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Die romisch katholische Pfarrkirche St Johann Baptist ist eine ursprunglich gotische barockisierte Saalkirche in Auerbach in der Oberpfalz im Oberpfalzer Landkreis Amberg Sulzbach Sie gehort zur Kirchengemeinde St Johann Baptist im Dekanat Auerbach des Erzbistums Bamberg In der Nachbarschaft befindet sich das zugehorige Pfarrhaus St Johann Baptist Auerbach in der Oberpfalz InnenansichtAkanthusaltarKanzel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Kirche war bis ins 17 Jahrhundert von einem Friedhof umgeben und bildet einen unverwechselbaren Ostabschluss des Strassenmarktes Infolge der Marktverlegung des Klosters Michelfeld wurde eine Kirche zunachst aus Holz im 14 Jahrhundert dann aus Stein erbaut Bei den Hussitenkriegen im Jahr 1430 wurde die Kirche schwer beschadigt und daher weitgehend neu erbaut In den Jahren 1555 wurden Turm und Haube erhoht In den Jahren 1685 1686 wurde das Langhaus durch den Maurermeister Johann Kirchberger nach Planen Georg Dientzenhofers umgebaut und erweitert wobei die gotischen Aussenmauern des Langhauses und des Turms wieder verwendet wurden Im Jahr 1730 wurde die Annakapelle als Stiftung des Pfarrers Friedrich Trettenbach an die Nordseite des Langhauses angebaut 1755 wurde die Orgelempore verandert In den Jahren 1779 1781 wurde der Chor durch Thomas Sebastian Preysinger neu erbaut und eine Sakristei angefugt Das Chorgewolbe wurde 1794 ausgebessert Nach einem Brand 1868 wurde der Turm 1886 wiederaufgebaut Renovierungen wurden um 1900 1939 1940 und 1976 1979 durchgefuhrt Das Bauwerk ist als Wandpfeilerkirche mit eingezogenem dreiseitig geschlossenem Chor und einem Turm im Sudwestwinkel des Chores ausgefuhrt Die ostlichen Teile sind als Sandsteinquaderbau die ubrigen Teile als Putzbau ausgefuhrt Die zweiachsige Westfassade ist mit Korbbogenportalen gestaltet daruber ist eine bemalte mehrfach restaurierte Stockfigur des heiligen Johann Nepomuk aus der Mitte des 18 Jahrhunderts angebracht Der weite leicht gedruckte Kirchenraum ist von einem Tonnengewolbe mit Stichkappen uberspannt im Chor sind die Gewolbe durch Stuckrahmen bereichert Das Deckengemalde stammt von 1944 Zwischen den Wandpfeilern sind halbhohe Kapellen mit daruberliegenden Emporen angeordnet Die Emporen haben marmorierte Balustraden und sind uber zwei Wendeltreppen im Westende zuganglich Die Gemalde an der Orgelempore wurden vermutlich von Johann Michael Wild im Jahr 1762 ausgefuhrt und zeigen Konig David mit musizierenden Engeln Ausstattung BearbeitenDie reiche Barockausstattung besteht aus mehreren prachtigen barocken Altaren Der Hochaltar ist eine Stiftung des in Wien tatigen Kaufmanns Johann Michael Niller 1780 Der aufwandig gestaltete Saulenaufbau wurde 1780 von dem Amberger Bildhauer Philipp Lutz geschaffen und 1785 von Wolfgang Posl gefasst Das Altarblatt zeigt die Taufe Christi flankiert von den Seitenfiguren der Heiligen Zacharias und Elisabeth daruber die Erzengel Michael und Gabriel zuoberst Gottvater und den Heiligen Geist Die machtigen Nebenaltare an den Seiten des Chorbogens wurden 1762 1763 von Franz Xaver Schlott aus Amberg und dem Auerbacher Schreiner Rab gefertigt Die Fassung die Altarblatter und die kleinen Bilder in den Architekturteilen wurden 1765 1768 von Johann Michael Wild angefertigt das nordliche Altarblatt zeigt Maria Immaculata das sudliche die Verehrung des Allerheiligsten Altarsakraments durch die vier Erdteile Der Altar der Annakapelle wurde von Johann Michael Doser und Johann Thomas Wild 1730 geschaffen Das Altarbild von Ludwig Seitz aus dem Jahr 1861 zeigt