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Simon Simcha Bamberger 21 Juli 1871 in Wurzburg 13 April 1961 in Kirjat Motzkin Israel war ein deutscher spater israelischer Rabbiner Inhaltsverzeichnis 1 Fruhes Wirken 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Emigration 4 Publikationen 5 LiteraturFruhes Wirken BearbeitenSimon Bamberger kam aus einer in Wurzburg alteingesessenen Familie Er erwarb 1894 das Rabbinerdiplom und arbeitete danach als Assistent am Rabbinat in seiner Geburtsstadt 1899 zog der nach Hohensalza wo er als Rabbiner und Religionslehrer wirkte Hier lernte er Bertha Cohn kennen die er heiratete und mit der er bis 1910 drei Tochter bekam Am 1 Juni 1902 ubernahm er von David Hanover die Stelle des Gemeinderabbiners in Wandsbek wo die Familie in der Schlossstrasse 2 d wohnte nbsp Gedenkstein fur Simon S Bamberg am judischen Friedhof Hamburg WandsbekWahrend der Zeit in Wandsbek wurde Bamberger abwechselnd integriert und ausgegrenzt 1903 sprach er bei der Feier anlasslich des 100 jahrigen Bestehens des Husaren Regiments Nr 15 das in Wandsbek stationiert war 1913 legte er gemeinsam mit Gemeindevorsteher Benny Beith bei Burgermeister Erich Wasa Rodig Protest gegen Lehrkrafte des Matthias Claudius Gymnasiums ein die als Antisemiten galten Wahrend des Ersten Weltkriegs musste Bamberger die Judenzahlung ubernehmen Der Oberburgermeister beschrieb den Rabbiner 1919 in einem dienstlichen Gutachten als einen Menschen der streng die Sitten befolgte und uber den sich niemand beschwert habe Das bedeutendste Ereignis seines Berufslebens war vermutlich 1927 die Feier des 25 jahrigen Jubilaums bei der Juden und Christen Verwaltungsmitarbeiter und Politiker Bamberger gratulierten und Lobreden hielten Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenSpatestens ab 1930 als sein Wohnhaus mit rassistischen Parolen verunstaltet wurde sah sich Bamberger offenem Antisemitismus ausgesetzt Seine Tochter Kela verliess das Deutsche Reich im selben Jahr gen Palastina die Tochter Male und Hella zogen 1935 dorthin 1936 besuchte Bamberger seine drei emigrierten Kinder und kehrte anschliessend nach Wandsbek zuruck Auf einem Abend der judischen Gemeinde erzahlte er positiv von den Erlebnissen seiner Reise Nach einer angemeldeten nachtlichen Andacht in Wandsbek inhaftierten die Nationalsozialisten Bamberger und verhorten ihn mehrere Stunden auf unwurdige Art und Weise Die Haft endete am nachsten Morgen Eine weitere Schutzhaft der Gestapo erfolgte da Bamberger den Vorsitz der Henry Jones Loge innehatte Neben Beleidigungen auf offener Strasse musste der Rabbiner erleben dass Gymnasiasten Wande und Turen seiner Wohnung verunstalteten Die Gestapo konfiszierte an Bamberger adressierte Bucher in hebraischer Sprache und gab sie an einen auswartigen Pfarrer zur Prufung Der Rabbiner bekam die Bucher erst Monate spater und wurde dadurch in seinen Forschungen behindert Bamberger verliess daraufhin Wandsbek und zog 1937 mit seiner Frau in die Schluterstrasse 37 in Hamburg Hier leitete er das Museum fur judische Volkskunde und die Bibliothek der Gemeinde die sich in der Beneckestrasse 6 befanden Er hatte dort auch eine Privatbibliothek Der Zugang zu seinen Buchern war ihm ab 1938 nicht mehr moglich genauso sie ausser Landes zu bringen Im Oktober 1938 musste die Synagoge schliessen Bamberger ging noch einmal nach Wandsbek und ermutigte die dort lebenden wenigen judischen Familien trotz der Umstande weiterhin die judische Kultur zu leben Emigration BearbeitenNach erniedrigenden Kontrollen ihres Gepacks emigrierte Bamberger im Februar 1939 mit seiner Ehefrau nach Kirjat Motzkin in das damalige Mandatsgebiet Palastina Das Ehepaar kaufte hier spater eine Wohnung in einem Gemeinschaftshaus Die Bibliothek des Rabbiners in Hamburg wurde bei der Zerstorung des Gebaudes durch Bombentreffer 1943 vernichtet Als der Vorstand der Judischen Gemeinde Hamburg 1953 plante Grabstatten auf dem Friedhof Jenfelder Strasse umzubetten bat sie Bamberger um eine Einschatzung zu dieser Massnahme Als ehemaliger Gemeindevorstand empfahl er von den Umbettungen abzusehen da das Religionsgesetz die ewige Totenruhe vorsehe Die Gemeinde fuhrte die Umbettung trotzdem jedoch in geringem als ursprunglich geplantem Umfang durch Simon Bamberger starb 1961 in Israel Seit 1984 befindet sich ein Gedenkstein fur ihn am Judischen Friedhof Wandsbek Publikationen BearbeitenWahrend seiner Zeit in Norddeutschland ubernahm Bamberger mehrere Ehrenamter Dazu zahlte der Vorsitz des Rabbinerverbandes Norddeutschland und die Geschaftsfuhrung des Verbandes der Judischen Gemeinden in Schleswig Holstein In diesen Positionen aber auch als Vorsitzender der Henry Jones Loge und Museumsleiter schrieb er Aufsatze Artikel und Rezensionen Seine Beitrage erschienen bspw im Israelitischen Kalender und im Jahrbuch fur die Judischen Gemeinden in Schleswig Holstein Literatur BearbeitenAstrid Louven Bamberger Simon In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 4 Wallstein Gottingen 2008 ISBN 978 3 8353 0229 7 S 33 34 Normdaten Person GND 105308725X lobid OGND AKS LCCN no2007005859 VIAF 78547624 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bamberger SimonALTERNATIVNAMEN Bamberger Simon SimchaKURZBESCHREIBUNG deutscher spater israelischer RabbinerGEBURTSDATUM 21 Juli 1871GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 13 April 1961STERBEORT Kirjat Motzkin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Bamberger Rabbiner amp oldid 216808716