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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst St Johannes Baptist ist eine romisch katholische Pfarrkirche in Milte Sie ist Filialkirche der Gemeinde St Bartholomaus und Johannes d T deren Hauptkirche St Bartholomaus in Einen ist Kirche und Gemeinde gehoren zum Dekanat Warendorf im Bistum Munster Kirche St Johannes Baptist Milte Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur und Ausstattung 2 1 Kanzel 3 Historische Pfarrbibliothek 4 WeblinksBaugeschichte BearbeitenEine erste Kirche oder Kapelle wird in Milte wohl schon im fruhen 13 Jahrhundert gestanden haben In einer Aufstellung der Pfarrer wird bereits ein gewisser Gerhardus aufgefuhrt der 1227 als Pastor von Milte amtierte Gleichzeitig stammt der noch heute stehende romanische Kirchturm vermutlich aus der Zeit um 1200 Das schlichte kraftige Bauwerk in Bruchstein mittlerweile weiss verputzt wird lediglich durch ein Portal im Westen und einige Licht und Schalloffnungen z T gekuppelte Fenster in den oberen Geschossen belebt Die neunstufigen Treppengiebel an der Ost und Westseite sind vermutlich in spatgotischer Zeit aufgesetzt worden Eine erste urkundliche Erwahnung einer Milter Kirche und Pfarre stammt aus dem Jahr 1256 Darin ubertrug der Bischof Otto II von Munster dem Kloster Vinnenberg das Patronat uber die Pfarrkirche in Milte Uber Form und Aussehen des ersten Kirchbaus in Milte sind keine Uberlieferungen erhalten Dagegen ist recht genau bekannt wie der Vorgangerbau der heutigen Kirche ausgesehen hat In einer Urkunde die vom Milter Pfarrer Eickholt zu Baubeginn der neuen Kirche 1829 gefertigt und in den Grundstein des Neubaus eingelassen wurde findet man eindeutige Anhaltspunkte Der Pfarrer beschreibt die Dorfkirche darin als niedrigen Raum mit mehreren Ausbauten und kleinen Fenstern die den Raum aus tagsuber nicht erhellten Eickholt datierte den Vorgangerbau auf das Ende des 14 Jahrhunderts nbsp Innenraum nbsp Blick zur OrgelBereits im Marz 1823 wurde bei einem Sturm ein grosser Teil des Kirchendaches abgedeckt woraufhin eine notdurftige Instandsetzung erfolgte Im Mai 1826 sturzten uber dem Chor Teile des Gewolbes herunter und die daraufhin sichtbaren Beschadigungen an der Wand liessen den Landrat die Kirche schliessen Der Gottesdienst fand provisorisch in der Schule statt In mehreren Schreiben zwischen 1824 und 1829 bat die Milter Gemeinde den preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV der das Kirchenpatronat innehatte um einen Neubau der Milter Kirche der schliesslich bewilligt wurde Zur Ausfuhrung kam ein Plan der bereits 1825 durch den munsterschen Bauinspektor Friedrich Wilhelm Muser 1780 nach 1830 erarbeitet worden war Mit dem Abbruch der alten Kirche begann man Anfang April 1829 Anderthalb Jahre spater am 6 Oktober 1830 wurde die neue Kirche in Anwesenheit des Bischofs Caspar Maximilian Freiherr Droste zu Vischering eingeweiht Architektur und Ausstattung BearbeitenDer von Friedrich Wilhelm Muser entworfene Bau ist in seiner Grundkonzeption ein satteldachgedeckter Saalbau mit einem eingezogenen Anbau im Westen der den hinteren Chorraum und die Sakristei beherbergt Die Milter Pfarrkirche ist wie sich sowohl im Inneren als auch an der Aussenfassade erkennen lasst ein Werk der Epoche des Klassizismus Gerade in der Milter Kirche wurden die dem Klassizismus typischen Formen des antiken Baustils ohne grosse Verzerrungen ubernommen Hauptmerkmale in der Gestaltung der Fassade sind jeweils vier lang gezogene Rundbogenfenster und dazwischen ein halbrundes Bogenfenster die optisch mit einem Sandsteingurtsims