den Unterricht von Maria durch die heilige Anna Die Altare der ersten beiden Seitenkapellen stammen aus den Jahren 1680 1690 der nordliche zeigt ein Altarblatt des heiligen Joseph von Johann Karl aus dem Jahr 1831 der sudliche aus den Jahren 1720 1730 ist mit Laub und Bandelwerk geschmuckt und zeigt ein Altarblatt mit der Kreuzigung Christi das wohl von demselben Maler stammt Die vier in westlicher Richtung folgenden Seitenkapellen enthalten Akanthusaltare eine Sonderform der Altargestaltung in der Oberpfalz von Johann Michael Doser mit einer Fassung von Thomas Wild Dazu gehort der Marienaltar auf der Nordseite mit einer Nischenfigur der Muttergottes in einem durch Bluten und Putten belebten Kranz aus bewegten Akanthusranken Auf der gegenuberliegenden Seite ist als Pendant der Altar mit einer Nischenfigur des heiligen Sebastian aufgestellt beide Altare stammen aus der Zeit um 1710 Die ruckwartigen Blumenbuschelaltare von 1705 sind in etwas altertumlichen schweren Laubwerkformen gestaltet Der nordliche Altar ist mit einer um 1500 entstandenen Figur der heiligen Anna der Schutzpatronin der Bergleute ausgestattet der sudliche mit einer pathetischen barocken Figur des heiligen Jakobus Der sachsisch beeinflusste Taufstein mit Astwerkbogen aus dem Jahr 1525 steht in der Annakapelle Die Kanzel von Schlott aus den Jahren 1762 1763 wurde von Wild in den Jahren 1765 1768 gefasst und zeigt den heiligen Paulus auf dem Schalldeckel Die Beichtstuhle wurden ebenfalls von Niller gestiftet und stammen aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Die Oratorien wurden von Posl farbig gefasst Eine geschnitzte Johannes Schussel aus der Zeit um 1500 ist an der Sudwand des Chores zu sehen Am Chorbogen ist ein Kruzifix aus der Zeit um 1520 angebracht An den Pfeilern sind etwa lebensgrosse Figuren der heiligen Johann Baptist Florian Jakobus und Barbara von Doser aus dem Jahr 1728 zu sehen Neben den ostlichen Seitenaltaren sind Figuren der Heiligen Michael und Johann Nepomuk aus der Zeit um 1730 aufgestellt deren originale Fassung 1978 freigelegt wurde Orgel BearbeitenDie Orgel ist ein Werk Opus 2252 von G F Steinmeyer amp Co aus dem Jahr 1971 mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1 Dabei wurde ein Prospekt einer Orgel von Doser aus dem Jahr 1755 nach einem Entwurf von Johann Konrad Brandenstein aus Stadtamhof wiederverwendet nbsp Orgel nbsp TaufsteinDisposition der Steinmeyer Orgel 2 I Hauptwerk C g3Pommer 16 Prinzipal 8 Gamba 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Quinte 2 2 3 Blockflote 2 Mixtur V 2 Trompete 8 II Kronwerk teilschwellbar C g3Gedeckt 8 Dulzflote 8 Prinzipal nicht schwellbar 4 Hohlflote 4 Oktave 2 Sifflote 1 Sesquialter 2 2 3 1 3 5 Scharf III 1 Rohrschalmei 8 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Gedeckt 16 Metallflote 8 Spitzflote 4 Mixtur IV 2 2 3 Posaune 16 Clarine 4 Koppeln II I I P und II P Spielhilfen zwei VorregistrierungenLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern V Regensburg und die Oberpfalz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03118 0 S 53 54 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Baptist Auerbach in der Oberpfalz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei St Johannes Baptist Auerbach in der OberpfalzEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 18 April 2019 Organisten Abgerufen am 4 Juni 2020 Normdaten Geografikum GND 4362034 6 lobid OGND AKS VIAF 248254963 49 69237 11 63093 Koordinaten 49 41 32 5 N 11 37 51 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johann Baptist Auerbach in der Oberpfalz amp oldid 236530831