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Der St Johannis Friedhof auch Katholischer Friedhof in Hannover war ein im 17 Jahrhundert von der ersten katholischen Gemeinde in der Calenberger Neustadt heute Gemeinde der Basilika St Clemens 1 angelegter Begrabnisplatz Das Areal vor dem Aegidientore erstreckte sich von der Holtystrasse 2 uber die Hildesheimer Strasse in Hohe der heutigen Stadtbibliothek 3 bis zur Maschstrasse 2 im heutigen Stadtteil Sudstadt 4 Der Turm der Stadtbibliothek Hannover und das Magazin der Stadtischen Buhnen auf ehemaligem Friedhofsgelande zwischen Hildesheimer Strasse und Maschstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bedeutende Grabsteine 3 Bekannte Abbildungen des Friedhofes Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Soldatenfriedhof und der katholische Friedhof vor dem Gasthaus Konig von Hannover 1825 links der Hildesheimer Strasse im Verlauf der heutigen Holtystrasse Tuschzeichnung von 1825 unbekannter Kunstler Original im Besitz des Historischen Museums HannoverDie Entstehung des St Johannis Friedhofs steht im Zusammenhang mit der Residenznahme der Stadt Hannover durch Herzog Georg von Calenberg 1636 mitten im Dreissigjahrigen Krieg Kurz nach dem Westfalischen Frieden 1848 konvertierte sein Sohn und Nachfolger Johann Friedrich 1651 zum katholischen Glauben 1 Laut der Chronik von Johann Heinrich Redecker hatte Johann Friedrich den Patres des Kapuzinerordens ein Absteigehaus errichten lassen 2 zugleich das Sommerhaus der Kapuzinermonche 5 ausserhalb der Stadtbefestigung Hannovers vor dem Aegidientore Auf einem Teil des dortigen Patergartens wurde ab 1669 nun mit der Anlage des St Johannis Friedhofs begonnen Er soll erst vier Jahre spater 1673 geweiht und nach seinem herzoglichen Stifter benannt worden sein 2 6 nbsp Bruchstuck des vom katholischen Friedhof St Johannis Friedhof auf den Alten St Nikolai Friedhof versetzten denkmalgeschutzten Grabmals fur Jean Joseph La Croix 1737 1828 zuvor vermutlich fur Pierre La Croix um 1660 1729 verwendetWahrend die Burger der Stadt Hannover nach der Reformation dann ab 1588 nur noch Einwohner protestantischen Glaubens geduldet hatten 7 wurde nun Niels Stensen 1677 zum Apostolischen Vikar ernannt So bildete sich statt in Hannover nun in der neuen der Calenberger Neustadt zaghaft die erste katholische Gemeinde nach einem 30 jahrigen Krieg um Macht und rechten Glauben die Gemeinde St Clemens entstand 1 Nachdem jedoch schon seit dem 16 Jahrhundert die Kirchhofe von den Kirchen gelost und zumeist im unmittelbaren Umland der Stadte als Friedhofe neu angelegt wurden wurde nachdem noch mitten im Krieg der bereits 1645 vor dem Aegidientore benannte Invaliden und Soldatenfriedhof an die Hildesheimer Strasse angelegt worden war nach dem Abbruch der dortigen Marienkapelle und neben dem Sommerhaus der Kapuzinermonche 1669 nun auch der Katholische Friedhof eingerichtet und 1783 geweiht 5 1692 wurde der Friedhof zur Maschstrasse hin erweitert 2 Bedingt durch die Industrialisierung und das Wachsen der Stadt wurde der katholische St Johannis Friedhof aufgegeben und 1926 eingeebnet 8 An seiner Stelle wurde 1929 bis 1931 durch den Architekten Hans Bettex der Ursprungsbau der Stadtbibliothek Hannover angelegt entstand unter der Leitung des Stadtbaurats Karl Elkart ein ganzer Komplex stadtischer Bauten mit dem Magazin und den Werkstatten der Stadtischen Buhnen der zur Maschstrasse hin mit einem Wohnhaus abgeschlossen wurde 9 Bedeutende Grabsteine Bearbeiten nbsp Grabstein des Freiherrn Franz Edmund Josef von Schmitz Grollenburg an der Ruckwand der Maschstrasse 19Der letzte vor Ort erhaltene Grabstein findet sich an der Ruckwand des den Gebaudekomplex abschliessenden Wohnhauses an der Maschstrasse Dabei handelt es sich um die Stele fur den Freiherrn Franz Edmund Josef von Schmitz Grollenburg 9 Laut Arnold Noldeke waren 1926 jedoch noch folgende Grabmaler erhalten Standmal des Simon Tronen 1668 1717 ahnlich der Abbildung Nr 158 bei Carl Schuchhardt Die hannoverschen Bildhauer der Renaissance 