verbunden sind Unter dem kleinen halbrunden Fenster in der Mitte der seitlichen Wande befindet sich jeweils ein Portal das ebenfalls sandsteingefasst ist und ein kraftiges Gebalk tragt Die Rundbogenfenster sind umschlossen von bis zum Sockel heruntergezogenen Blendnischen Diese Gliederung wird ebenfalls beim Chorraum wieder aufgegriffen und lasst den Eindruck entstehen es handle sich um zwei geometrisch exakte Kuben die zu einem Baukorper zusammengesetzt sind Der Innenraum des Baus in den eine Flachdecke eingebaut wurde wird vor allem durch die Gestaltung der Altarwand und die Orgelempore im Westen bestimmt Diese wird von zwei Reihen Saulen getragen dessen Schaft Kanneluren tragen Der obere Abschluss der Saulen folgt der schlichten dorischen Saule Die Empore tragt die kurz nach Fertigstellung der Kirche in Auftrag gegebene Orgel von Franz Henrich Pohlmann aus Warendorf nbsp HochaltarDie Gestaltung der Altarwand wird bestimmt durch den eingezogenen Chor mit Umgang und freistehendem Hochaltar Verbunden wird der Hochaltar mit den seitlichen Wandabschnitten des Langhauses durch einen machtigen Architrav Dieser wird an den seitlichen Wanden durch kannelierte Pilaster und am halbrunden Altar von Saulen mit korinthischem Kapitell gehalten In der Mitte der Wand uber dem Altar offnet sich der Raum mit einer halbrunden Kuppel Wie alte Fotoaufnahmen um 1928 bezeugen war die Altarwand in fruherer Zeit bemalt Besonders die Wandflache uber dem Architravgebalk die Halbkuppel und die breite Hohlkehle die den Ubergang der Wand zur Decke bildet waren mit szenischen und dekorativen Gemalden geschmuckt Allerdings mussen diese Bemalungen bereits bis 1935 ubertuncht worden sei da sich auf Fotos aus dieser Zeit die Altarwand schlicht gibt Als Skulpturenschmuck an den seitlichen Ostwanden finden sich eine uberlebensgrosse Darstellung des Herz Jesu auf der anderen Seite ein Joseph An der Sudwand auf Hohe der Treppenstufen zum erhohten Altarraum steht auf einem Wandsockel eine Marienfigur mit segnendem Jesuskind Das Kreuz uber dem Hochaltar der Milter Kirche ist eine Nachbildung eines von Theodor Wilhelm Achtermann geschaffenen Originals in Berlin 1834 fertigte dieser fur den Friedhof der St Hedwigs Gemeinde Sankt Hedwigs Kathedrale im heutigen Berlin Mitte ein Kreuz an 1835 wurde die Holzfassung der Milter Kirche gefertigt Sie gelangte 1836 nach Milte Einer Anekdote nach die im Milter Heimatbuch beschrieben ist soll Wilhelm Achtermann bei seiner Reise nach Berlin 1829 durch Milte gekommen sein Dort sah er die sich im Bau befindliche Kirche und versprach eine Kreuzigungsgruppe fur die neue Kirche zu stiften falls er es in Berlin zu etwas bringen sollte Dieses Versprechen loste er wie beschrieben 1835 ein Die beiden Christus flankierenden Figuren Maria und Johannes stammen aus der Mitte des 19 Jahrhunderts und sind von einem unbekannten Kunstler geschaffen worden Nicht zur originalen Ausstattung gehort eine Gruppe von zwolf Apostelfiguren inklusive einer Christusfigur die zu je sechs Werken aufgeteilt auf Wandsockeln an den Langhauswanden stehen Die vollplastischen Holzfiguren stammen aus dem 15 Jahrhundert sind aber erst seit etwa 1928 in der Milter Pfarrkirche nachweisbar Kanzel Bearbeiten nbsp Kanzel nbsp Pieta im TurmDie Predigtkanzel der Milter Kirche wurde einige Jahre nach 1830 gefertigt und ist in ihrer Anlage nicht so getreu der Formensprache der Antike und Renaissance verpflichtet Aus einer kannelierten Saule ragen vier Akanthusblatter hervor die wiederum den runden einen Dreiviertelbogen beschreibenden Kanzelkorb tragen Am oberen Lauf ist zur Dekoration Schnitzwerk