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Schwarzottern Pseudechis sind eine in Australien und Neuguinea verbreitete Gattung der Schlangen aus der Familie der Giftnattern Elapidae Der wissenschaftliche Name der Gattung ist aus dem griechischen Wort pseudes fur falsch und dem Namen der Viperngattung Echis zusammengesetzt bedeutet wortlich also Falscher Echis Die Arten haben ein Gift mittlerer Wirksamkeit das vor allem hamolytisch gerinnungshemmend und muskelgewebezerstorend myolytisch wirkt Todesfalle bei Menschen sind sehr selten SchwarzotternMulgaschlange Pseudechis australis Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Uberfamilie ElapoideaFamilie Giftnattern Elapidae Unterfamilie Seeschlangen Hydrophiinae Gattung SchwarzotternWissenschaftlicher NamePseudechisWagler 1830 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau 1 2 Beschuppung 1 3 Farbung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Systematik 4 Lebensweise Ernahrung und Fortpflanzung 5 Gift 6 Weblinks 7 Quellen 7 1 Einzelnachweise 7 2 LiteraturMerkmale BearbeitenKorperbau Bearbeiten Schwarzottern sind grosse bis sehr grosse Giftnattern die Tiere erreichen Gesamtlangen bis 2 0 m nach einigen Autoren aber auch bis 2 7 m Die Tiere sind schlank gebaut der Kopf ist gross und zumindest bei adulten Exemplaren deutlich vom relativ schlanken Hals abgesetzt Der Canthus ist scharfkantig ausgebildet Die Geschlechter unterscheiden sich hinsichtlich Grosse und Farbung nicht Beschuppung Bearbeiten Wie alle Giftnattern haben auch Schwarzottern auf dem Oberkopf neun grosse symmetrische Schilde Die Tiere haben zwei primare Temporalia Die Subcaudalia sind vollstandig oder teilweise ungeteilt Das Analschild ist geteilt Die Tiere haben 17 19 dorsale Schuppenreihen in der Korpermitte Farbung Bearbeiten Der deutsche Name Schwarzottern ist ebenso wie der englische Name Black Snakes nicht ganz zutreffend da nur vier der derzeit anerkannten sechs Arten oberseits einfarbig schwarz sind Die Art mit dem grossten Verbreitungsgebiet die Mulgaschlange ist oberseits variabel braun dunkelbraun oder kupferrot wobei die Schuppen an der Basis meist deutlich heller sind P colletti ist oberseits hellbraun dunkelbraun oder schwarz und zeigt auf diesem Grund eine unregelmassige blassrote bis orangerote Banderung Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Gattung kommt in Australien und Neuguinea vor Sieben Arten sind Endemiten Australiens P papuanus ist ein Endemit Neuguineas P rossignolii kommt in Neuguinea und Indonesien Westneuguinea vor Die Mulgaschlange ist offenbar ebenfalls auf Australien beschrankt der bisher zu P australis gestellten Population auf Neuguinea wird neuerdings Artstatus zuerkannt P rossignolii Mindestens vier der neun Arten haben relativ kleine Verbreitungsgebiete die Mulgaschlange kommt hingegen in fast ganz Australien vor auch P porphyriacus hat ein grosses Verbreitungsgebiet im ostlichen Australien Schwarzottern bewohnen ein breites Spektrum von Lebensraumen von tropischen Regenwaldern im Norden und Osten bis zu ariden Bereichen im Westen des Kontinents Systematik Bearbeiten nbsp Rotbauchige Schwarzotter TotfundZurzeit werden neun Arten anerkannt Stand Dezember 2022 1 Mulgaschlange Pseudechis australis Gray 1842 Pseudechis butleri Smith 1982 Collet Schwarzotter Pseudechis colletti Boulenger 1902 Gefleckte Schwarzotter Pseudechis guttatus De Vis 1905 Pseudechis pailsei Hoser 1998 Pseudechis papuanus Peters amp Doria 1878 Rotbauchige Schwarzotter Pseudechis porphyriacus Shaw 1794 Pseudechis rossignolii Hoser 2000 Pseudechis weigeli Wells amp Wellington 1987 zuvor als P australis gefuhrte Populationen jedoch nach Maddock Fry et al 2016 als eigenstandige Art zu sehen basierend auf molekularbiologischen Untersuchungen 2 Die bisher zu P