1909 Standmal des Edmund Wilh Mihen von 1817 ahnlich wie der vorige wiederverwendet gefertigt von einem Meister im ersten Drittel des 18 Jahrhunderts Standmal des Jean Joseph La Croix wiederverwendet zuvor vermutlich fur dessen Grossvater Pierre La Croix 1729 angefertigt 2 10 spater auf den Alter St Nikolai Friedhof versetzt 11 Bekannte Abbildungen des Friedhofes Auswahl BearbeitenEine 1825 datierte Tuschzeichnung eines unbekannten Kunstlers zeigt gesehen vom Suden der belebten Hildesheimer Strasse den Soldaten und den katholischen Friedhof nebeneinander und vor dem Gasthof Konig von Hannover Durch die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg und die folgende Hochwasserkatastrophe 1946 ging das Original verschollen es existiert jedoch eine Reproduktion nach einem Klischeedruck 12 Laut Arnold Noldeke fertigte eine Abbildung des bei dem Friedhof gelegenen Kapuziner Absteigehauses der Maler Johann Joachim Zeuner 2 dessen originale und samtlich 1775 datierte Tuschzeichnungen sich in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Niedersachsische Landesbibliothek finden 13 Literatur BearbeitenArnold Noldeke St Johannis Friedhof In Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Bd 1 H 2 Teil 1 Selbstverlag der Provinzialverwaltung Hannover Theodor Schulzes Buchhandlung Hannover 1932 Neudruck Verlag Wenner Osnabruck 1979 ISBN 3 87898 151 1 S 257Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannis Friedhof Hannover Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Klaus Mlynek Clemens St C In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 113f a b c d e f g Arnold Noldeke St Johannis Friedhof siehe Literatur Helmut Knocke Hugo Thielen Hildesheimer Strasse 12 In Hannover Kunst und Kultur Lexikon S 147 Wolfgang Ness Die Bebauung der Hauptausfallstrassen In Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Stadt Hannover Teil 1 Bd 10 1 hrsg von Hans Herbert Moller Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Veroffentlichungen des Instituts fur Denkmalpflege Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 1983 ISBN 3 528 06203 7 S 117 sowie Sudstadt in Addendum zu Bd 10 2 Verzeichnis der Baudenkmale gem 4 NDSchG ausgenommen Baudenkmale der archaologischen Denkmalpflege Stand 1 Juli 1985 Stadt Hannover S 7ff a b Carl Hans Hauptmeyer Nutzung des nachsten Umlandes In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg Geschichte der Stadt Hannover Bd 1 Von den Anfangen bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts Hannover 1992 ISBN 3 87706 351 9 S 210 online uber Google Bucher Nach Noldeke in Johann Heinrich Redecker Historische Collectanea von der Koniglichen und Churfurstlichen Residenz Stadt Hannover am 8 Julii 1723 angefangen 2 Bande mit einem Register Band S 683 Klaus Mlynek Reformation In Stadtlexikon Hannover S 517f Peter Schulze Friedhofe In Stadtlexikon Hannover S 193 196 hier S 194 a b Helmut Knocke Hugo Thielen Hildesheimer Strasse 12 In Hannover Kunst und Kultur Lexikon S 147 Laut Arnold Noldeke vergleiche auch Eduard Schuster Kunst und Kunstler in den Furstenthumern Calenberg und Luneburg in der Zeit von 1636 bis 1727 1905 erschien zuvor in Hannoversche Geschichtsblatter Jg 1904 Helmut Zimmermann Familiengeschichte um Herrenhausens Fontanen In Hannoversche Portrats Lebensbilder aus sieben Jahrhunderten illustriert von Rainer Ossi Osswald Hannover Harenberg S 505 Bernhard Dorries Helmut Plath Hildesheimer Strasse In Alt Hannover 1600 1900 Die Geschichte einer Stadt in zeitgenossischen Bildern von 1600 1900 hrsg im Auftrag der Stadt Hannover und Jahresgabe 1951 vom Kunstverein Hannover Munchen F Bruckmann S 85 132 Bernhard Dorries Helmut Plath Hrsg Zeuner Johann Joachim In Alt Hannover 1500 1900 Die Geschichte einer Stadt in zeitgenossischen Bildern von 1500 1900 Vierte verbesserte Auflage 1977 Heinrich Feesche Verlag Hannover ISBN 3 87223 024 7 S 14152 36712 9 74473 Koordinaten 52 22 1 6 N 9 44 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannis Friedhof Hannover Sudstadt amp oldid 199391369