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Shabo Talay 1968 in Midin Ogunduk Turkei ist ein deutscher Orientalist und Semitist und zurzeit Universitatsprofessor an der Freien Universitat Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsschwerpunkte 3 Veroffentlichungen 3 1 Monografien 3 2 Herausgeberschaft 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTalay kam in seiner Kindheit mit seiner Familie nach Deutschland 1989 absolvierte er sein Abitur am Helene Lange Gymnasium in Markgroningen und begann anschliessend sein Studium der Semitistik Assyriologie Islamwissenschaft und Vorderasiatischen Archaologie an der Universitat Heidelberg Seine wichtigsten Lehrer waren Otto Jastrow und Klaus Beyer Semitistik Raif Georges Khoury Islamwissenschaft und Karlheinz Deller Assyriologie Zwischen 1992 und 1993 studierte er Arabistik an der Universitat Aleppo in Syrien In dieser Zeit vertiefte er seine Kenntnisse des gesprochenen Arabisch und begann mit der Feldforschung zum arabischen Dialekt von Khatuniya in Nordostsyrien Wieder in Deutschland setzte er sein Studium in Heidelberg fort das er Ende 1994 mit einer Magisterarbeit zum arabischen Dialekt von Khatuniya beendete Das Promotionsstudium schloss er im Juli 1997 mit der Dissertation Grammatik des arabischen Dialekts der Khawetna im Fach Semitistik bei Otto Jastrow als Doktorvater an der Universitat Heidelberg ab Die Dissertation stellt eine deskriptive Grammatik des Dialekts eines arabischen Stammes dar der im Dreilandereck Ostsyrien Nordwestirak Sudostturkei beheimatet ist Grundlage fur diese Arbeit sind Tonaufnahmen 1 und schriftlich fixierte Interviews die durch langjahrige Feldforschung ab 1992 vor Ort bei den Sprechern gesammelt wurden 2 Mit einem DAAD Postdoc Stipendium ausgestattet reiste Talay nach der Promotion zur Feldforschung in den Nordosten Syriens um die assyrisch aramaischen Dialekte am Chabur Fluss zu erforschen 1998 schloss er dort seine Arbeit ab und wurde im folgenden Jahr Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl fur Orientalische Philologie der Universitat Erlangen Nurnberg und ab 2001 Wissenschaftlicher Assistent In seiner Zeit in Erlangen verarbeitete er die Ergebnisse seiner Feldforschung am Chabur die er in seiner Habilitationsschrift Die neuaramaischen Dialekte der Assyrer am Khabur in Nordostsyrien auswertete womit er sich 2006 habilitierte Mit der Habilitation erhielt er die venia legendi fur Semitische Philologie und Islamwissenschaft Arabistik und wurde Privatdozent an der Philosophischen Fakultat der Universitat Erlangen Nurnberg Fur seine Habilitationsschrift bekam er 2006 den Habilitationspreis der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 3 Die Habilitationsschrift stellt eine vergleichende sowohl diachrone als auch synchrone Beschreibung der von den Chabur Assyrern gesprochenen Dialekte dar Die Chabur Assyrer sind die Nachkommen der sogenannten Bergnestorianer die wahrend des Ersten Weltkrieges aus ihrer Heimat in der ostturkischen Provinz Hakkari vertrieben und nach einem langen Uberlebensmarsch uber Iran und den Irak ab 1933 vom damaligen Volkerbund entlang des Chabur Flusses in Syrien angesiedelt wurden 4 Im Februar 2015 wurden sie wieder diesmal vom Islamischen Staat aus ihren Dorfern vertrieben ihre Hauser und Kirchen wurden zerstort Damit haben die Chabur Assyrer wieder ihre Heimat verloren und befinden sich auf der Flucht 5 Nach Ende der Assistentenzeit wurde er 2007 zum Akademischen Oberrat ernannt Im April 2011 folgte er dem Ruf auf die Professur fur Arabistik an der Universitat Bergen