www.wikidata.de-de.nina.az
Siegelhausen ist ein Ortsteil und eine Exklave der zentralen Stadtgemarkung von Marbach am Neckar im Landkreis Ludwigsburg in Baden Wurttemberg Geografie BearbeitenSiegelhausen ein kleiner Weiler mit ca 30 Einwohnern liegt etwa funf Kilometer sudostlich der Kernstadt abseits der Strasse zwischen Affalterbach und Hochdorf im Tal des Strombachs der auch Apfelbach genannt wird Geschichte Bearbeiten nbsp Siegelhausen in der Kieserschen Forstkarte 1686 nbsp Zum 25 jahrigen Gedachtnistag seines Amtsantritts seinen Mitburgern gewidmet von Anwalt Rath in Siegelhausen am 23 November 1898 nbsp Dorfbrunnen in Siegelhausen 2006Siegelhausen wurde 1225 erstmals erwahnt als der Ort anlasslich eines Kirchenprozesses um die Patronatsrechte der Bittenfelder Kapelle erstmals erwahnt wurde Der Name des Orts tritt zu dieser Zeit als Siglerhusen oder Sigelarhusin auf Der Name ist keltischen Ursprungs und kann entweder die Wohnstatte eines Sego oder aber die Wohnstatte an einem Gewasser bezeichnen Der Ort lag an der Ochsengasse die moglicherweise schon in vorromischer Zeit bestand zur Romerzeit dann einen der Wege zum Kastell Murrhardt bildete und spater bis ins 19 Jahrhundert ein wichtiger Handelsweg zwischen dem Schwabischen Wald und dem Neckarland war Der nordlich des Ortes dessen Markung durchquerende Weg wurde bei der Flurbereinigung 1910 beseitigt 1230 schenkten Graf Berthold von Beilstein und seine Gattin eine geborene von Bonfeld dem Stift Backnang ein Gut und das Patronatsrecht in Siegelhausen 1243 erhielt das Stift auch den sonstigen Besitz am Ort durch eine Schenkung von Friedrich von Bonfeld und war daraufhin alleinigen Besitzer Siegelhausens Das Stift liess den Besitz als Lehen durch zwei Meier verwalten Siegelhausen besass bereits bei seiner Ersterwahnung eine Kirche die Martinskirche zu deren Pfarrbezirk 1458 auch Schwaikheim und Bittenfeld gehorten 1468 wurde die Pfarrei jedoch nach Bittenfeld verlegt wohin der Ort bis heute in kirchlicher und schulischer Hinsicht gehort Nach 1592 existierte die Siegelhauser Kirche nicht mehr und der Ort blieb ein kleiner landwirtschaftlich gepragter Weiler Nachdem das Stift Backnang wahrend der Reformation aufgelost worden war kam der Besitz am Ort an Wurttemberg Daraufhin gehorte Siegelhausen ab 1806 als selbststandige Gemeinde dem Oberamt Backnang an 1810 wurde Siegelhausen dem Oberamt Marbach zugeordnet Die beiden Hofe des Ortes kamen als Erbgut an die bisherigen Pachter 1822 erging durch die wurttembergische Regierung eine Aufforderung an die Weiler sich den nachstgelegenen Gemeinden im jeweiligen Oberamt anzuschliessen Fur Siegelhausen war dies Affalterbach da Bittenfeld und Hochdorf dem Oberamt Waiblingen angehorten Siegelhausen wollte jedoch seine kirchliche und schulische Bindung an das nahergelegene Bittenfeld wahren die durch eine Eingemeindung nach Affalterbach in Frage gestellt worden ware Daher bemuhte sich Siegelhausen um eine Eingemeindung nach Marbach das allerdings keine gemeinsame Grenze mit Siegelhausen hatte Die Eingemeindung nach Marbach erfolgte 1828 und beliess Siegelhausen seine Bindungen nach Bittenfeld Im Zuge der Ablosung des Zehnten im 19 Jahrhundert wurden die Hofpachter zu Eigentumern der einstigen Lehenshofe und der Acker und Waldflachen Als Teilgemeinde Marbachs wurde Siegelhausen von einem Schultheiss ab 1822 Ortsvorsteher oder Anwalt genannt verwaltet der aus den Reihen der wenigen Einwohner gewahlt wurde Die Ortsvorsteher hatten ihre Position meist auf Lebenszeit und traten hochstens aus Altersgrunden zuruck Unter ihnen ragt Johann Georg Rath 1847 1922 hervor der das Amt von 1873 an fur 45 Jahre innehatte und fur seine Verdienste mit mehreren Orden ausgezeichnet wurde Er hat sich um die Familien und Ortsgeschichte bemuht und auch Gedichte verfasst Wahrend seiner Amtszeit erhielt Siegelhausen 1896 eine eigene Feuerwehrspritze wenig spater auch ein Spritzenhaus 1913 erfolgte der Anschluss an die Elektrizitatsversorgung 1935 wurde der Ort zum Stadtteil von Marbach wodurch ein eigener Ortsvorsteher fur Siegelhausen entfiel Fur den Vertrauensmann zwischen den Burgern und der Stadtverwaltung hat sich jedoch der Begriff Anwalt erhalten In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts hatte der Landwirt Rudolf Haussermann dieses Amt ab 1953 fur mehrere Jahrzehnte inne 1944 wurden Spreng und Brandbomben uber dem Ort abgeworfen und richteten Sachschaden an 1963 erfolgte der Anschluss an die Affalterbacher Wasserversorgung 1978 und 2003 wurden Jubilaumsfeiern zum 150 bzw 175 Jahrestag der Eingemeindung abgehalten Literatur BearbeitenEugen Munz und Hans Besch Siegelhausen Vergangenheit Gegenwart Schriften zur Marbacher Stadtgeschichte 5 Marbach 1988 Albrecht Guhring u a Geschichte der Stadt Marbach am Neckar Bd 1 bis 1871 Marbach am Neckar 2002 ISBN 3 89735 189 7 Hermann Schick Geschichte der Stadt Marbach am Neckar Bd 2 1871 1959 Marbach am Neckar 1992 Albrecht Guhring Marbach am Neckar Ein Fuhrer durch die Schillerstadt und ihre Stadtteile Marbach am Neckar 2 Auflage 2004 ISBN 3 923107 13 7 Ulrich Hartmann Hrsg Der Kreis Ludwigsburg 2 Auflage Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1055 1 Jorg Heinrich Kirchenbuch Bittenfeld 1558 bis 1712 Abschrift mit Erganzungen Karlsruhe 2009 ISBN 978 3 86805 352 4 48 90483 9 31058 Koordinaten 48 54 N 9 19 O Normdaten Geografikum GND 4300516 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegelhausen amp oldid 235546845