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Der Spreetunnel Friedrichshagen ist ein 1927 in Betrieb genommener die Spree unterquerender Fussgangertunnel am Muggelsee in Berlin Er verbindet die Kammereiheide bei Kopenick mit dem Muggelpark im Ortsteil Friedrichshagen und ersetzte eine fruhere an dieser Stelle betriebene Fahre Spreetunnel FriedrichshagenSpreetunnel FriedrichshagenNordeingang Friedrichshagen Nutzung Fussverkehr RadfahrerVerkehrsverbindung Friedrichshagen KammereiheideOrt Berlin Bezirk Treptow KopenickLange 120 m Treppenbereich 19 80 m und 20 10 m dep1Anzahl der Rohren 1Querschnitt Breite 5 00 m Hohe 2 50 mGrosste Uberdeckung mit 1 5 m uberschuttetBauBauherr Magistratsoberbaurat Karl Sievers und Heinrich La BaumeBaukosten 1 Million ReichsmarkBaubeginn Februar 1926Fertigstellung Mai 1927Planer Bruckenbauamt Grun amp Bilfinger AGBetriebBetreiber Bezirksamt Berlin KopenickMaut keineFreigabe 25 Mai 1927LageSpreetunnel Friedrichshagen Berlin KoordinatenNordportal 52 26 41 3 N 13 37 34 O 52 444816666667 13 626116666667Sudportal 52 26 39 2 N 13 37 29 O 52 444233333333 13 624733333333Der Spreetunnel ist Teil des Rad und Wanderweges um den Muggelsee und wird vom Fernwanderweg E11 genutzt Am Ufer der Spree entlang verlauft als Gruner Hauptweg 1 der Spreeweg Berliner Urstromtal Nahe dem sudlichen Ausgang befinden sich zwei beliebte Badestellen im Volksmund Laufer wegen der geringen Wassertiefe und Teppich wegen des dortigen grunen Rasens genannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Daten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Westseite 1928 nbsp Ostseite 1936 nbsp Sudeingang Kopenick 2013 nbsp Unten im TunnelDas Dorf Friedrichshagen war um 1900 ein Ort im Grunen jwd zu dem an Wochenenden viele Berliner stromten Seit 1895 pendelte eine von einer Dampfmaschine angetriebene Prahmfahre dampfgetriebenen Kettenfahre von der Pfeiffergasse mit dem 1896 erbauten Ausflugsrestaurant Strandschloss uber die Spree zu dem um 1880 erbauten Spindlerturm und dem 1873 erbauten Restaurant Muggelschlosschen Es gab Tagesspitzen mit 40 000 Ausfluglern auf der maximal 265 Personen fassenden Fahre es kam zu langen Wartezeiten Forderungen nach einer Brucke oder einem Tunnel wurden laut 1 Eine 1918 1919 geplante Fussgangerbrucke mit 14 m Durchfahrtshohe uber der Muggelspree lehnte die Schifffahrtsbehorde ab 1 Die Entscheidung kam mit der geanderten Planungshoheit fur Kopenick und Friedrichshagen durch die Bildung von Gross Berlin Am 18 Juni 1925 stimmte die Stadtverordneten Versammlung der Tunnelvariante zu Der Entwurf stammte aus dem Bruckenbauamt Berlin Erbaut wurde der Tunnel 1926 1927 im Stil der Neuen Sachlichkeit Bauleiter des Tunnels war der Magistratsoberbaurat Karl Sievers Gemeinsam mit dem Magistratsbaurat Heinrich La Baume entstand das Projekt zum Bau dieses Tunnels Es wurde der erste Tunnel aus Eisenbeton in Deutschland der in Senkkasten Bauweise unter Druckluftanwendung errichtet wurde Die Grun amp Bilfinger AG Mannheim baute ihn in 16 monatiger Bauzeit fur rund eine Million Reichsmark Am 25 Mai 1927 2 fand die Ubergabe des fertigen Spreetunnels unter starker Anteilnahme der Bevolkerung an das Bezirksamt Kopenick statt Zur Aufrechterhaltung des Schiffsverkehrs erfolgte die Herstellung der Tunnelrohre in zwei Teilen als Senkkasten aus Stahlbeton auf bis uber den Wasserspiegel reichenden Inselschuttungen Die Kasten wurden in jeweils 34 Tagen mittels Luftdrucktechnik bis zur geplanten Grundungssohle abgesenkt Seine offizielle Bezeichnung wird im Berliner Adressbuch von 1943 mit Fussgangertunnel in Friedrichshagen angegeben 3 Fanatische Nazis versuchten im April 1945 den Spreetunnel zu sprengen Aktion Panzerbar 4 Einem Kommunisten namens Zoelisch gelang es die im Spreetunnel verlegten Zundschnure fur die Sprengladungen zu durchschneiden 5 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der sudliche Tunnelausgang durch eine Bombe beschadigt Die zwei Gasthauser fielen den Bomben zum Opfer heute sind nur noch einige Trummer am Waldboden und die Biergartenkastanien zu sehen 6 Nach Kriegsende wurde der