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Die Kirche St Antonius ist die Pfarrkirche der romisch katholischen Pfarrei Wildegg innerhalb der Kirchgemeinde Lenzburg Sie steht in Moriken Wildegg im Kanton Aargau Die von 1968 bis 1969 gebaute Kirche ist mit ihrer ungewohnlichen Rundzeltarchitektur ein bedeutender Bauzeuge der Moderne in der Schweiz Sankt Antoniuskirche im Hintergrund Schloss Wildegg Eingangsbereich Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Namensgebung 2 Planung und Baugeschichte 3 Beschreibung 4 Wurdigung 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte und Namensgebung BearbeitenDas Gebiet von Lenzburg und Moriken gehorte im hohen Mittelalter zur Grosspfarrei Staufberg und spater zur davon abgetrennten Pfarrei Lenzburg In Moriken stand an der Hangkante nordlich der Bunz eine kleinere Filialkirche die bereits dem hl Antonius geweiht war und die um 1950 durch die neue reformierte Kirche ersetzt worden ist Deren alteste Glocke tragt den Namen des Kirchenpatrons und das Datum von 1400 st Antonni ora pronobis anno dom m cccc Sie gehort zu den altesten datierten Glocken des Kantons Aargau 1 2 Nach der Reformation im Jahr 1529 war der katholische Gottesdienst im Untertanengebiet von Bern und damit auch im Berner Aargau bis im 18 Jahrhundert untersagt Erst im fruhen 19 Jahrhundert bewilligte der Kanton Aargau die Wiedereinfuhrung des katholischen Kultus weil mit der Industrialisierung aus der Zentralschweiz und anderen Landesteilen katholische Arbeiter mit ihren Familien in das Aaregebiet gekommen waren Im Jahr 1892 errichtete die romisch katholische Kirchgenossenschaft fur alle Katholiken im Bezirk Lenzburg ein erstes eigenes Gotteshaus im Bezirkshauptort Im Jahr 1934 liess sie durch die Architekten Gerster amp Meyer in Laufen die grossere Kirche in Lenzburg bauen Die neue katholische Pfarrkirche in Wildegg ist dem heiligen Antonius von Padua geweiht Planung und Baugeschichte Bearbeiten1925 erwarb die Inlandische Mission vorsorglich ein Grundstuck in Wildegg auf der Anhohe Strohegg uber dem Aare und dem Bunztal Die Kirchgemeinde Lenzburg bewilligte im Jahr 1950 einen Planungskredit fur den Bau der Kirche von Wildegg 1951 errichtete sie nach Absprache mit dem Diozesanbischof zunachst eine provisorische Kleinkirche aus Holz fur die Katholiken der Gemeinden Moriken Wildegg Holderbank und Auenstein Die kleine Glocke der Notkirche war dem hl Bruder Klaus geweiht Das nahe bei der Kirche stehende Pfarrhaus stammt von 1958 1965 setzte die Kirchgemeinde Lenzburg eine neue Kirchenbaukommission ein Am 17 Marz 1966 vergab sie den Planungsauftrag an den Zurcher Architekten Justus Dahinden und am 9 Oktober 1967 genehmigte sie den Baukredit 3 Nach dem Spatenstich vom 11 Marz 1968 fand am 20 Oktober 1968 die Grundsteinlegung statt Mit der Weihe der von der Glockengiesserei H Ruetschi in Aarau gegossenen Glocken am 16 Marz 1969 und der Kirchweihe vom 1 November 1969 wurde der Bau seiner Bestimmung ubergeben Seit dem 11 September 1999 bildet das ehemalige Pfarrrektorat Wildegg eine eigenstandige Pfarrei innerhalb der Kirchgemeinde Lenzburg Im Jahr 2001 liess die Pfarrei eine umfassende Sanierung des Bauwerks durchfuhren Beschreibung BearbeitenDas Kirchengebaude liegt an einer prominenten Stelle auf der Hangkante uber der Ebene der alten Auenlandschaft und uber dem Bunztal Sie bildet das Pendant zu der auf einem gegenuberliegenden Gelandevorsprung gebauten reformierten Pfarrkirche von Moriken Von Wildegg und aus der Bunzniederung fuhrt die Lauestrasse zur Kirche auf den Hugel hinauf Nach einem Weg von rund drei Vierteln um das Gebaude