstein Die Kirche und der freistehende Glockenturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Kirche innenEine Kirche mit dem Patrozinium der Katharina von Alexandrien im damals Brocowe genannten Ort ist erstmals 1259 erwahnt Ob es sich um das heutige erstmals 1542 schriftlich erwahnte Kirchbarkau handelte oder ob der Ort der Kirche verlegt wurde ist nicht bekannt Wann die heutige Dorfkirche eine achteckige Saalkirche aus Backstein errichtet wurde ist ebenfalls nicht genau bekannt da schriftliche Quellen bei mehreren Branden des Pastorats vernichtet wurden Dendrochronologische Untersuchungen haben ergeben dass einzelne Balken im Dachstuhl um 1694 gefallt wurden was eine Annahme eines Neubaus um 1695 unterstutzen wurde Andere Balken weisen allerdings ein Falldatum von etwa 1466 auf was dafur sprechen wurde dass ein Kirchbau des 15 Jahrhunderts Ende des 17 Jahrhunderts umgebaut wurde 1 1734 wurde eine Gruft angebaut Der freistehende Glockenturm aus Holz stammt vom Anfang des 16 Jahrhunderts Einzelne Balken konnten auf das 14 Jahrhundert datiert werden 2 Im Turm hangen drei Glocken von denen die Marienglocke des Flensburger Glockengiessers Peter Hansen von 1492 die alteste ist Ausstattung Bearbeiten nbsp Paneele des RantzaugestuhlsSehenswert ist die Ausstattung mit dem Rantzau Gestuhl von 1586 das dem Bildschnitzmeister Ciriacus Dirkes aus der Eckernforder Bildschnitzerschule zugeordnet wird und den Gutsherrn Paul Rantzau auf Bothkamp mit den neun Sohnen und seine Ehefrau Beate Sehestedt mit sechs Tochtern jeweils vor dem Kreuz kniend zeigt Dieses Adelsgestuhl ist noch in Teilen erhalten geblieben Es handelt sich hierbei vor allem um die reich geschnitzten Ruckwandfelder mit Oberfriesen Sechs davon mit den Motiven der Kreuzigung befinden sich unter der Nordempore An der sudostlichen Chorwand befinden sich funf Felder Vier Friese sind als Begrenzung der Paneelfelder im Altarraum zu sehen Ausserdem sind weitere Teile des Rantzau Gestuhls am Aufgang zur Kanzel eingearbeitet Des Weiteren sind auch zwei Gestuhlswangen mit Dreiecksgiebel und ein geschnitztes Friesfeld als Zugang zu den Kirchenbanken erhalten Da mehrere Teile in doppelter Ausfuhrung vorhanden sind geht man davon aus dass es zwei Stuhlreihen gab von denen eine fur die mannlichen und eine fur die weiblichen Familienmitglieder gedacht war Seit dem Umbau der Kirche im Jahre 1695 ist dieses Gestuhl nicht mehr als ein zusammenhangendes Kunstwerk vorhanden 3 nbsp KalksteintaufeDie Kirche verfugt uberdies uber ein Taufbecken aus Kalkstein von der Insel Gotland aus dem beginnenden 13 Jahrhundert Es besitzt eine Wandung die dreipassartige Arkaden aufweist Original ist aber nur noch die Kuppa wahrend der Fuss erneuert wurde Die Kalksteintaufe wurde nach der Installation des Taufengels lange Zeit fur Profanes zweckentfremdet Erst spater besann man sich des Wertes dieser Taufe und stellte sie letztendlich an ihren jetzigen Platz in der Kirche wo sie seit 1952 wieder fur den liturgischen Zweck zur Verfugung steht 4 Ein Triumphkreuz vom Ende des 15 Jahrhunderts hangt heute uber dem Altartisch Der Kruzifixus hangt an einem z T erneuerten Kreuz An den Enden des Brettes befinden sich Endscheiben mit jeweils sechs spitzen