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Hirnventrikel sind mit Hirnwasser Liquor cerebrospinalis gefullte Hohlraume im Gehirn Sie bilden zusammen mit dem Ruckenmarkskanal Canalis centralis medullaris den Inneren Liquorraum Das Gehirn weist je einen Seitenventrikel Ventriculus lateralis in jeder Grosshirnhemisphare auf einen dritten Ventrikel Ventriculus tertius im Zwischenhirn und den vierten Ventrikel Ventriculus quartus im Rhombencephalon Uber Locher Foramina und Leitungen wie den Aquaeductus mesencephali stehen diese vier Hirnventrikel miteinander als Ventrikelsystem in Verbindung dem Vierten Ventrikel schliesst sich der Zentralkanal an Lage der Hirnventrikel im 3D Modell Ausguss des VentrikelsystemsSeitenansicht von rechtsAusguss des VentrikelsystemsAufsicht das Gesicht ware dem oberen Bildrand zugewandtBlau Seitenventrikel Cyan Foramen Monroi Gelb Dritter Ventrikel Rot Aquaeductus mesencephali Lila Vierter Ventrikel Grun Zentralkanal verkurzt Offnungen in den Subarachnoidalraum z B Foramina Luschkae Foramen Magendii sind nicht dargestellt Erstmals eingehend beschrieben wurde das Ventrikelsystem von dem Begrunder der modernen Anatomie Andreas Vesalius 1 Die Ventrikel sind mit einem als Ependym bezeichneten Gewebe ausgekleidet Das Hirnwasser wird von den in den Ventrikeln liegenden Adergeflechten Plexus choroidei gebildet Daneben finden sich in der Medianebene um das Ventrikelsystem herum gelegen verschiedene unpaare sogenannte zirkumventrikulare Organe mit spezifischen ependymalen Bildungen als Ventrikelwand Inhaltsverzeichnis 1 Seitenventrikel 2 Foramina interventricularia 3 Dritter Ventrikel 4 Aquaeductus mesencephali 5 Vierter Ventrikel 6 Plexus choroidei 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseSeitenventrikel BearbeitenDie beiden Seitenventrikel oder lateralen Ventrikel liegen im Grosshirn ihre komplexe Form mit Vorderhorn Cornu anterius frontale Mittelteil Pars centralis Cella media Hinterhorn Cornu posterius occipitale und Unterhorn Cornu inferius temporale entsteht durch die entwicklungsgeschichtlich bedingte Rotation des Grosshirns siehe auch Gehirnentwicklung beim Menschen Die Seitenventrikel stehen jeweils uber ein Foramen interventriculare Foramen Monroi mit dem dritten Ventrikel in Verbindung Obwohl alle vier Teile der Seitenventrikel fliessend ineinander ubergehen kann man sie jedoch anatomisch wie folgt begrenzen Den Boden des Vorderhorns bildet das Rostrum corporis callosi die Vorderwand das Genu corporis callosi die Seitenwand das Caput nuclei caudati die Innenwand das Septum pellucidum und das Dach der Truncus corporis callosi Den Boden des Mittelteils bilden die Stria terminalis die Lamina affixa plexus choroideus und das Crus fornicis die Seitenwand das Corpus nuclei caudati die Innenwand Crus fornicis und Septum pellucidum und das Dach der Truncus corporis callosi Das Hinterhorn wird am Boden vom Trigonum collaterale und der Eminentia collateralis innen vom Calcar avis und seitlich vom Tapetum begrenzt Den Boden des Unterhorns bilden Eminentia collateralis und Alveus hippocampi die Innenwand die Fimbria hippocampi und der Plexus choroideus und die Seitenwand die Cauda nuclei caudati und das Tapetum Fur das Cornu posterius und das Cornu inferius gilt dass die seitwarts gelegene laterale Wand jeweils auch dem Dach entspricht Das Vorderhorn und das Hinterhorn sind frei vom Plexus choroideus da es sich bei diesen Strukturen um sekundare Ausstulpungen handelt welche entwicklungsgeschichtlich erst nach dem fixen Verlauf des Plexus entstehen Bei genauer Definition werden die beiden Seitenventrikel auch als erster links und zweiter rechts Hirnventrikel bezeichnet 2 Foramina interventricularia BearbeitenUber je ein Foramen interventriculare auch Foramen Monroi auf jeder Seite sind der I und der II Ventrikel mit dem dritten Ventrikel verbunden Dritter Ventrikel BearbeitenDer unpaare III Ventrikel liegt im Zwischenhirn unterhalb des Fornix Er steht uber die Foramina Monroi mit den