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Die Siebengrunde tschechisch Sedmidoli bezeichnen ein mythenreiches Gebiet aus dem sich Quellbache der Elbe speisen Der nebenstehende Ausschnitt der altesten Karte des Riesengebirges von Simon Huttel die zwischen 1576 und 1585 entstand zeigt elf Quellgebiete der Elbe Die Gesamtansicht der Karte kann hier betrachtet werden Die sieben Grunde der ElbeDie Elbe entspringt elf Brunnen rechts oben Rubezahls Nest beim Mittagstein Text aus dem Neuen Taschenbuch fur Reiſende Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrunde 2 Sieben Grunde 3 Vier weitere Grunde 4 Ein zwolfter Grund 5 Historische Karte 6 Galerie 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrunde BearbeitenEs ist nicht ganz widerspruchsfrei zu klaren welcher Ort genau durch den Namen bezeichnet wird Es gibt Textstellen die das Gebiet zwischen der Elbwiese und dem Koppenplan Rownia pod Sniezka am Sudhang des Schlesischen Kamms verorten 1 Dort scheint jedoch die Bezeichnung eher im ubertragenen Sinn verwendet zu werden Eine plausiblere Erklarung liefern meist altere Schriften welche nur die sudlichen Quertaler des ostlichen Hauptkamms unter diesem Begriff zusammenfassen In diesem Zusammenhang sind naturlich auch weitere Quellgebiete der Elbe von Bedeutung Manche Texte berichten von elf Quellen die an der Elbwiese zusammenlaufen Sie kommet aber her aus elf Brunnen deren die vornehmsten der Elb Brunn Weissbrunn und Mehdelgrund behauptet dagegen die Historische und Geographische Beschreibung des Konigreiches Boheim von 1746 2 Noch genauer scheint die bereits genannte Huttel Karte doch heisst es auch elf Elbquellen habe der Teufel personlich gebohrt Ende des 17 Jahrhunderts beschloss man die Verlegung der Elbquelle von der Weissen Weisse Bila louka auf die Elbwiese Labska louka Dies geschah in der Absicht jahrhundertealte Grenzstreitigkeiten zwischen den Grafen Harrach Morzin und Schaffgotsch beizulegen 3 Zur Vereinfachung der Frage wo die sieben Grunde zu finden sind hat das nicht beigetragen und oft kann man nicht genau wissen wovon die Rede ist Die nebenstehende Abbildung eines Reisefuhrers aus dem Jahr 1837 wenigstens zeigt zweifelsfrei dass das Weisswasser Bile Labe als eigentlicher Quellfluss genannt und mit der Elbe gleichgesetzt wird Nach hydrologischen Gesichtspunkten ist das unstrittig denn das Quellgebiet der Weissen Elbe so die wortliche Ubersetzung des tschechischen Namens liegt nicht nur hoher sondern ist auch langer Daruber hinaus fuhrt sie an der Mundung mehr Wasser als der Elbseifen oder Elbbach der zwar schon fruh auf Bohmisch Labe also Elbe genannt wurde 4 Nach den genannten Massstaben tragt er den Namen des Hauptflusses aber eigentlich zu Unrecht Sieben Grunde BearbeitenIm Weisswassergrund Dul Bileho Labe rauscht der wohl wildeste Zufluss der Elbe Das Weisswasser der grosste Quellbach entspringt 1400 Meter hoch am Sudrand der sumpfigen Weissen Wiese in Nahe der Wiesenbaude Lucni bouda Nachdem der Wildbach mit starkem Gefalle den Weg ins Tal genommen hat verstarken ihn eine Menge kleinerer Bache Die wichtigsten dieser sogenannten Flosse und Seifen bzw deren Taler sind sortiert nach Einmundung in das Weisswasser die Folgenden Der Silbergrund wird vom Silberwasser Stribrna bystrina durchflossen Der erste rechtsseitige Weisswasserzufluss entspringt auf dem Gebiet der Teufelswiese Certovy Louky zwischen Mittagsberg polnisch Smogornia tschechisch Stribrny hrbet und dem westlichen Abhang der Weissen Wiese Der Teufelsgrund Certuv dul wurde vom Teufelsbach Certova struha 5 tief in den Sudhang der Kleinen Sturmhaube eingeschnitten Der Krummseifen wie ein anderer Namen des Bachs lautet wird aus mehreren Quellen an der Teufelswiese gespeist Der Sturmgraben auch Sturmhaubengrund wird vom Sturmhaubenwasser Hrimava bystrina entwassert das auf einer Hohe von 1185 Metern unter der Westseite der Grossen Sturmhaube entspringt etwa 250 Meter vom Spindlerpass entfernt Der Schwarze