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Der Segeberger Hohlenkafer Choleva lederiana holsatica ist ein Kafer aus der Familie der Leiodidae der nur in Bad Segeberg endemisch vorkommt Segeberger HohlenkaferSystematikUnterordnung PolyphagaFamilie LeiodidaeUnterfamilie Nestkafer Cholevinae Gattung CholevaArt Choleva lederianaUnterart Segeberger HohlenkaferWissenschaftlicher Name der ArtCholeva lederianaReitter 1901Wissenschaftlicher Name der UnterartCholeva lederiana holsaticaBenick amp Ihssen 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Quellen 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Kafer ist etwa 5 Millimeter lang und einheitlich dunkelbraun gefarbt Er ahnelt sehr der haufigen Art Choleva agilis die vor allem in Gangen von Wuhlmausen und Maulwurfen gefunden wird Der Kopf ist wie bei allen verwandten Arten unmittelbar hinter den Augen abrupt zu einer schmalen Halspartie verschmalert die in den Prothorax eingezogen ist Der Kopfschild ist von der Stirn durch eine quere Naht getrennt Die gesamte Oberflache ist fein aber deutlich punktiert nicht quergerieft die Flugeldecken fein anliegend behaart Fuhler und Beine sind relativ lang und schlank Der Halsschild ist schmaler als die Flugeldecken und hinter der Mitte am breitesten Die Art ist von den nahe verwandten Arten bei den Mannchen an der Lage eines Zahns an den Hinter Trochanteren unterscheidbar bei den Weibchen an der Spitze der Elytren die innen im Nahtwinkel zu einem scharfen Zahn ausgezogen sind Vorkommen BearbeitenDer Kafer lebt nur in der Kalkberghohle von Bad Segeberg in Schleswig Holstein der nordlichsten Naturhohle Deutschlands bei einer ganzjahrig konstanten Temperatur von zwischen 8 und 9 C und einer Luftfeuchtigkeit von knapp 100 Er flieht vor Licht negative Phototaxis Die Kafer laufen schnell und gewandt sind aber obwohl sie voll ausgebildete Hinterflugel besitzen noch nie fliegend beobachtet worden Er ernahrt sich von Exkrementen und Kadavern der Fledermause Seine grosste Populationsdichte erreicht der Kafer wahrend der Winterruhe der Fledermause von denen etwa 22 000 Tiere in der Segeberger Hohle uberwintern Nach dem Ende der Winterruhe der Fledermause und deren Ausflug aus der Hohle Ende Marz treten die Hohlenkafer bis Anfang Juli in eine Ruhephase Mitte Juli paaren sich die Hohlenkafer und die Weibchen legen die relativ geringe Zahl von 30 Eiern ab Mit der Ruckkehr der ersten Fledermause Ende August beginnt der Schlupf der Kaferlarven die sich nach wenigen Wochen verpuppen Ab Mitte November schlupfen dann die Kafer danach leben etwa 15000 Kafer in der Hohle die hier keine Fressfeinde haben Man vermutet dass sich die Segeberger Hohlenkafer uber einen Zeitraum von etwa 10 000 Jahren zu einer eigenen isoliert lebenden Unterart entwickelten Die Nachzucht unter Laborbedingungen ist bisher nicht gelungen Systematik BearbeitenDie Art ist von Benick und Ihssen als eigenstandige Art Choleva holsatica beschrieben worden und wurde spater als Unterart von Choleva septentrionis eingeordnet bis diese Art 2003 von Ruzicka und Vavra mit der fruher beschriebenen Choleva lederiana synonymisiert wurde Eine ganze Reihe ahnlicher und verwandter Arten lebt in Hohlen und Blockhalden der Gebirge Europas Eine nahe verwandte und sehr ahnliche Form wurde von Ipsen und Tolasch 1997 aus der Hohlsteinhohle im Teutoburger Wald als Choleva septentrionis sokolowskii neu beschrieben Quellen BearbeitenCharlotte Heun 1955 Biologie und Okologie von Choleva holsatica Ihss amp Ben Entomologische Mitteilungen aus dem Zoologischen Staatsinstitut und Zoologischen Museum Hamburg 7 197 227 Jan Ruzicka amp Mid Vavra 2003 A revision of the Choleva agilis species group In Systematis of Coleoptera Papers celebrating the retirement of Ivan Lobl Memoires on Entomology 17 141 255 M Schilthuizen 1990 A revision of Choleva agilis Illiger 1798 and related species Coleoptera Staphylinoidea Cholevidae Zoologische Mededelingen Leiden 64 10 121 153 Anne Ipsen amp Till Tolasch 1997 Choleva septentrionis sokolowskii n ssp eine neue cavernicole Unterart von Choleva septentrionis Jeannel aus Mitteleuropa Col Cholevidae Entomologische Nachrichten und Berichte 41 3 167 171 Gattung Choleva Latr in Kafer Europas Bestimmungstabelle von Arved LompeWeblinks BearbeitenFotos vom Hohlenkafer Die Segeberger Kalkberghohle NABU Schleswig Holstein Naturdenkmal Segeberger Kalkberg Eintrag bei Cholevidae of the world53 93601 10 3168 Koordinaten 53 56 9 6 N 10 19 0 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Segeberger Hohlenkafer amp oldid 230047698