Seitenventrikeln in Verbindung und mundet ruckwartig dorsal in den Aquaeductus mesencephali uber den er mit dem vierten Ventrikel in Verbindung steht Der dritte Ventrikel wird wie folgt begrenzt Den Boden bilden Recessus infundibuli Anteile des Chiasma opticum Recessus supraopticus und Mittelhirnhaube Tegmentum mesencephali Das Dach bilden die Tela choroidea ventriculi tertii und der Plexus choroideus ventriculi tertii Die Vorderwand werden von der Columna fornicis Commissura anterior Lamina terminalis und dem Recessus triangularis gebildet Die Hinterwand bilden Commissura habenularum Commissura posterior Recessus suprapinealis und Recessus pinealis die Seitenwand Thalamus Adhaesio interthalamica Stria medullaris thalami Sulcus hypothalamicus und Hypothalamus Aquaeductus mesencephali Bearbeiten Hauptartikel Aquaeductus mesencephali Der Aquaeductus mesencephali verbindet als enger Kanal den dritten mit dem vierten Ventrikel und durchquert das Mittelhirn Mesencephalon Am Ubergang des III Ventrikels in den Aquadukt liegt das Organum subcommissurale Subkommissuralorgan als ein zirkumventrikulares Organ des Epithalamus unterhalb der hinteren Kommissur Commissura epithalamica bzw posterior Uber die spezialisierten Ependymzellen dieser entwicklungsgeschichtlich alten Struktur des Neuroepithels von Chordatieren werden unter anderem hochmolekulare Sekrete in den Liquorraum abgegeben die sich zu Fasern verfestigen und zum Reissner Faden aggregieren Vierter Ventrikel BearbeitenDer IV Ventrikel liegt im Rhombencephalon Rautenhirn uber der Rautengrube und steht durch insgesamt drei Offnungen zwei Aperturae laterales Foramina Luschkae sowie einer Apertura mediana Foramen Magendii mit dem Subarachnoidalraum und damit dem ausseren Liquorraum in Verbindung Den Boden des IV Ventrikels bildet die Rautengrube Fossa rhomboidea als ventrale Wand Das zeltartige Dach Tegmen ventriculi quarti nach dorsal begrenzen im Bereich des Hinterhirns Metencephalon von der Lamina tecti uber der Einmundung des Aquaeductus mesencephali ausgehend das unpaare rostrale Marksegel Velum medullare superius und im Anschluss an den queren First Fastigium jederseits das paarige untere Marksegel Velum medullare inferius und dazwischen einwolbend der Nodulus Knotchen ein Anteil des Kleinhirns Weiter kaudal bilden Tela choroidea und Plexus choroideus ventriculi quarti das Ventrikeldach sowie schliesslich der Obex Riegel eine quere Marklamelle am Ubergang zum Zentralkanal des Markhirns Canalis centralis medullae oblongatae 3 Noch davor befindet sich als Durchbrechung des Ventrikeldachs die mediane Offnung Foramen Magendii in den Ecken der Rautenfigur am Ende der beiden seitlichen Recessus laterales liegt je eine laterale Offnung Foramen Luschkae Sie stellen wichtige Verbindungen dar in den Subarachnoidalraum als ausseren Liquorraum Plexus choroidei Bearbeiten Hauptartikel Plexus choroideus Die Plexus choroidei reichen in den Seitenventrikeln vom Dach der Unterhorner uber die Pars centralis bis zum Beginn des Vorderhorns Uber die Foramina interventricularia Monroi stehen sie mit dem Plexus choroideus des dritten Ventrikels in Verbindung Der isolierte Plexus choroideus des vierten Ventrikels ist an dessen Dach kaudal der unteren Marksegel lokalisiert Siehe auch BearbeitenHydrocephalus Ommaya Reservoir KolloidzysteEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Seeger Carl Ludwig Geletneky Chirurgie des Nervensystems In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Dustri Verlag Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 229 262 hier S 230 Waldeyer Anatomie des Menschen 18 Auflage De Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 019353 4 Pschyrembel Klinisches Worterbuch Begrundet von Willibald Pschyrembel Bearbeitet von der Worterbuchredaktion des Verlags unter Leitung von Helmut Hildebrandt 258 Auflage De Gruyter Berlin 1987 ISBN 3 11 014824 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirnventrikel amp oldid 238736381 Seitenventrikel