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St Josef in Aachen ist eine ehemalige katholische Pfarrkirche die heute unter dem Namen Grabeskirche als Kolumbarium fur Urnenbestattungen genutzt wird auch weil der benachbarte Aachener Ostfriedhof an die Grenzen seiner Kapazitat gelangt ist Grabeskirche St Josef Blick nach Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Marienkapelle 3 Triptychon 4 Urnengraber Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp St Josef um 1910Die neugotische Kirche St Joseph im Aachener Ostviertel wurde in Jahren 1893 und 1894 nach Planen von Gerhard Franz Langenberg erbaut Sie wurde als Hallenkirche in Backsteinbauweise mit einem Querschiff und einer Apsis die aus funf Seiten eines Achtecks gebildet ist konzipiert Die Bauleitung ubernahm der Architekt Max Keuchen und die Firma Daniels fuhrte den Bau aus Im Fundament der Chorabschlussmauer wurde ein grosses altes Grabkreuz mit der Inschrift LAPIS ANGULARIS ECCLESIAE PAROCHIALIS SANCTI JOSEPH eingelassen Uber dem Haupteingang erhebt sich der markante dreigeschossige quadratische Unterbau des Turmes auf dem das achteckige Glockengeschoss das mehr als ein Drittel des Gesamtturmes ausmacht errichtet wurde Im Bereich der Innenausstattung wurden der Herz Jesu Altar und eine Kreuzigungsgruppe mit Altarschrein nach Planen des Bildschnitzers Ferdinand Langenberg die anderen Altare die Kommunionbank die Kanzel und die Beichtstuhle nach Entwurfen des Aachener Dombaumeisters Joseph Buchkremer angefertigt Am 8 November 1898 konnte schliesslich die Kirche von Weihbischof Hermann Joseph Schmitz konsekriert werden Nach schweren Schaden im Zweiten Weltkrieg erfolgte unter Leitung von Dombaumeister Felix Kreusch 1 ein vereinfachender Wiederaufbau unter Verzicht auf die ursprungliche hohe Turmspitze Der Innenraum wurde deutlich schlichter gestaltet die noch erhaltenen Teile der ursprunglichen Ausstattung darunter die Altare und die Kanzel in den 1960er Jahren nahezu vollstandig beseitigt An die Stelle der ursprunglich reichen zum Teil figurlichen Ausmalung trat eine besonders durch die ziegelrot gequaderten Gewolbesegel akzentuierte Farbfassung die ansonsten aus zuruckhaltenden Grau und Weisstonen besteht Fur den heutigen Raumeindruck pragend sind die in den 1970er Jahren durch Ludwig Schaffrath gestalteten Fenster wobei die Chorfenster noch von Kreusch entworfen worden sind Auf Grund des zunachst starken Bevolkerungszuwachs in der Gemeinde war bereits im Jahr 1930 St Fronleichnam als zweite Pfarrkirche fur das Ostviertel erbaut worden Nachdem schliesslich gegen Ende des 20 Jahrhunderts der Anteil der katholischen Bevolkerung in diesem Stadtviertel stark zuruckging wurden die Gemeinden St Josef und St Fronleichnam im Mai 2005 zusammengelegt Danach erhielt die Kirche St Josef eine neue Bestimmung wenngleich weiterhin einmal pro Woche eine Eucharistiefeier stattfinden sollte Als Weiternutzung des Gebaudes wurde 2006 der Innenraum durch den Aachener Architekten Ulrich Hahn zur Grabeskirche umgestaltet Das Gestuhl wurde reduziert und im ehemaligen Altarraum neu aufgestellt Ein neu installierter Wasserlauf fliesst von einer Quelle im ehemaligen Eingangsbereich zum alten Taufbecken Uber dem Mittelgang wurde ein stilisiertes Schiff aufgehangt welches die Fahrt uber den Fluss des Todes zum Leben bei Gott symbolisieren soll Die Fenster wurden durch Ludwig Schaffrath vollig neu gestaltet Die Kirchenschiffe und die Arkaden des Eingangsbereiches wurden mit zahlreichen Stelen fur die Urnen ausgestattet deren Platze fur zwanzig Jahre erworben werden konnen Eine Zahl von 310 Stelen fur 1860 Urnen wird angestrebt