Grund den das Schwarzwasser Cerny potok durchfliesst liegt ebenfalls an der Westseite der Grossen Sturmhaube Hier findet sich auf einer Hohe von 1040 Metern die Quelle des Baches der auch den Namen Schwarzfloss oder Schwarzbach tragt Der Lochelgraben beherbergt das wasserreiche Lochelfloss Direcka Dieser Bach entspringt beim Lochel der mit 1178 Metern tiefsten Stelle des Hauptkamms und mundet bei den Leierbauden Jeleni boudy in das Rotfloss Der Madelgrund Divci stran ist das tief eingeschnittene Tal des Rotbachs auch Rotfloss oder Rothwasser tschechisch Cerveny potok Der Gebirgsbach wird von den Quellen um den Vogelstein Ptaci kamen verstarkt und entspringt auf einer Hohe von etwa 1260 Metern an der Ostseite der Madelwiese in Nahe der ehemaligen Peterbaude unterhalb der Madelsteine polnisch Slaskie Kamienie tschechisch Divci kameny Ab der Mundung in das Weisswasser tragt dessen Tal nicht mehr den gewohnten Namen sondern wird bis zum Zusammenfluss mit dem Elbseifen beim Madelsteg ebenfalls als Madelgrund bezeichnet 6 Vier weitere Grunde BearbeitenIm Elbgrund Labsky dul fliesst der Elbseifen oder Elbbach dessen Quellen auf der Elbwiese liegen wo auf einer Hohe von 1386 Metern viele kleine Wasseradern im sogenannten Elbbrunnen gefasst sind Dieser Ursprung des kleineren Elbquellbachs wird seit der feierlichen Einweihung durch den Bischof von Koniggratz Johann Franz Christoph von Talmberg am 19 September 1684 als Elbquelle angesehen Knapp ein Kilometer nach der Quelle sturzt sich das Wasser als Elbfall 40 Meter tief in den felsigen Talschluss des Elbkessels Labska jama und fliesst weiter in sudostliche Richtung Auf diesem Weg nimmt die junge Elbe das Wasser aus den folgenden Talern sprich Grunden oder Graben auf Der Pudelgraben wird vom Pudelgrundbach Pudlava geformt der bei der Pudelbaude unterhalb des Hohen Rades polnisch Wielki Szyszak tschechisch Vysoke Kolo entspringt Sein Wasser fallt uber den 38 Meter hohen Pudelfall Pudlavsky vodopad bevor es mit dem Elbseifen zusammenfliesst Der Hofgraben auch Martinsgrund ist der Talgrund des Hofbachs oder Martinswasser tschechisch Dvorsky potok dessen Quellgebiet unterhalb des Sudhangs des Hohen Rades in Nahe der Martinsbaude Martinova bouda zu finden ist Auch hier gibt es einen Wasserfall zu bewundern Der Bach sturzt im Hofgrabenfall Dvorsky vodopad 68 Meter in die Tiefe um wenig spater ebenfalls in den Elbseifen zu munden Der Barengrund ist das Bett des Barenbachs auch Barenwasser und fruher Barenbad tschechisch Medvedi potok dessen Wasser aus dem sumpfigen Boden der Madelwiese kommt Die Feuchtwiese die auch Barenbrunn genannt wird liegt zwischen dem Hohen Rad und der Kleinen Sturmhaube Maly Sisak Ab hier fallt der Bach mehr als er fliesst uber mehrere Steinkaskaden bevor auch sein Wasser vom Elbseifen aufgenommen wird 6 Ein zwolfter Grund BearbeitenUnabhangig davon wo die Siebengrunde zu finden sind blieb das Bachlein Pantsche Pancava in allen Beschreibungen der Sedmidoli unberucksichtigt vermutlich wegen der vergleichsweise geringen Wassermenge Es entspringt auf der Pantschewiese Pancavska louka sudlich der Elbwiese und ist der einzige Zufluss zum Elbseifen von rechts Beruhmt ist es fur den 148 Meter hohen Pantschefall Historische Karte Bearbeiten nbsp Galerie Bearbeiten nbsp Der Pantschefall mit Blick ins Elbtal nbsp Das Weisswasser beim Madelsteg nbsp Das Lochelfloss im Lochelgraben nbsp Die Elbwiese in Nahe der Elbquelle nbsp Der TeufelsbachWeblinks BearbeitenGrenzstreitigkeiten der Schaffgotsch schen Herrschaften mit den bohmischen Nachbarn PDF 2 MBEinzelnachweise Bearbeiten Das Gebiet der Sieben Grunde PDF 9 MB Historische und Geographische Beschreibung des Konigreiches Boheim Illustrierter Fuhrer durch das Riesengebirge Die Elbquellen PDF 6 MB Lehrpfad Teufelsgrund Certuv dul a b Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt von Johann Gottfried Sommer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siebengrunde amp oldid 228906256