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Das Sondermunitionslager Golf auch Sondermunitionslager Hohenstein genannt war ein Depot fur Kernwaffen etwa einen Kilometer sudlich der damaligen Eberhard Finckh Kaserne rund 16 Kilometer sudlich der in Baden Wurttemberg gelegenen Stadt Reutlingen im gleichnamigen Landkreis 1 Vereinigte Staaten SAS GolfLand DeutschlandGemeinde HohensteinKoordinaten 48 21 2 N 9 16 53 O 48 350552777778 9 2813888888889 Koordinaten 48 21 2 N 9 16 53 OEroffnet 1965Eigentumer PrivatEhemals stationierte Truppenteile84th Field Artillery Detachment Vereinigte StaatenSAS Golf Baden Wurttemberg Lage des Sondermunitionslagers Golf in Baden WurttembergEingangsbereich mit Wachturm des SAS GolfDas Sondermunitionslager befand sich in einem Waldstuck zwischen der Stadt Trochtelfingen und der heutigen Gemarkung Meidelstetten der Gemeinde Hohenstein Es wurde Mitte der 1960er Jahre errichtet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGelagert wurden die atomaren Sprengkopfe fur das in Grossengstingen stationierte Raketenartilleriebataillon 250 Nukleargefechtskopf W52 fur die Kurzstreckenrakete Sergeant ab 1965 und Nukleargefechtskopf W70 fur die Kurzstreckenrakete Lance ab 1975 Der innere etwa 15 Hektar grosse Sperrbereich des Lagers J Lager wurde von amerikanischen Soldaten der 84th Field Artillery Detachment bewacht Er besass zwei Bunker fur die Sprengkopfe Heizzentrale und Werkstatt und war mit dreifacher Umzaunung Panzersperren und zwei Wachturmen befestigt Der aussere Sperrbereich G Lager wurde von deutschen Soldaten der 5 Batterie des Raketenartilleriebataillons 250 bewacht In den 1980er Jahren ruckte das Atomsprengkopflager aufgrund verschiedener Aktionen der Friedensbewegung gegen die militarische Prasenz vor Ort ins Blickfeld einer bundesweiten zeitweilig auch internationalen Offentlichkeit Ein wesentlicher Teil der nicht nur atompazifistisch sondern in einem weiter reichenden Sinn grundsatzlich antimilitaristisch ausgerichteten Aktionen im Umfeld des Sondermunitionslagers markierte ab 1981 82 den Ubergang der sozialen Massenbewegung gegen den Nato Doppelbeschluss von der Appellations und Demonstrationsphase zur Phase der gewaltfreien Aktion bzw des Zivilen Ungehorsams in der damaligen Bundesrepublik Westdeutschland beispielsweise in Form von langerfristigen Sitzblockaden 2 vor militarischen Einrichtungen vgl Protestaktionen der Friedensbewegung in den 1980er Jahren Das Lager wurde im Herbst 1991 geraumt Oberst Ullrich Schroter Kommandeur des Artilleriekommandos 2 bestatigte am 22 Marz 1993 offiziell dass nukleare Sprengkopfe gelagert worden waren Das Gelande wurde Ende 1993 von der Bundesvermogensverwaltung erworben und spater von der Gemeinde Hohenstein und der Stadt Trochtelfingen zuruckgekauft Gegenwartig wird das ehemalige Sondermunitionslager Golf von einer zivilen Firma zur Lagerung von gewerblichem Sprengstoff wie er etwa in Steinbruchen zum Einsatz kommt genutzt Siehe auch BearbeitenNuklearwaffen in DeutschlandLiteratur BearbeitenJoachim Lenk Soldaten Sprengkopfe und scharfe Munition Wiedemann Verlag Munsingen 2006 ISBN 3 9810687 2 6 Weblinks BearbeitenUnterseite zum Sondermunitionslager Golf auf dem Webportal zu Joachim Lenks Buch uber die Eberhard Finckh Kaserne Fotostrecke mit Aufnahmen des ehemaligen Atomwaffenlagers Golf 30 Bilder aus den Jahren 2002 03 ca ein Jahrzehnt nach dem Abzug der Atomsprengkopfe US Lager Golf 1968 bis 1991 Friedensbewegung und das Lager GolfEinzelnachweise Bearbeiten atomwaffena z info Memento vom 20 Dezember 2014 im Internet Archive Presseberichterstattung zu den Strafprozessen gegen die Blockierer des Atomwaffenlagers Golf als Beispiele Artikel aus der Frankfurter Rundschau und der TAZ PDF Datei 180 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sondermunitionslager Golf amp oldid 230203804