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Sigismund Finckelthaus 20 Dezember 1579 in Leipzig 12 September 1644 in Dresden war Jurist und Rektor der Universitat Leipzig sowie Burgermeister von Leipzig Sigismund Finckelthaus Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenSigismund wurde als Sohn des Leipziger Ratsherrn Burgermeisters und Juristen Lorenz Finckelthaus um 1540 in Leipzig 9 Dezember 1580 ebenda und dessen zweiter Frau Magdalena 22 Juni 1542 in Leipzig 23 Dezember 1625 ebenda der Tochter des Leipziger Burgers und Apothekers Johannes Ralla und der Magdalene Schiltner Tochter des Vorstehers des Barfusserklosters Johann Schiltner geboren Aus der ersten Ehe seines Vaters hatte er den Halbbruder Laurentius Finckelthaus Da er schon fruh den Vater verloren hatte kummerte sich seine Mutter um seine Ausbildung Sie war es die Sigismund in die stadtische Nikolaischule schickte 1596 begann er ein Studium der Philosophie und Rechtswissenschaften an der Universitat Leipzig wo Zacharias Schilter und Jacob Schmuck 1571 1599 seine pragenden Lehrer waren Er erwarb sich den niedrigsten philosophischen Grad eines Baccalaureus am 5 Marz 1597 wechselte im selben Jahr an die Universitat Jena und setzte dort vor allem bei Johann Suevius Svuevius Schwabe Annaemontanus 1564 in Annaberg 13 15 Dezember 1634 in Jena seine Studien fort Zuruckgekehrt nach Leipzig meldete er sich auf Rat von Zacharias Schilter als Kandidat an der juristischen Fakultat an und wurde er am 9 Februar 1604 Baccalaureus der Rechte Um seine Studien weiter voranzutreiben absolvierte er 1606 eine literarische Gelehrtenreise die ihn nach Speyer sowie die Universitaten Heidelberg Strassburg Basel nach Nurnberg Regensburg Augsburg Padua Siena Bologna Venedig Florenz und Rom fuhrte Wieder in Leipzig wurde er am 29 Januar 1607 Magister der Philosophie am 4 Februar 1608 Lizentiat der Rechtswissenschaften und promovierte am 30 Marz 1609 zum Doktor der Rechte Daraufhin hielt er Vorlesungen an der Universitat und betatigte sich als Anwalt Am 17 Oktober 1610 wurde er Assessor an der juristischen Fakultat am 30 August 1616 Kollegiat am kleinen Furstenkollegium am 16 November 1616 ordentlicher funfter Professor mit dem Titel de verborum significatione 1618 Professor der Pandekten sowie 1618 Assessor des Leipziger Konsistoriums am 3 Mai 1620 Professor des Kodex 1625 Assessor am Leipziger Oberhofgericht 1633 Senior und Direktor des Leipziger Konsistoriums am 24 Marz 1635 Domherr in Merseburg und am 12 Mai 1636 Professor des Kanonischen Rechts Finckelthaus beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Leipziger Hochschule so wurde er am 23 April 1622 Decemvir der Hochschule war Ordinarius der Juristenfakultat kurfurstlich sachsischer Rat und im Wintersemester 1615 Rektor der Alma Mater sowie im Wintersemester 1623 gleichbedeutender Prorektor Auch fur die Belange seiner Heimatstadt setzte er sich ein Nachdem er in den Leipziger Rat aufgenommen worden war wurde er zugleich am 17 August 1639 bis 1642 erstmals regierender Burgermeister bis an sein Lebensende Er hatte sich bei sachsischen Regierungsgeschaften 1624 in Dresden und 1631 bis 1634 auf den Landtagen beteiligt Bei der Belagerung von Leipzig im Dreissigjahrigen Krieg musste er jedoch viele Widerwartigkeiten ertragen Darunter litt auch seine Gesundheit Nachdem er sich mehrere Jahre mit Asthma herumgeplagt hatte reiste er nach Dresden wo ihn eine fiebrige Krankheit befiel an der er verschied Sein Leichnam wurde in seine Heimatstadt uberfuhrt wo er am 22 August in der Leipziger Paulinerkirche begraben wurde Ihm errichtete man ein holzernes Epitaph Familie BearbeitenFinckelthaus war zwei Mal verheiratet Seine erste Ehe schloss er am 25 Oktober 1608 mit Anna 4 September 1637 in Leipzig der Tochter des Leipziger Weinhandlers und Ratsmitgliedes Abraham Dreher Aus dieser Ehe gingen zwei Sohne