australis gestellten Populationen in Neuguinea sowie im nordostlichen Australien sollten aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen jeweils Artstatus erhalten fur die Population in Neuguinea wurde der Name P rossignolii vorgeschlagen und fur die Population in Nordostaustralien der Name P pailsei 3 Lebensweise Ernahrung und Fortpflanzung BearbeitenSchwarzottern sind uberwiegend nachtaktiv und offenbar ausschliesslich bodenbewohnend Die Ernahrung ist soweit bekannt vielseitig und besteht aus einem breiten Spektrum kleiner Wirbeltiere wie Nagetieren Eidechsen Schlangen und Froschen Bei den meisten Arten machen Sauger jedoch weniger als 10 der Beute aus nur bei P guttatus bilden Sauger mit 39 der Beute einen deutlich hoheren Anteil 4 P porphyriacus ist lebendgebarend vivipar die anderen Arten sind soweit bekannt eierlegend ovipar Gift BearbeitenDie Arten der Gattung werden recht einheitlich als wenig aggressiv beschrieben Das Gift der Schwarzottern enthalt vor allem hamolytisch gerinnungshemmend und muskelgewebezerstorend myolytisch wirkende Komponenten Die durchschnittliche Giftmenge je Biss ist fur zwei Arten untersucht sie wird bei der Mulgaschlange mit 180 bis 190 mg Trockengewicht angegeben bei P porphyriacus mit 32 bis 40 mg 5 6 Das Gift hat eine mittlere Wirksamkeit der LD50 Wert bei Mausen liegt bei 1 53 2 53 mg pro kg Todesfalle bei Menschen sind sehr selten Typisches Symptom nach einem Biss ist ein starkes Anschwellen der gebissenen Gliedmasse das nach einigen Tagen abklingt Weitere Symptome sind Ubelkeit Erbrechen Blutgerinnungsstorungen und Muskelzerstorungen Bei einem durch eine Mulgaschlange verursachten dokumentierten Todesfall trat der Tod 37 Stunden nach dem Biss ein Todesursache war eine weitgehende Zerstorung des Herzmuskels 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pseudechis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Pseudechis In The Reptile Database Pseudechis Arten bei der IUCNQuellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Pseudechis In The Reptile Database The Reptile Database Pseudechis weigeli aufgerufen am 28 Juni 2018 Wuster Wolfgang Alex J Dumbrell Chris Hay Catharine E Pook David J Williams und Bryan Grieg Fry Snakes across the Strait trans Torresian phylogeographic relationships in three genera of Australasian snakes Serpentes Elapidae Acanthophis Oxyuranus and Pseudechis Molecular Phylogenetics and Evolution 33 3 2004 1 14 verfugbar unter Archivierte Kopie Memento des Originals vom 24 Februar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www venomdoc com Shine R und J Covacevich Ecology of Highly Venomous Snakes the Australian Genus Oxyuranus Elapidae Journal of Herpetology 17 Heft 1 1983 S 60 69 Mirtschin P J G R Crowe und R Davis Dangerous Snakes Of Australia In P Gopalakrishnakone L M Chou Snakes of Medical Importance Venom and Toxin Research Group National University of Singapore 1990 S 105 und 112 J White Venomous Snakes of Medical Importance in Australia Clinical Toxicology In P Gopalakrishnakone L M Chou Snakes of Medical Importance Venom and Toxin Research Group National University of Singapore 1990 S 175 210 Mirtschin P J G R Crowe und R Davis Dangerous Snakes of Australia In P Gopalakrishnakone L M Chou Snakes of Medical Importance Venom and Toxin Research Group National University of Singapore 1990 S 114 115Literatur Bearbeiten P J Mirtschin G R Crowe und R Davis Dangerous Snakes of Australia In P Gopalakrishnakone L M Chou Snakes of Medical Importance Venom and Toxin Research Group National University of Singapore 1990 ISBN 9971 62 217 3 S 1 174 G M Storr L A Smith und R E Johnstone Snakes of Western Australia Perth 1986 ISBN 0 7309 0399 0 S 87 89 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzottern amp oldid 229993425