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Die Selbstversenkung der danischen Flotte danisch Fladens saenkning am 29 August 1943 war eine militarische Operation der danischen Marine Ziel war es eine Ubernahme danischer Flotteneinheiten durch die deutsche Kriegsmarine zu verhindern Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 2 1 Versenkung 2 2 Gefecht im Isefjord 2 3 Nachspiel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Rahmen des Unternehmens Weserubung wurde Danemark am 9 April 1940 durch die deutsche Wehrmacht besetzt Gemass einem Ubereinkommen dem ein deutsches Ultimatum mit der Androhung der Zerstorung Kopenhagens und weiterer Stadte durch die Luftwaffe vorausgegangen war zwischen der deutschen und der danischen Regierung sollte letztere die Verhaltnisse im Land selbst regeln und die Wehrmacht lediglich den Schutz der danischen Neutralitat ubernehmen Das danische Heer und die danische Marine sollten auf Friedensstarke abgerustet erhalten bleiben Die Flotte wurde zunachst aufgelegt Am 10 Mai trat der Chef der danischen Marine Viceadmiral Hjalmar Rechnitzer von seinem Posten zuruck nachdem ihm das Marineoffizierkorps das Vertrauen wegen seines Verhaltens vor wahrend und nach der deutschen Invasion entzogen hatte Die Fuhrung der Marine ubernahm Konteradmiral Emmanuel Briand de Crevecoeur Dann forderte die Besatzungsmacht von der danischen Marine die eigenen Minensperren in den danischen Gewassern zu raumen Wahrend die Flottenfuhrung die Minen in den von Ost nach West verlaufenden Fahrwassern beseitigte lehnte sie eine Raumung der Sperren in den von Nord nach Sud verlaufenden Fahrwassern als mit der Neutralitat unvereinbare Unterstutzung des deutschen Seekrieges gegen Grossbritannien jedoch ab Schiffe der Marine ubernahmen ab Oktober 1940 auch die von Deutschland geforderte Bewachung der Oresundgrenze nach Schweden Die deutsche Kriegsmarine hatte die Einheiten der danischen Flotte gern sofort selbst ubernommen sie wunschte wenigstens eine intensive Zusammenarbeit beider Marinen Die danische Seite besonders der Marineattache in Berlin Kommandorkaptajn Frits A Kjolsen beschrankte die Kontakte auf das geringstmogliche Mass Deutschland verlangte deshalb seine Abberufung die zum 30 September 1941 erfolgte Im Januar 1941 forderte das Deutsche Reich von Danemark die Ubergabe von sechs Torpedobooten Nach langen diplomatischen Verhandlungen wurden am 5 Februar 1941 sechs abgerustete und unbewaffnete Boote an Deutschland ubergeben Konig Christian X missbilligte die Ubergabe und befahl am 5 Februar die Rigets flag auf der Sixtus Bastion im Hafen von Kopenhagen und die Flaggen auf Schloss Amalienborg halbmast zu setzen Alle Schiffe der Flotte und viele Handelsschiffe folgten diesem Beispiel als der Schleppzug der ubergebenen Boote den Hafen verliess Dem Marinekommando war klar dass Deutschland eventuell mit militarischer Gewalt versuchen wurde die Flotte in seinen Besitz zu bringen Unter dem neuen Marinechef seit dem 1 September 1941 Konteradmiral Aage Helgesen Vedel wurden aus diesem Grund ab 1942 Sprengladungen in samtliche Schiffe eingebaut und Verhaltensregeln fur den Fall eines deutschen Angriffs auf die Flotte erlassen Die Verhaltensregeln fur den Fall eines Angriffs auf die Flotte sahen vor die Schiffe sollen versuchen neutrale schwedische Gewasser zu erreichen falls dies nicht moglich ist sollen die Schiffe selbst versenkt werden weder Schiffe noch Waffen Gerat und sonstige Einrichtungen sollen brauchbar in deutsche Hande fallen nbsp Das Kustenpanzerschiff Peder Skram nach der VersenkungVerlauf BearbeitenVersenkung Bearbeiten Im Sommer 1943 verdichteten sich die Anzeichen dafur dass Deutschland die danische Flotte mit Gewalt in seinen Besitz bringen wollte Die politische Situation spitzte sich zu und ein Ende der Zusammenarbeitspolitik war abzusehen Am 27 August 1943 verlangte der Reichsbevollmachtigte fur Danemark Werner Best von der danischen Regierung die Verhangung des Ausnahmezustandes Die Regierung lehnte ab und trat am 28 August zuruck In den Abendstunden des 27 August wurde im Marineministerium die politische Lage erortert und der Versenkungsbefehl ausgearbeitet Der Befehl wurde am 28 August um 19 30 Uhr an die Flotte ausgegeben Schiffe und Boote die innerhalb von 15 Minuten seeklar und gefechtsbereit sein konnten sollten auf das Signal AGF Flaggensignal bei Nacht Laternensignal hin den Ausbruch nach Schweden beginnen Auf den Schiffen war volle Gefechtsbereitschaft herzustellen und die Rettungsmittel an die Besatzungen auszugeben Auf das Signal KNU Flaggen Laternen und Funksignal hin sollten alle Schiffe in den Hafen die Selbstversenkung einleiten und in See befindliche Einheiten versuchen schwedische Gewasser zu erreichen Am Morgen des 29 August 1943 gegen vier Uhr begannen deutsche Einheiten mit der Besetzung des Marinehafens von