angebracht das den Anschein eines sich in Falten werfenden Tuches macht An der nordlichen Kirchenwand angelehnt mit Blick zur Altarwand befindet sich die Kanzeltreppe In vier von kleinen korinthischen Saulen umsaumten Rundbogennischen stehen Heiligenfiguren Papst Gregor der Grosse Hl Ambrosius Hl Augustinus und Hl Hieronymus Uber der Kanzel hangt der machtige Schalldeckel in dessen Innerem eine goldene von Strahlen umkranzte Taube sitzt Bekront wird der Deckel durch die klassizistisch gefasste spatmittelalterliche Skulptur des Kirchenpatrons Johannes der Taufer gefertigt vom Munsteraner Bildhauer Evert van Roden Die Figur ist die einzige Darstellung des Namenspatrons Hl Johannes der Taufer in der Milter Kirche An der Nordwand im Kirchturmraum steht auf einem Sockel umrahmt von den Kreuzen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges eine Figurengruppe aus Holz die eine Pieta darstellt Das lebensgrosse Vesperbild aus dem Ende des 18 Jahrhunderts ist aus Lindenholz gefertigt Die Figuren sind farbig gefasst und wurden Anfang 2005 restauriert Die Herkunft dieser Figurengruppe lasst sich gut zuordnen 1850 ubergab das Domkapitel von Munster der Milter Gemeinde diese ehemalige Pieta des St Paulus Domes als die Kathedralkirche eine neue Pieta empfing Dieses neue Marmorbild des Domes war von Wilhelm Achtermann gefertigt worden Moglicherweise ist es auch seiner personlichen Beziehung zu Milte zu verdanken dass die Holzpieta nach Milte kam Historische Pfarrbibliothek BearbeitenEine Sammlung von Buchern ehemaliger Milter Pfarrer wurde Anfang der 90er Jahre in der Milter Kirche wiederentdeckt Die Bande konnten durch die Arbeitsstelle Historische Bestande in Westfalen der Universitats und Landesbibliothek in Munster katalogisiert werden Es handelt sich um eine Sammlung von ca 650 Druckschriften die hauptsachlich in der Zeit vor 1800 entstanden sind Ein grosser Teil ist restauriert worden und konnte im September 1995 der Pfarrgemeinde Milte ubergeben werden Der Raum uber der Sakristei wurde als Bibliotheksraum fur die historische Sammlung eingerichtet und beherbergt sie seitdem Durch einen Zettelkatalog vor Ort erschliesst sich die Bibliothek Gleichzeitig fand aber auch eine digitale Datenaufnahme statt Dieser Katalog steht Forschern online uber den Katalog der Nordrhein Westfalischen Hochschulbibliotheken zur Verfugung Die Literatur der Sammlung zeichnet sich durch ein breites inhaltliches Spektrum aus Neben theologischen Schriften finden sich auch Werke zu Geschichte Philosophie und vereinzelt auch zu klassischer Sprach und Literaturwissenschaft und Volkskunde Als besonders herausragendes Stuck kann ein wertvoller Druck des Missale Monasteriensis gelten ein liturgisches Werk das 1632 von der beruhmten Antwerpener Druckerei Platin gefertigt wurde und zu den drucktechnisch hervorragendsten Werken des 17 Jahrhunderts zahlt Ein besonderes Fundstuck in der Sammlung ist der Einband eines Confessionum Flores des Hl Augustinus Als Einband dient der Druckschrift eine alte Pergament Handschrift aus der ersten Halfte des 9 Jahrhunderts aus dem westdeutschen Raum in karolingischer Minuskelschrift verfasst Das Fragment des Bucheinbandes war Teil eines Epistolariums Auszumachen sind Teile der Lesungen zum Fest des Hl Johannes des Evangelisten 28 Dezember und fur das Fest der unschuldigen Kinder 29 Dezember Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Baptist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde51 997941 7 94606 Koordinaten 51 59 52 6 N 7 56 45 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes Baptist Milte amp oldid 242261361