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Dieser Artikel befasst sich mit sitt als ein Wort das als Adjektiv das Gegenteil von durstig bedeuten soll Fur weitere Bedeutungen siehe Sitt Begriffsklarung Sitt zɪt manchmal auch sɪt ist ein Kunstwort das als Adjektiv das Gegenteil von durstig also nicht mehr durstig bedeuten soll Die Erfindung von sitt war der grosste und bekannteste Versuch eine vermeintliche Lucke in der deutschen Sprache durch einen Wettbewerb zu schliessen Das Wort wird aber bislang kaum benutzt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Wettbewerb von 1999 2 Fruhere Vorschlage 3 Losung in anderen Sprachen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseWettbewerb von 1999 BearbeitenDa es im Deutschen bislang kein verbreitetes Wort mit dieser Bedeutung gegeben habe wurde es 1999 von der Dudenredaktion in Zusammenarbeit mit dem Getrankehersteller Lipton im Rahmen eines Wettbewerbs ausgesucht Es beteiligten sich mehr als 100 000 Personen aus verschiedenen Kontinenten die 45 000 Vorschlage einreichten 2 Das Wort sitt selbst schlugen 40 Einsender vor Der Schuler Jascha Froer aus Ludwigsburg wurde aus diesen 40 sitt Einsendern gezogen und zum offiziellen Preistrager ernannt 3 Das Wort wurde in Anlehnung an satt gewahlt da satt das Gegenteil von hungrig ist Laut Begrundung der Duden Redaktion wies sitt die Vorteile auf im Deutschen gut aussprechbar und problemlos flektierbar zu sein sowie keinen Markennamen zu enthalten Zudem bildet es einen Stabreim mit satt 2 Andere Vorschlage nahmen beispielsweise auf Marken Bezug gecoked liptoniced erweiterten bestehende Worter um andere Bedeutungen getrankt soff importierten in anderer Bedeutung aus anderen Sprachen thirstbust cool verwiesen auf zusammengesetzte sattgetrunken antidurstig oder zusammengezogene nimedu fur nicht mehr durstig Worter oder wollten etwas Lautmalerisches etablieren borps burps plopp 2 Das Wort hat sich bis heute im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchgesetzt und wird auch nicht von gangigen Worterbuchern aufgefuhrt Es wurde in Einzelfallen allerdings verwendet 4 teilweise jedoch mit dem Hinweis ein Kunstwort zu sein 5 Satt ist als Gegenbegriff zu durstig im Deutschen Worterbuch der Bruder Grimm zu finden jemand der seinen hunger oder durst gestillt hat gewohnlich auf ersteren bezogen 6 Auch nach heute ublichem Verstandnis eignet sich satt als ubergeordneter Gegenbegriff sowohl zum Begriff hungrig als auch zum Begriff durstig Fruhere Vorschlage BearbeitenDer von Duden und Lipton veranstaltete Wettbewerb war bereits der zweite dieser Art 1993 hatte die Gesellschaft fur Deutsche Sprache einen ahnlichen Wettbewerb veranstaltet die Jury hatte sich aus den 1000 Vorschlagen aber auf keinen einigen konnen 2 7 1975 gab es bereits in der Welt im Spiegel einer Beilage der damals erscheinenden Satirezeitschrift pardon einen erfundenen Herrn Schmoll der seinen Namen als Begriff fur das Gegenteil von durstig hergeben wollte Mochten Sie noch etwas zu trinken Nein danke ich bin schmoll 8 In dem Kunstworterbuch Der tiefere Sinn des Labenz 1992 wird dem Ortsnamen Stulln diese Bedeutung zugewiesen 9 Losung in anderen Sprachen BearbeitenDie schwedische Sprache kennt das Wort otorstig das wortlich ubersetzt undurstig bedeutet Man trinkt sich dort undurstig dricka sig otorstig und ist manchmal auch satt und undurstig matt och otorstig Analoge Begriffsworter existieren in den anderen skandinavischen Sprachen danisch utorstig norwegisch utorst utyrst und islandisch othyrstur und faroisch otystur 10 sind aber selten und oft unbekannt In der Plansprache Esperanto kann malsoifa undurstig als Gegensatz zu soifa durstig gebildet werden Literatur BearbeitenJochen A Bar Sitt und satt Vom Einfluss des Eistees auf die Sprache In Der Sprachdienst Band 43 1999 S 246 248 Einzelnachweise Bearbeiten Lars Broder Keil Unworter sind Produkte von Medien und Politik Interview mit Horst Dieter Schlosser In Die Welt 30 Dezember 2008 welt de a b c d Manfred Winter Sitt und satt In Interaktiv Marz 2000 S 8 ata divisions org Genug getrunken Duden Redaktion Dann ist man sitt In Die Welt 8 Oktober 1999 welt de Peter Arnold Mumm Retrospektivitat im Rigveda Aorist und Perfekt In Heinrich Hettrich Hrsg Indogermanische Syntax Fragen und Perspektiven Wiesbaden 2002 S 165 Frank Abel Eisheilige Wieso Bodenfrost wie Zitronentee ist Science Blogs 20 Mai 2008 satt 1 In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 14 R Schiefe VIII S Hirzel Leipzig 1893 Sp 1812 1813 woerterbuchnetz de Wettbewerb Sitt und satt In Spiegel Online Abgerufen am 4 Marz 2016 j kramer de Memento vom 21 Januar 2005 im Internet Archive Douglas Adams John Lloyd Sven Bottcher Der tiefere Sinn des Labenz Das Worterbuch der bisher unbenannten Gegenstande und Gefuhle Wilhelm Heyne Munchen 2004 ISBN 3 453 87960 0 otystur im Wiktionary Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sitt amp oldid 236946998