Abschlussen In den Flachen sind die Evangelistensymbole vorhanden Der lebensgrosse Corpus steht dem in Flintbek nahe 5 nbsp Taufengel mit Gemalde der vier EvangelistenDer aus Lindenholz gearbeitete Taufengel wurde im Jahr 1736 von Hinrich von Ahlefeld der Kirche gestiftet Man hatte nach Entfernen der Kalksteintaufe mehr Platz fur Kirchenstuhle da der Taufengel an die Decke hochgezogen und bei Bedarf auch wieder heruntergefuhrt werden konnte Die Engelsfigur ist lebensgross und hatte eine goldfarbene Fassung Die Mode der Zeit um die zweite Halfte des 19 Jh bewirkte dass Friedrich von Bulow im Jahre 1859 der Kirche eine neugotische Marmortaufe zum Geschenk machte Das war der Zeitpunkt fur die Entfernung des Taufengels aus dem Kirchenraum Er ruhte 130 Jahre auf dem Dachboden der Kirche und verfiel zunehmend Kurz bevor die Skulptur endgultig zerfiel wurde eine Ruckfuhrung in die Kirche beschlossen Samtliche Teile wurden wieder zusammengefugt und aufwendig restauriert Die originale Fassung konnte nicht erhalten werden Seit 1990 kann der Taufengel in der Kirche an der Decke schwebend bewundert werden Durch seine anmutige Gestalt das lockige Haar und die schone Holzfarbe ergibt diese Figur mit einem auf seinen Handen tragenden roten Samtkissen einen wunderbaren Anblick 6 Das sogenannte Bothkamper Herrengestuhl befindet sich auf drei Eisenstaben gestutzt als Gutsherren Loge an der Nordwand des Chorraums Der Auftraggeber war 1695 der Gutsherr von Lowendahl Die Loge in hellem Anstrich ist sehr gut erhalten Die Gliederung durch Pilaster mit korinthischen Kapitellen Wappen Kronen Girlanden und Vasen ergibt einen herrschaftlichen Anblick 7 nbsp KreuzigungsgemaldeWenn man die Kirche durch das Hauptportal betritt so fallt der erste Blick gewiss auf das Kreuzigungs Gemalde auf der gegenuber liegenden Nordwand Es ist ein relativ grosses Gemalde 176 144 cm mit einem vergoldeten barocken Rahmen Akanthusranken fuhren hinauf zu einem Aufsatz der ein Medaillon zeigt und die Inschrift tragt Gott allein die Ehre Das Olgemalde wird dominiert von der Kreuzigung und der Landschaft um den Golgatha Hugel Maria Magdalena kniet unter Jesus das Kreuz umfassend Das Werk wurde im Jahr 1695 der Kirche von Herrn von Lowendahl vermacht Dieser liess es angeblich von dem Gottorfer Hofmaler Ludwig Weyand anfertigen Den Rahmen besorgte Theodor Allers Im Rahmen der Umgestaltung der Kirche sollte es einem Altar zugedacht werden Dieser wurde wiederum im Jahr 1859 vom Architekten Joseph Eduard Mose verandert Nur das Gemalde ohne Rahmen war nun noch Teil des Altares Aus asthetischen Grunden wurde es bei einer Kirchenrenovierung im Jahr 1952 vollends entfernt und auf dem Dachboden der Kirche verwahrt Als nach 40 Jahren durch Zufall dieses mehrfach gefaltete Bild mit seinem zerbroselten Rahmen unter einer Lage Schutt entdeckt wurde war das Erstaunen gross Neu restauriert strahlt es seit 1995 von der Wand neben dem Eingang zur Gedachtnishalle 8 Ein weiteres Gemalde ist das Bild der vier Evangelisten Es hangt an der Sudwand neben dem Aufgang zur Kanzel Das Motiv sind die vier Evangelisten als Halbfigur in einer kontemplativen Haltung Wohl in Anlehnung an beruhmte Gemalde Peter Paul Rubens und nicht zuletzt des Malers Pieter Aertsen