und drei Tochter hervor Nachdem seine erste Frau gestorben war heiratete er am 14 Juni 1638 Elisabeth Clauss die Witwe des Leipziger Handelsmannes Christoph Krumpholtz Von den Kindern ist bekannt Dorothea Finkelthaus vor ihrem Vater Sigismund Finckelthaus der Jungere Gottfried Finckelthaus 1614 1648 Anna Finckelthaus Witwe des Juristen Gottfried Mayer Magdalena Finckelthaus verh mit dem Leipziger Handelsmann Johann NessnerSein Halbbruder Laurentius Finckelthaus wurde Assessor des Oberhofgerichts in Leipzig und erhielt in der Zeit der Reiserschen Unruhen fur eine Dauer von sechs Jahren die Berufung zum Stadtsyndicus in Lubeck Schriften Auswahl BearbeitenDiss De iurisdictione Leipzig 1600 Diss de iuriadictione Leipzig 1606 Controvorsiae feudales illustres Leipzig 1614 ex feudi variis distributionibus Leipzig 1614 Diss De rebues in quibus feudum consistat Leipzig 1615 Diss de regalibus Leipzig 1615 Diss de personis quae feudum dare et accipere poaeunt Leipzig 1619 Diss de modis constitueodi feudum 1616 Diss de investitura 1616 Diss de simultanea investitura et praescript feudi 1616 Diss de iure quod feudi nomine tam vasallo quam domino competit 1617 Decades III priores quaest controversar civilium et saxonicarum et iure arresti 1618 Sigismund Finckelthaus amp Andreas Schacht Decas quaestionum ethico politicarum Leipzig 1633 Nachw LB Dresden observationes practicae in laudatissimis quae Lipsiae vigent dicasteriis Saxonicis curia suprema consistorio electorali et facultate juridica ex jure civili canonico imperiali Saxonico et constitutionibus electoralibus sedulo collectae nec tantum rationibus dubitandi ac decidendi ut plurimum adornatae sed et praedictorum collegiorum aliorumque judiciorum facultatum et scabinatuum praejudiciis sententiis atque responsis cuilibet observationi subjectis corroboratae Lipsiae 1636 Feudales controversiae illustres undecim Disputationibus antehac publice in Academ Lips propositae amp ab Autore ipso paulo post revisae emendatae Quas superioribus annis intra privatos parietes sub disputationis incudem revocavit divulgavit Johann Ernst Noricus Leipzig Impensis Johannis Grossi et socii literis Christ Scholvini 1680 Tractatus De Iure Patronatus Ecclesiastico In quo Materia Iuris Patronatus Ecclesiastici methodice amp succincte declaratur Et Controversiae aliquot scitu necessariae iucundae atq ue perutiles ex Iuris Civilis amp Canonici textibus amp Utriusq ue Iuris Rationibus dilucide enucleantur Lipsiae Fritzschius 1680 Rector Academiae Lipsiensis Ad Exequias Viri Nobilissimi Amplissimi Consultissimiq ue Dn Sigismundi Finckelthusii Philos amp I U D Hora III Frequenti comitatu honestandas Cives Academicos amanter admodum invitat Leipzig Uhmannus 1674 Literatur BearbeitenTheodor Muther Finkelthaus Sigismund In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 20 Karin Kuhling und Doris Mundus Leipzigs regierende Burgermeister vom 13 Jahrhundert bis zur Gegenwart Eine Ubersichtsdarstellung mit biographischen Skizzen Sax Verlag Beucha 2000 S 30 Nr 86 Emil Friedberg Hundert Jahre aus dem Doktorbuche der Leipziger Juristenfakultat 1600 1700 Alexander Edelmann Leipzig 1887 Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften fur genealogische und kulturhistorische Zwecke Selbstverlag Boppard Rhein 1972 Band 7 S 307 R 6484Weblinks BearbeitenSigismund Finckelthaus im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Druckschriften von und uber Sigismund Finckelthaus im VD 17 Normdaten Person GND 124750664 lobid OGND AKS LCCN n91065306 VIAF 23082587 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Finckelthaus SigismundKURZBESCHREIBUNG deutscher Universitatsprofessor und BurgermeisterGEBURTSDATUM 20 Dezember 1579GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 12 September 1644STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sigismund Finckelthaus amp oldid 226320577