Kopenhagen Unternehmen Safari Um 4 08 Uhr wurde das Signal KNU gegeben und um 4 13 Uhr detonierten die ersten Sprengladungen Eine halbe Stunde spater war die Flotte auf den Grund des Hafens gesunken und die einruckenden Deutschen konnten nur noch Wracks ubernehmen In anderen Hafen liegende Marineeinheiten wurden ebenfalls versenkt einige Schiffe durch die deutschen Truppen erobert Nur das Torpedoboot Havkatten auf Patrouille im Oresund drei Minensucher und 9 kleinere Schiffe konnten in das neutrale Schweden entkommen 1 Die Schiffe liefen die Hafen von Landskrona Malmo und Trelleborg an Zwei weitere Schiffe befanden sich in Gronland 1 nbsp Das Kustenpanzerschiff Niels Juel wird von deutschen Fliegern angegriffen Gefecht im Isefjord Bearbeiten Das grosste aktive Schiff der danischen Marine das Kustenpanzerschiff dan Artilleriskib Niels Juel befand sich am 29 August 1943 auf Ausbildungsfahrt in innerdanischen Gewassern Das Funksignal KNU erreichte die Niels Juel im Hafen von Holbaek Der Kommandant Kommandorkaptajn Carl Westermann entschloss sich den Durchbruch nach Schweden zu wagen Das Flaggschiff der koniglichen Marine sollte weder versenkt werden noch den Deutschen in die Hande fallen Nachdem das Schiff um 5 50 Uhr abgelegt und mit Schlepperhilfe den Hafen verlassen hatte wurde die volle Gefechtsbereitschaft hergestellt die Besatzung bezog ihre Gefechtsstationen Das Auslaufen der Niels Juel wurde jedoch um 8 30 Uhr durch ein deutsches Beobachtungsflugzeug bemerkt und dem Hauptquartier gemeldet aber auch an Bord hatte man die Maschine bemerkt Das Schiff lief mit ausserster Fahrt nordwarts um schnellstmoglich das Kattegat und freies Wasser zu erreichen Am Ausgang des Isefjords sichtete die Niels Juel deutsche Kriegsschiffe einen Hilfs Minenleger und zwei Torpedoboote Deutsche Flugzeuge umkreisten das Schiff Der 1 Artillerieoffizier pladierte dafur die deutschen Schiffe anzugreifen Kapitan Westermann glaubte jedoch nicht dass sich Deutschland und Danemark im Kriegszustand befinden und wollte der deutschen Kriegsmarine den ersten Schuss uberlassen Dem Kommandanten fehlten aktuelle Informationen zur Lage in Danemark ein Umstand der sich fur das Schiff verhangnisvoll auswirken sollte Nach dem ersten deutschen Angriff der deutschen Flugzeuge um 8 55 Uhr mit Bomben und Bordwaffen wechselte die Niels Juel den Kurs sudwarts Beim nachsten Angriff um 9 35 Uhr wurde das Feuer durch die Schiffsflak erwidert und ein Flugzeug getroffen Das Panzerschiff begann vor Hundested zu kreuzen wahrend die Fuhrung auf Informationen vom Marinekommando wartete Drei weitere Luftangriffe folgten Beim dritten Angriff mit Bomben und Maschinenwaffen fielen auf der Niels Juel die Stromversorgung und beide Feuerleitanlagen aus so dass sie nicht mehr kampffahig war Wahrend des Gefechts wurde der Geschutzfuhrer einer 40 mm Flak Artillerikvartermester Bootsmann K E Andreasen todlich getroffen Ein Kurier des Marinekommandos kam an Bord und uberbrachte neue Befehle Da ausserhalb der Mundung des Isefjords Minen ausgelegt wurden und sich dort starke deutsche Marineeinheiten befinden sollNiels Juelankern und weitere Instruktionen abwarten Die Befehle waren dem danischen Marineoberbefehlshaber Viceadmiral Vedel vom deutschen Marinebefehlshaber in Danemark Vizeadmiral Wurmbach unter starkem Druck nahegelegt worden Westermann entschied die neuen Befehle nicht zu befolgen sondern sein Schiff um 11 Uhr sudlich von Nykobing am Westufer des Fjords auf Grund zu setzen und alle Waffen Einrichtungen und Maschinen unbrauchbar zu machen Erst als ein deutsches Kommando in den fruhen Morgenstunden des folgenden Tages mit zwei Schnellbooten langsseits anlegte und an Bord ging befahl der danische Kommandant die Flagge niederzuholen Anschliessend begab sich die Besatzung in die deutsche Internierung 2 Nachspiel Bearbeiten Die nach Schweden entkommenen Einheiten wurden nach Karlskrona uberfuhrt und nach einem offiziell als Flottenbesuch deklarierten vierzehntagigen Aufenthalt interniert Ab 1944 bildeten die Schiffe die danische Flottille die im Mai 1945 nach Danemark zuruckkehrte Die versenkten Schiffe wurden zum Teil gehoben instand gesetzt und durch die deutsche Kriegsmarine verwendet Literatur BearbeitenMatthias Bath Danebrog gegen Hakenkreuz Der Widerstand in Danemark 1940 1945 Wachholtz Neumunster 2011 ISBN 978 3 529 02817 5 Weblinks BearbeitenFladens saenkning 29 august 1943 29 august 1943 kom vendepunktet af Soren Norby danisch Schlacht im Isefjord von Johnny E Balsved danisch Einzelnachweise Bearbeiten a b admin Operation Safari Det tyske forsog pa at afvaebne det danske forsvar In milhist dk 8 Juni 2014 abgerufen am 7 August 2020 danisch Vilhelm la Cour Hrsg Danmark under Besaettelsen Band I Seite 423 ff danisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selbstversenkung der Danischen Flotte amp oldid 233109149