der ein Bild der schreibenden Evangelisten um 1560 malte ist auch dieses Olgemalde entstanden Es war ein sehr beliebtes Motiv wurde aber selten mit ganzfigurigen Personen dargestellt Die Engelsfiguren die neben dem Eingang zur Gedachtnishalle an der Nordwand hangen sind nicht komplett Zwei sitzende und zwei stehende Holzskulpturen waren bis zum Jahr 1952 Teil des Mose Altares Dieser wurde aber im Zuge einer Neugestaltung des Kirchenraumes entfernt Die Holzskulpturen fanden private Abnehmer Die neu ausgestaltete Kirche machte es nun moglich dass diese Engelsfiguren nach und nach wieder den Weg in diese Kirche fanden Lediglich ein stehender Engel bleibt verschwunden 9 Die Kanzel aus dem Jahr 1606 besteht aus einem funfseitigen Korb der in den mit Saulen flankierten Feldern Schnitzreliefs aus dem Leben Jesu zeigt Zu diesem Korb der etwas in Schieflage geraten ist gehoren auch eine Tur mit einem Giebelaufsatz und Wappen sowie ein funfseitiger Schalldeckel Die adikulaformigen gegiebelten Aufsatze sind mit offenen Rundbogen versehen in deren Offnungen sich die Figuren von Christus Petrus und Paulus zeigen Eine schones Detail ist die noch erhaltene Sanduhr mit Kerzenhalter Sie stammt aus dem 17 Jh Aus dem Mund eines Kopfes fuhrt eine mit Pflanzen verzierte Volutenranke zum Sanduhrgehause Der Boden und der Deckel sind graviert Die vierfachen Kolben der Sanduhr die mit gedrehten Staben gehalten werden sind nicht mehr Original 10 Ausserdem befindet sich in der Kirche eine Marcussen Orgel aus dem Jahre 1852 1 I Hauptwerk Bordun 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Quinte 2 2 3 Oktave 2 Terz 1 3 5 Mixtur III Trompete 8 II Oberwerk Salicional 16 Viola di gamba 8 Gedackt 8 Flote 4 Gemshorn 4 Pedal Subbass 16 Principal 8 Gedackt 8 Posaune 16 Koppeln II I Schiebekoppel I P Sonstiges KalkantenglockeLiteratur BearbeitenHartmut Beseler Hg Kunsttopographie Schleswig Holstein Neumunster 1974 S 174 176 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein 3 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2009 S 433 f ISBN 978 3 422 03120 3 Richard Haupt Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Schleswig Holstein Bd 2 Kiel 1888 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Katharinen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Kirche auf der Seite der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten a b Beschreibung der Kirche Orgel und Ausstattung auf der Seite Kirchenmusik in Kirchbarkau Kirchturm auf der Seite der Kirchengemeinde Christa Wagener Die Kirche in Kirchbarkau 2001 ISBN 3 928326 32 5 S 34 Christa Wagener Die Kirche in Kirchbarkau S 33 Vivien Bienert Christus am Kreuz Zur Funktion und Datierung des Holzkruzifixus in der Flintbeker Kirche In Dies Hrsg Die Kirche in Flintbek und ihre Kunstwerke Ludwig Kiel 2023 S 78 95 hier S 93 95 Christa Wagener Die Kirche in Kirchbarkau 2001 S 33 Christa Wagener Die Kirche in Kirchbarkau S 34 Christa Wagener Die Kirche in Kirchbarkau S 28 Christa Wagener Die Kirche in Kirchbarkau S 29 Hartwig Beseler Kunst Topografie Schleswig Holstein 1969 S 574 54 21169 10 14151 Koordinaten 54 12 42 1 N 10 8 29 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Katharinen Kirchbarkau amp oldid 239488375