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Simon Huttel auch Symon Hyttel 1530 in Trautenau um 1601 war ein bohmischer Maler Kartograph Geodat und Chronist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wertung seines Werkes 3 Werke 4 WeblinksLeben BearbeitenHuttel erlernte das Malerhandwerk Am 10 Januar 1552 heiratete er die Burgerstochter Sabina Hrudel mit der er am 25 Oktober 1553 sein neu errichtetes Haus in Trautenau bezog Neben handwerklichen Arbeiten wurden Huttel wegen seiner Kunstfertigkeit auch kunstlerische Arbeiten wie die Fenstergestaltung im neuen Schloss Jemnik sowie die farbliche Dekoration der Chore und des Predigtstuhles der Stadtkirche in Trautenau einschliesslich der Anfertigung von Epitaphien ubertragen 1581 realisierte Huttel den Auftrag zur Ubermalung der aus dem Jahre 1477 stammenden Passionsdarstellung in der Trautenauer Kirche wobei sich seine Auftraggeber wenig freigiebig zeigten Da er als Lohn fur die vierwochige Arbeit lediglich funf Taler erhielt bemerkte er in seiner Chronik dass ihm seine Frommigkeit die Einbusse von zwolf Talern wert gewesen sei Huttel engagierte sich zugleich fur die Rechte der Burgerschaft der an den Bergbauunternehmer Christoph von Gendorf verpfandeten Stadt 1573 wurde er in den Rat und im Jahr darauf zum Burgermeister seiner Heimatstadt gewahlt Die damit verbundenen Aufgaben schrankten jedoch seine wissenschaftlichen Intentionen zu stark ein so dass er sich nicht mehr fur eine zweite Wahlperiode zur Verfugung stellte Schwerpunkt seiner Interessen waren die Erforschung der Geschichte von Trautenau und der umliegenden Gebiete sowie die Erkundung des damals noch unerschlossenen Riesengebirges Uberliefert sind dabei u a eine am 2 November 1558 mit drei Begleitern unternommene Expedition zur Suche nach dem alten Goldbergwerk Goldgrube im Pfaffenwald Bei seinen Touren vermerkte er akribisch die an den Herrschaftsgrenzen angebrachten Grenzzeichen Vom 6 bis 15 Juli 1564 nahm Huttel im Auftrag der kaiserlichen Kommission eine Vermessung des Konigreichwaldes vor Zusammen mit Markscheidern aus Kuttenberg wirkte Huttel 1569 am Nivellement des Riesengebirges mit um Moglichkeiten fur neue Wasserklausen fur die Holzflosserei zu erkunden Dabei wurde der Riesenberg Schneekoppe erstmals mit einer Hohenangabe 1920 Ellen uber dem Riesengrund bestimmt 1573 war Huttel Protokollfuhrer der Grenzbegehungskommission bei der Generalrevision der Trautenauer Grenzen Weitere geodatische Auftrage realisierte er 1574 und 1577 im Zusammenhang mit den im Konigreichwald und Trautenauer Wald erfolgten Kahlschlagen Am 7 August 1577 brach Huttel mit elf Trautenauern zu einer Tour zur Erkundung des Riesenberges auf Seine Erkenntnisse veranlassten Huttel 1578 zur Anlegung eines Gedachtnisbuches der Stadt Trautenau das zu seinem Lebenswerk wurde Diese Stadtchronik greift bis auf Ereignisse von 1484 zuruck deren originale Urkunden bei den grossen Stadtbranden von 1485 und 1583 verlorengingen und erzahlt auch bis ins 12 Jahrhundert zuruckgehende Uberlieferungen Sein Hauptwerk bricht mit dem 4 Dezember 1601 jah ab so dass angenommen werden kann dass Huttel damals schwer erkrankt oder verstorben sein muss Zugleich ist anzunehmen dass ihn seine Frau uberlebt hat da er keine Nachricht uber ihren Tod hinterlassen hat Sein Epitaph gestaltete er noch zu Lebzeiten Auf Initiative von Ludwig Schlesinger wurde Huttels Stadtchronik von Trautenau 1881 im Prager Verlag des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen unter dem Titel Chronik der Stadt Trautenau Simon Huttels Chronik der Stadt Trautenau 1484 1601 veroffentlicht Wertung seines Werkes BearbeitenHuttel ist der Schopfer der altesten Bildkarte des Riesengebirges Auch seine Trautenauer Stadtchronik hat als authentische Niederschrift zeitgenossischer Ereignisse historischen Wert Im Gegensatz dazu stellt das 1593 fur Adam I Silvar von Silberstein erstellte Stammbuch der Silber von Silberstein welches bis zu einem im Jahre 999 geborenen Stammvater Wolf von Ulstadt zuruckreicht grosstenteils die Niederschrift einer Familiensaga dar in der keine der vor 1468 vorkommenden Personen historisch nachweisbar sind Auch die Trautenauer Dorfchronik nach der die Grundung von Trautenau und der Dorfer in der Zeit zwischen 1006 und 1029 erfolgt sein soll und die Errichtung der Burg Berkstein Silberstein auf 1056 datiert wird haben sich anhand der vorhandenen Urkunden die belegen dass die Kolonisation der Gegend erst 200 Jahre spater erfolgte als unhaltbar erwiesen Werke BearbeitenGedachtnisbuch der Stadt Trautenau von 1484 an Warhafftige dass gantzen hriesen gepirgess mit aller Refier ist 6 meyllen langk 4 meylen breytt dorinne 4 hundert und 30 namen der berge und wasser flusse beschrieb Bildkarte des Riesengebirges 1576 1585 Stam Buch des Edlen Silber Stamb der Edlen gestrengen Herren Sielber von Sielberstein und Pilnikau Herren auf Wiltschitz und Schurtz 1593 Trautenauer Dorfchronik Uber die Grundung Trautenaus und der Nachbardorfer Sammlung von 23 PredigtenWeblinks BearbeitenErnst Krohn Simon Huttel Der Chronist der Stadt Trautenau Franz Schobel Uber Simon Huttel und seine WerkeNormdaten Person GND 128405058 lobid OGND AKS VIAF 5983828 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Huttel SimonALTERNATIVNAMEN Hyttel Symon Hittel SimonKURZBESCHREIBUNG bohmischer Maler Kartograph Geodat und ChronistGEBURTSDATUM 1530GEBURTSORT TrautenauSTERBEDATUM um 1601 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Huttel amp oldid 237063722