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Das Siebbein lat Os ethmoidale 1 oder Os ethmoides 2 ist ein Knochen des Hirnschadels Er liegt am Ende der Nasenhohle an der Grenze zur Schadelhohle in der Tiefe und ist daher bei ausserer Betrachtung des Schadels nicht sichtbar Siebbein des Menschen weiss Benennung Ethmoid Inhaltsverzeichnis 1 Aussenwande 2 Innenstruktur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAussenwande Bearbeiten nbsp Siebbein des Menschen von obenDas Siebbein besteht aus mehreren Knochenplatten Laminae In der Medianebene liegt die vertikal gestellte Lamina perpendicularis Diese bildet mit dem Pflugscharbein Vomer den hinteren Teil der Nasenscheidewand Septum nasi Die hauchdunne Augenhohlenplatte Lamina orbitalis ist die Grenze zur Orbita und wird beim Menschen wegen ihrer Zartheit auch Lamina papyracea genannt Bei den ubrigen Saugetieren unterscheidet man neben der medianen Lamina perpendicularis eine Dachplatte Lamina tectoria als obere eine Augenhohlenplatte Lamina orbitalis als seitliche und die Bodenplatte Lamina basalis als untere Aussenwand Den Abschluss zur Schadelhohle bildet die Siebplatte Lamina cribrosa Es handelt sich dabei um eine mit vielen Lochern durchzogene Struktur die fur den Knochen namensgebend war Sie steht bei den Primaten fast waagerecht am Dach der Nasenhohle bei den ubrigen Saugetieren dagegen senkrecht am Ende der Nasenhohle Durch die Siebplatte ziehen die Nervenfasern des 1 Hirnnerven Nervus olfactorius zum Gehirn und der Nervus ethmoidalis anterior und die Arteria ethmoidalis anterior aus der Arteria ophthalmica zur Nasenhohle Schadelhohlenseitig ist die Siebplatte beider Seiten vertieft In dieser Siebgrube Fossa ethmoidalis liegen beiderseits die Riechkolben Beide Siebgruben sind durch den Hahnenkamm Crista galli getrennt Innenstruktur Bearbeiten nbsp Siebbein des Menschen von hinten nbsp Siebbein des Menschen grun markiert Seitliche Wand der Nasenhohle Mittlere Nasenmuschel entfernt Von den Wanden entspringen nach innen die sog Siebbeinmuscheln Ethmoturbinalia Es handelt sich dabei um dunne Knochenplatten die sich spiralig einrollen In ihrer Gesamtheit bilden sie das Siebbeinlabyrinth Labyrinthus ethmoidalis die dadurch abgegrenzten Hohlraume bezeichnet man als Siebbeinzellen Cellulae ethmoidales Beim Menschen kann eine zusatzliche Siebbeinzelle im Boden der Augenhohle und Dach der Kieferhohle auftreten die als Hallersche Zelle bezeichnet wird Bei Tieren werden die grosseren weit nach innen reichenden Ethmoturbinalia Endoturbinalia genannt die kleineren Ectoturbinalia Die Ethmoturbinalia bilden die knocherne Grundlage der oberen und mittleren Nasenmuschel Concha nasalis superior bei Tieren dorsalis und media Bei Menschen und Menschenaffen besitzt die einfache Nase nur drei Turbinalia von denen die zwei oberen vom Siebbein entspringen und die knocherne Grundlage fur die obere und mittlere Nasenmuschel Concha nasalis superior und media bilden Die mittlere Nasenmuschel ist von besonderer medizinischer Bedeutung da unter ihr die meisten Nasennebenhohlen namlich die Kieferhohle Sinus maxillaris die Stirnhohle Sinus frontalis und die vorderen Siebbeinzellen Sinus ethmoidales anteriores in die Nase munden Auf Basis der knochernen Strukturen in diesem Bereich insbesondere des Processus uncinatus Hakenfortsatz bildet die Nasenschleimhaut hier eine trichterformige Rinne Infundibulum ethmoidale mit halbmondformiger Offnung Hiatus semilunaris Krankhafte Veranderungen in diesem Bereich konnen Ursache fur eine chronische Entzundung der Nasennebenhohlen sein In diesem Fall wird versucht durch operative Eroffnung des Infundibulums mit Entfernung des Hakenfortsatzes Infundibulotomie eine Normalisierung der Beluftung der Nebenhohlen zu erreichen Literatur BearbeitenFranz Viktor Salomon Knochernes Skelett In Franz Viktor Salomon u a Hrsg Anatomie fur die Tiermedizin 3 Auflage Enke Stuttgart 2015 ISBN 978 3 8304 1288 5 S 97 98 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Siebbein Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Federative Committee on Anatomical Terminology FCAT 1998 Terminologia Anatomica Stuttgart Thieme Stieve H 1949 Nomina Anatomica Zusammengestellt von der im Jahre 1923 gewahlten Nomenklatur Kommission unter Berucksichtigung der Vorschlage der Mitglieder der Anatomischen Gesellschaft der Anatomical Society of Great Britain and Ireland sowie der American Association of Anatomists uberpruft und durch Beschluss der Anatomischen Gesellschaft auf der Tagung in Jena 1935 endgultig angenommen Vierte Auflage Jena Verlag Gustav Fischer Schadelknochen der Saugetiere Gesichtsschadel Gaumenbein Gehorknochelchen Jochbein Nasenbein Oberkiefer Pflugscharbein Stirnbein Tranenbein Unterkiefer Zungenbein ZwischenkieferbeinHirnschadel Hinterhauptbein Keilbein Scheitelbein Siebbein Stirnbein Normdaten Sachbegriff GND 4181191 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siebbein amp oldid 207296826