herum erreichen die Ankommenden den Eingangsbereich der sich als recht weiter Innenhof prasentiert Der runde von hohen Backstein und Kupferwanden umfasste Platz ist aus dem Kirchengrundriss ausgeschnitten 4 Die Form des Kirchenbaus erscheint mit den zahlreichen ringsum schrag abfallenden Dach und Wandflachen wie ein weites vieleckiges Zelt Dieser Eindruck wird durch das homogene aus Bahnen gefugte Material der Dachhaut noch verstarkt Nach dem Konzept von Justus Dahinden war ursprunglich Kunststoff fur die Hulle vorgesehen doch untersagte das kantonale Versicherungsamt eine solche Ausfuhrung worauf Architekt und Kirchgemeinde eine Kupferverkleidung auswahlten Auf der Nordseite zieht die Aussenkante zu einer markanten Erhohung hinauf die einen kleinen Glockenturm bildet Die Kirche liegt auf einem Untergeschoss aus Beton und besteht aus einem teils betonierten teils aus Backsteinmauern aufgefuhrten Westmassiv neben dem Innenhof und der auf die Mauern abgestutzten Tragkonstruktion aus Holz uber dem Kirchenraum Dieser hat einen Grundriss von einem unregelmassigen Halbkreis dessen vielfach abgewinkelte Aussenwand nur durch wenige Fensterstreifen unterbrochen ist Uber dem weiten Innenraum tragen sternformig angeordnete schmale Holztrager zeltartig das Dach Die komplexe Bauform wurde vom Ingenieurburo Galleti amp Schibli AG Rupperswil berechnet und mit zahlreichen Unternehmen aus der Region Lenzburg ausgefuhrt von denen besonders E Landis AG Lenzburg STUAG Baden das Elektrizitatswerk Moriken Wildegg und die Firma G Kampf AG aus Rupperswil welche die Zimmerarbeiten ausfuhrte zu erwahnen sind Die Kirche besass ursprunglich keine Orgel Nachdem 1980 provisorisch eine kleine Kuhn Orgel aufgestellt worden war liess die Kirchgemeinde 2014 eine neue Kirchenorgel durch die Firma Orgelbau Goll AG in Luzern die sich bei der Planung durch den Architekten Justus Dahinden beraten liess herstellen Das Instrument hat 24 Register 1 346 Pfeifen auf zwei Manualwerken und Pedal das Register Gemshorn 8 ist uber Wechselschleife auf beiden Manualwerken registrierbar Der Tremulant wirkt auf beide Manualwerke Das Gehause ist aus massivem Eichenholz gefertigt Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 5 I Hauptwerk C g3 Bourdon 16 Principal 8 Hohlflote 8 Gemshorn 8 Octave 4 Traversflote 4 Octave 2 Mixtur 1 1 3 Trompete 8 II Positiv C g3 Bourdon 8 Gemshorn 8 Dulciana 8 Vox coelestis 8 Fugara 4 Rohrflote 4 Nasat 2 2 3 Flageolet 2 Terz 1 3 5 Larigot 1 1 3 Clarinette 8 Pedalwerk C f1 Subbass 16 Principalbass 8 Violoncello 8 Choralbass 4 Fagott 16 Koppeln II I I P II P je als Zug und Tritt in Wechselwirkung Wurdigung BearbeitenDie katholische Pfarrkirche St Antonius ist im Bundesinventar der schutzenswerten Kulturguter der Schweiz als Objekt von nationaler Bedeutung aufgefuhrt Literatur BearbeitenMax Baumgartner u a Zur Einweihung der St Antonius Kirche Wildegg 1 November 1969 Baden 1969 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in Moriken WildeggWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Antonius Wildegg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der romisch katholischen Pfarrei WildeggEinzelnachweise Bearbeiten Glocken der reformierten Kirche von Moriken Georges Rapp Das Gelaute der reformierten Kirche Moriken 2006 Geschichte der St Antonius Kirche Bemerkungen von Justus Dahinden zur Architektur Informationen zur neuen Orgel der Kirche St Antonius auf der Website der Kirchengemeinde 47 415844 8 171182 Koordinaten 47 24 57 N 8 10 16 3 O CH1903 655283 251928 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Antonius Wildegg amp oldid 243318867