www.wikidata.de-de.nina.az
Die Seiffener Kirche oder wie sie offiziell heisst Bergkirche Seiffen ist die evangelisch lutherische Kirche in der Gemeinde Seiffen im Erzgebirgskreis in Sachsen Sie ist das Wahrzeichen des Ortes und ein beliebtes Motiv der Erzgebirgischen Volkskunst Seiffener Kirche Aussenansicht Achteckiger Grundriss der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Gelaut 5 Bedeutung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie Seiffener Kirche steht auf einem Bergvorsprung in der Ortsmitte Der Uberlieferung nach hat hier erstmals um 1570 eine kleine Kapelle gestanden die im Fruhjahr 1776 wegen Baufalligkeit abgerissen wurde Nach einem Plan des in Kreischa bei Dresden ansassigen Christian Gotthelf Reuther 1742 1795 der sich die Dresdner Frauenkirche zum Vorbild nahm wurde die neue Kirche von 1776 bis 1779 im Grundriss eines Oktogons errichtet Die neue Bergkirche wurde am 7 November 1779 durch Superintendent Christoph Gottlob Grundig aus Freiberg geweiht Uber dem Eingang der Kirche die als ein Zeugnis der Frommigkeit der Bergleute gilt befindet sich die Weihinschrift Zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen Auf der Wetterfahne der Kirche steht eine aus Bronze gegossene Bergmannsfigur die auf den Zinnbergbau verweist dem der Ort Seiffen seine Entstehung verdankt 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp nbsp Innenraum der Bergkirche Seiffen mit Poppe Orgel 1873 Aus der Erbauungszeit stammen der fur sachsische Barockkirchen typische Kanzelaltar und die beiden Beichtstubchen links und rechts vom Altar Aus der Vorgangerkirche ubernommen wurden das Trostkreuz an der Saule neben dem Altar und der ein wohl aus der Glashutte Heidelbach stammender Glasleuchter Einige Teile davon sind vermutlich in dem uber dem Tauftisch befindlichen Leuchter bis heute erhalten Die anderen drei Glasleuchter stammen aus den Jahren 1784 1815 und 1884 und wurden in bohmischen Glashutten gefertigt Im Jahr 1798 erfolgte die Erweiterung der Westempore fur die erste Orgel 1833 wurde die Anzahl der Sitzplatze durch Einbau zweier Logen und der umlaufenden Empore im Altarraum auf heute circa 500 erhoht Die Jahreszahlen unter der Orgelempore geben in Kurzform die Baugeschichte der Kirche wieder Uber dem Haupteingang der Kirche hangt ein altes Sargauflegekreuz Mit der ruckseitigen Inschrift Bergknappschaft Seiffen 1688 verweist es auf die 1686 erstmals urkundlich erwahnte Seiffener Bergknappschaft Bergmann und Engel mit Lichtern in der Hand am Haupteingang der Kirche erinnern daran dass der Ort Seiffen von der Weihnachtsfreude lebt Die beiden Wappen im Altarraum erinnern an die Familie von Schonberg auf Schloss Purschenstein die lange als Patrone der Kirche wirkten und an das bis 1849 bestehende Seiffener Bergamt Orgel BearbeitenDie heutige Orgel wurde 1873 von den Gebrudern Poppe aus Roda gebaut und am 14 August 1873 eingeweiht Im Jahr 1959 wurde die Disposition durch Reinhard Schmeisser verandert 1982 1983 erfolgte eine Uberholung durch Eule Orgelbau Bautzen 1999 durch Jehmlich Orgelbau 2019 eine Reinigung und Neuintonation durch Orgelbauer Frank Peiter Lengefeld Die Disposition lautet wie folgt 2 I Hauptwerk C f3Bordun 16 Principal 8 Lieblichgedackt 8 Viola di Gamba 8 Octave 4 Spitzflote 4 Quinte 2 2 3 Octave 2 Mixtur IV II Oberwerk C f3Hohlflote 8 Rohrflote 4 Principal 2 Terzcimbel III Pedal C d1Subbass 16 Principalbass 8 Posaune 16 Koppeln II I I P Nebenregister Zimbelstern CalcantenrufGelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus drei Gussstahlglocken Der Glockenstuhl besteht aus einer Stahlkonstruktion 3 Die Kirchenglocken wurden 1920 neu eingebracht nachdem die beiden grosseren der Vorgangerglocken von 1849 Bronze Glockengiesserei Grosse Dresden im 1 Weltkrieg fur Rustungszwecke zerstort und eingeschmolzen wurden Die kleinste der drei Bronzeglocken wurde spater an die Kirchgemeinde Lauterbach verkauft und lautet dort in der Wehrgangkirche Die neuen Stahlglocken wurden 1919 von dem ortsansassigen Fabrikanten Theodor Morgenstern gestiftet Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Gewicht Schlagton1 1919 Glockengiesserei Bochumer Verein Gussstahl 915 mm 340 kg h 2 1919 Glockengiesserei Bochumer Verein Gussstahl 800 mm 230 kg d 3 1919 Glockengiesserei Bochumer Verein Gussstahl 675 mm 145 kg f Bedeutung Bearbeiten nbsp Die Seiffener Kirche als Motiv der Erzgebirgischen VolkskunstDie Kirche ist zweifellos die am haufigsten in Holz dargestellte Kirche der Welt Lichterkirche wird sie genannt weil sie bis 1959 fast ausschliesslich von Kerzen beleuchtet wurde Sie gilt als eine beliebte Hochzeitskirche 2009 wurde sie von Besuchern aus 27 Landern besucht 4 Literatur BearbeitenMichael Harzer Gunther Zielke Ein Heft zur Seiffener Bergkirche fur Kinder und Erwachsene Seiffen 2007 Barbara Bechter Bergkirche Seiffen Deutscher Kunstverlag 2010 Akte uber den Bau der Kirche 1772 1779 und Gastebucher der Kirche aufbewahrt im Pfarramt Seiffen Richard Steche Seiffen In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 3 Heft Amtshauptmannschaft Freiberg C C Meinhold Dresden 1884 S 121 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 358 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seiffener Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergkirche Seiffen Offizielle Webseite Die Seiffener Bergkirche Informationen zur Baugeschichte und Ausstattung auf mueller comEinzelnachweise Bearbeiten Die Baugeschichte der Kirche PDF Seiffener Kirche abgerufen am 21 April 2010 Organ database Complete description Abgerufen am 11 Januar 2022 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02871 9 S 358 Seiffener Barockkirche Gemeindeverwaltung Seiffen 2009 archiviert vom Original am 11 November 2010 abgerufen am 22 Juni 2022 50 647252777778 13 451572222222 Koordinaten 50 38 50 N 13 27 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seiffener Kirche amp oldid 234298742