nbsp Pieta nbsp Taufbecken nbsp Urnen Stelen nbsp OrgelMarienkapelle Bearbeiten nbsp MarienkapelleAn der Sudseite der Kirche befindet sich die auch von aussen zugangliche Marienkapelle Ausloser war laut Pfarrchronik von 1964 der Wunsch eines auslandischen Konvertiten aus Dankbarkeit eine Marienkapelle zu errichten Dazu konnte der Raum der ehemaligen Sakristei genutzt werden nachdem an der Nordseite der Kirche eine neue Sakristei gebaut worden war Die Marienkapelle wurde am 1 Mai 1965 von Pfr Lambert Drink eingeweiht Die darin befindliche Marienstatue stammt von dem im Krieg zerstorten Marienaltar der Josefskirche Nach dem stadtischen Umbau des Adalbertsteinwegs und der daraus resultierenden Umgestaltung des Kirchplatzes ab 1975 wurde die Marienkapelle innen um 180 gedreht und ein Vorbau als Eingangsraum angefugt 2 Triptychon BearbeitenZwischen 2004 und 2008 fertigte die Aachener Kunstlerin Rita Lausberg 1965 ein monumentales Triptychon an welches rechts des Seiteneinganges aufgehangt ist Jeder Bildteil misst insgesamt 220 cm 280 cm und besteht aus 16 Einzeltafeln zu je 55 cm 70 cm gemalt in Ol auf Leinwand Das Werk tragt den Namen Das Himmlische Jerusalem und wie man dort hingelangt Der linke Bildteil stellt die aktuelle Fluchtlingsproblematik dar und zeigt eingepferchte Fluchtlinge auf einem uberfullten Boot Im Hintergrund droht eine verschlossene Mauer die nur durch einen schmalen Spalt geoffnet ist Im Vordergrund links ist ein ubergrosses schlafendes Neugeborenes dargestellt bei dem es sich aber auch um einen Fotus im Mutterleib handeln kann Der rechte Bildteil spiegelt eine Situation in einem Krankenzimmer mit Geraten der Intensivmedizin wider der in einem langgestreckten Warteraum ubergeht Dort sitzen dicht gedrangt Strassenkinder Obdachlose und andere Menschen Der Mittelteil ist eine Adaption des Abendmahls Jesu mit bekannten Personen der Neuzeit An der rechten Tischseite sitzen unter anderem Bischof Klaus Hemmerle Erzbischof Oscar Romero Mutter Teresa die Schwester Etienne de Latran Papst Johannes XXIII Martin Luther King eine unbekannte Frau die Frauenrechtlerin Edith Stein sowie eine grosse Anzahl nicht naher bezeichnete und undefinierbare Menschen Ihnen gegenuber sind von vorne nach hinten zunachst ein unbekannter Mann und eine unbekannte Frau dahinter die Theologin Dorothee Solle der Prior Roger Schutz die Arztin Ruth Pfau und der Theologe Dietrich Bonhoeffer zu erkennen gefolgt von weiteren unbekannten Personen Urnengraber Auswahl BearbeitenGeorg Menges Kunststofftechniker Ludwig Schaffrath Bildhauer Maler und Glasgestalter Benno Werth Bildhauer Designer und Maler Heinrich Winter Mathematiker und HochschullehrerLiteratur BearbeitenUlrich Schafer Die Grabeskirche St Josef in Aachen Kirchenfuhrer DKV Kunstfuhrer Nr 644 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 August Brecher 100 Jahre Gottesdienst in St Josef Aachen 1894 1994 der Weg einer Pfarrgemeinde Einhard Verlag Aachen 1994 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Josef Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grabeskirche Aachen Gemeinde St Josef und Fronleichnam Slideshow uber die Grabeskirche Bilder der Kirchenfenster auf der Webseite der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V Einzelnachweise Bearbeiten Felix Kreuschs Arbeiten an St Josef Aachen Peter Hermanns 50 Jahre Marienkapelle PDF Pfarrbrief St Josef und Fronleichnam Mai 2015 S 850 774633333333 6 1081833333333 Koordinaten 50 46 28 7 N 6 6 29 5 O Normdaten Geografikum GND 7595183 6 lobid OGND AKS VIAF 235710233 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Josef Aachen amp oldid 230164313