weiterhin begehbare Tunnel an der Sudseite 7 mit einer vereinfachten Uberdachung fur den Treppenbereich instand gesetzt 8 Daten BearbeitenDer Spreetunnel steht auf der Berliner Liste der Baudenkmale 9 Der Spreetunnel und der nordliche Treppenbereich liegen in Friedrichshagen da die Grenze des Ortsteils am Sudufer der Muggelspree verlauft der sudliche Treppenbereich liegt im Ortsteil Kopenick 10 Die Uberschuttung des Tunnels betragt zirka 1 5 Meter Die ausgebaggerte Muggelspree weist eine Tiefe von etwa 2 5 Meter auf Das Ufergelande liegt bis zu 1 5 Meter uber dem Wasserspiegel Der Hohenunterschied zwischen Tunnelsohle und Wasserspiegel misst 8 4 Meter Die Oberkante der Tunnelkonstruktion liegt rund 4 Meter unter dem Wasserspiegel und kann damit problemlos von Schiffen uberfahren werden Die Konstruktion der Zugangsgebaude besteht aus einem vollwandigen Eisenbetontrog der auf einem 13 m langen Senkkasten und landseitigen Pfahlen steht 11 Weitere Daten Gesamtlange 120 00 mTunnelschlauch 0 80 10 mTreppenbauten nordlich 0 19 80 mTreppenbauten sudlich 0 20 10 mlichte Weite 00 5 06 mlichte Hohe 00 2 55 mWandstarke 00 0 45 mSanierungsarbeiten fanden zwischen Oktober 2015 und September 2016 statt Es wurden die Treppenanlagen und Fahrradrampen samt Bodenfliesen Fliesenspiegel und Fassaden und Decken saniert das Mittelgelander neuerrichet Tunnelentwasserung Pumpe und Abwasserdruckleitung Elektroanlage und Beleuchtung wurden erneuert Die Gesamtkosten in Hohe von 650 000 brutto wurden vom Land Berlin getragen 11 Im Spreetunnel ist ein Aufzug aus bautechnischen Grunden nicht realisierbar 12 13 Siehe auch BearbeitenListe der Berliner FussgangertunnelLiteratur BearbeitenEckhard Thiemann Der Spreetunnel in Berlin Friedrichshagen Friedrichshagener Hefte Nr 61 3 verbesserte Auflage Antiquariat Brandel Berlin 2009 Reinhard Roggisch Hrsg Der Fussgangertunnel unter der Spree am Muggelmund in Friedrichshagen Einiges zu seiner Entstehung 1925 1927 Aus Interesse recherchiert zusammengestellt und aufbereitet Berlin Friedrichshagen 1996 Heinrich La Baume Der Bau des Fussgangertunnels unter der Spree in Berlin Friedrichshagen In Die Bautechnik 6 Jahrgang Heft 1 6 Januar 1928 Heft 3 20 Januar 1928 und Heft 5 3 Februar 1928 S 4 7 41 43 und 63 66 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spreetunnel Friedrichshagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag 09045789 in der Berliner LandesdenkmallisteEinzelnachweise Bearbeiten a b Zeit Fenster Nummer 7 Der Spreetunnel Der Spreetunnel in Friedrichshagen In Friedrichshagener Hefte Nr 61 2008 S 38 Fussgangertunnel in Friedrichshagen In Berliner Adressbuch 1943 Teil 4 S 2119 Der Muggelturmwirt Wichelhaus verteidigte sein Restaurant gegen die SS Zerstorungswut der die Bismarckwarte schon zum Opfer gefallen war Aus Bezirksamt Treptow Kopenick Pressemitteilung vom 9 April 2010 Antifaschistischer Widerstand wahrend der letzten Kriegstage in Berlin Aus Gerhard Keiderling Berlin 1945 1986 Berlin 1987 S 19ff Durch die Lage beider Gelande an einer Referenzflache der Berliner Forsten die nicht mehr bewirtschaftet wird und ihre Randlage zum Trinkwasserschutzgebiet werden sie der Natur uberlassen bleiben Ein Bild Eckhard Thiemann Dieter Desczyk Als die Brucken im Wasser knieten Lukas Verlag Berlin 2015 S 10 Historisches mit vielen Details einer Schnittzeichnung und anderes Aus friedrichshagen net abgerufen am 20 November 2012 Baudenkmal Tunnel Karte von Berlin 1 5000 Zwischen Muggelspree und Muggelsee a b Strassen und Brucken fur Berlin Spreetunnel Friedrichshagen Memento vom 30 Juni 2019 im Internet Archive Senatssprecherin Dorothee Winden nach Berliner Kurier auf Spreetunnel Der Treppenwitz von Friedrichshagen 15 August 2017 Spreetunnel nicht fur Behinderte In Berliner Woche Ralf Drescher 14 Januar 2016 es ware der Abriss und der Neubau der beiden denkmalgeschutzten Zugangsbauwerke erforderlich aber es gab keine belastbare Kostenschatzung man musste von einem zweistelligen Millionenbetrag ausgehen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spreetunnel Friedrichshagen amp oldid 225991664