in Norwegen wo er bis zu seiner Berufung auf die Professur fur Semitistik an der Freien Universitat Berlin im Jahr 2014 wirkte 6 Forschungsschwerpunkte BearbeitenTalay konzentriert sich in seiner Forschung in erster Linie auf moderne semitische Sprachen darunter auf die arabischen Dialekte in Syrien dem Irak und in der Turkei sowie auf die fast nur noch von Christen und Juden gesprochenen neuaramaischen Sprachen Des Weiteren befasst er sich mit Geschichte und Gegenwart der christlichen Minderheiten im Nahen Osten Zurzeit leitet er das von der EU geforderte Projekt Aramaic Online welches das Ziel hat einen Onlinekurs zum Erlernen der neuaramaischen Sprache Surayt Turoyo zu entwickeln Die ersten Ergebnisse sind bereits veroffentlicht 7 Veroffentlichungen BearbeitenMonografien Bearbeiten Der arabische Dialekt der Khawetna 1 Grammatik Wiesbaden Semitica Viva 21 1 Harrassowitz 1999 Der arabische Dialekt der Khawetna 2 Texte und Glossar Wiesbaden Semitica Viva 21 2 Harrassowitz 2003 Die Entfuhrung des syrisch orthodoxen Priesters Melki Tok von Miden in der Sudostturkei Einfuhrung Aramaischer Text Turoyo Ubersetzung und Glossar Munster Studien zur orientalischen Kirchengeschichte Lit 2004 Die neuaramaischen Dialekte der Khabur Assyrer in Nordostsyrien Einfuhrung Phonologie und Morphologie Wiesbaden Semitica Viva 40 Harrassowitz 2008 Neuaramaische Texte in den Dialekten der Khabur Assyrer in Nordostsyrien Wiesbaden Semitica Viva 41 Harrassowitz 2009 Herausgeberschaft Bearbeiten mit Otto Jastrow und Herta Hafenrichter Studien zur Semitistik und Arabistik Festschrift fur Hartmut Bobzin zum 60 Geburtstag Wiesbaden Harrassowitz 2008 Suryoye l suryoye ausgewahlte Beitrage zur aramaischen Sprache Geschichte und Kultur Piscataway Bibliotheca Nisbiniensis I Gorgias Press 2008 mit Hartmut Bobzin Arabische Welt Grammatik Dichtung und Dialekte Beitrage einer Tagung in Erlangen zu Ehren von Wolfdietrich Fischer Wiesbaden Reichert 2010 mit Renaud Kuty und Ulrich Seeger Nicht nur mit Engelszungen Beitrage zur semitischen Dialektologie Festschrift fur Werner Arnold zum 60 Geburtstag Wiesbaden Harrassowitz 2013 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Shabo Talay im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Shabo Talay auf der Website der Freien Universitat Berlin Aramaic Online Project Academia edu Friends of MaaloulaEinzelnachweise Bearbeiten SemArch abgerufen am 12 November 2016 Vgl A S Kaye Der arabische Dialekt der Khawetna II Texte und Glossar In Journal of Near Eastern Studies 2006 Vol 65 3 Seite 219 220 Buchbesprechung Habilitationspreis der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg an PD Dr phil Shabo Talay am 4 November 2006 Memento vom 4 Oktober 2007 im Internet Archive Vgl Ronald I Kim Die neuaramaischen Dialekte der Khabur Assyrer in Nordostsyrien Einfuhrung Phonologie und Morphologie in Journal of the American Oriental Society 2010 Vol 130 2 Seite 285 289 Buchbesprechung Malte Henk Henning Sussebach Der Exodus von Tel Goran Die Zeit 52 2015 23 Dezember 2015 Seminar fur Semitistik und Arabistik Freie Universitat Berlin Memento vom 18 Februar 2016 im Internet Archive abgerufen am 18 Februar 2016 Surayt Aramaic Online surayt com Aramaic Online Project abgerufen am 18 Februar 2016 Normdaten Person GND 120744414 lobid OGND AKS LCCN nb99069686 VIAF 34712539 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Talay ShaboKURZBESCHREIBUNG deutscher Orientalist und SemitistGEBURTSDATUM 1968GEBURTSORT Ogunduk Turkei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shabo Talay amp oldid 207470119