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Die Schwarzbachfall Hohle auch Gollinger Wasserfall Hohle bekannt als Ursprungshohle des Gollinger Wasserfalls ist eine Hohle im Gollmassiv im Tennengau in Osterreich Sie ist im erforschten Teil vollstandig wassergefullt Schwarzbachfall Hohle Gollinger Wasserfall HohleHohlenplan der Gollinger Wasserfall HohleHohlenplan der Gollinger Wasserfall HohleLage Am Goll bei Golling und Kuchl Land Salzburg OsterreichHohe 580 m u A GeographischeLage 47 36 1 N 13 8 10 O 47 600277777778 13 136111111111 580 Koordinaten 47 36 1 N 13 8 10 OSchwarzbachfall Hohle Land Salzburg Katasternummer 1336 1Typ WasserhohleNiveaudifferenz 73 mBesonderheiten Besonders geschutzte Hohle samt Schwarzbachfall Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Naturschutz 2 Geologie und Hydrographie 3 Erkundung 4 Raumbeschreibung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage und Naturschutz BearbeitenDie Gollinger Wasserfall Hohle befindet sich an der Ostflanke des Gebirgsmassivs des Goll bei St Nikolaus an der Gemeindegrenze von Golling und Kuchl Die Eingangshohe des Hohlraums liegt bei 580 Meter etwa 100 Meter uber dem Niveau des Salzachtals Schwarzbachhohle samt Schwarzbachfall Gollinger Wasserfall sind als besonders geschutzte Hohle eine spezielle Schutzklasse des Hohlenschutzes in Salzburg BGH 16 ausgewiesen der Wasserfall ist auch Naturdenkmal NDM 197 Ausserdem ist hier ein Wasserschutzgebiet Geologie und Hydrographie BearbeitenDer Karstkorper des Goll erstreckt sich uber etwa 25 km 1 liegt im Westen uber 1500 Meter und taucht im Osten unter die Talfullungen des Salzachtals und des Bluntautales ein 1 Das Gollmassiv ist insgesamt auffallend quellarm neben der Schwarzbachhohle ist nur die bestandige Schonbachquelle im Bluntautal vom Freieckstock Sudhang beim Barenwirt bedeutender 2 Die Wassertemperatur liegt ganzjahrig bei 5 6 Grad Celsius Die Quellschuttung schwankt enorm im Winter versiegt sie oft kommen nur 20 30 l s aus tiefer gelegenen Nebenaustritten Bei Hochwasserlagen konnen auch 15 000 20 000 l s die tausendfache Menge austreten 2 Die Messreihe 1999 2011 ergab einen Mittelwert von 1261 l s 3 Seit alters wurde vermutet dass das Wasser der Hohle vom gut 200 Meter hoher liegenden Konigssee kommt Joseph Kyselak erzahlt vom Gollinger Wasserfall in seiner 1829 veroffentlichten Reisebeschreibung 4 Man hat viel gegen und fur den Ursprung dieses Gewassers behauptet bis vor wenig Jahren erst einige verdienstvolle Naturforscher die wahre Quelle des Falles ausmittelten Nach heftigen Winden und Sonnenhitze wird die Wassermasse stets zunehmender dagegen bei Schnee oder Regenwetter merklich kleiner es musste also diese Cascade von einem hohen See ihr Daseyn entlehnen dem die Winde einen schnelleren Abfluss oder die Sonne mehr geschmolzene Schneemassen von Alpenhohen brachten Nach mehreren Versuchen ward man auf eine Wasserhohle links in der Felsenwand des Konigssees dem Schlosschen St Bartholoma gegenuber aufmerksam Gestein und Lage entsprach dem Vermuthen einige Sacke Sagespane welche man dort hineinliess kamen als bewahrte Dokumente der gelungenen Wassererforschung nach Stunden mit den Gulinger Cascaden zu Tage Man musste sich mit dieser Gewissheit begnugen und die fruhere Idee von einem grossen unterirdischen See im Hollengebirge aufgeben Ob eine Erdrevolution oder der Drang des Wassers seit Jahrtausenden sich diese Kanale gegraben mag der entscheiden welcher es wagt vom einstigen Chaos bestimmte Nachrichten zu schildern Diese Hohle am Konigssee wird dort auch Kuchler Loch genannt Aus den Jahren 1823 und 1866 ist berichtet dass als der Konigssee bei grosser Trockenheit unter das Niveau dieses Lochs fiel der Gollinger Wasserfall ebenfalls versiegte 5 Neuere Markierungsversuche konnten den hydrographischen Zusammenhang aber nie bestatigen und auch die inzwischen besser erforschte Geologie des Gollmassivs insgesamt widerspricht der vielzitierten Hypothese 2 Markierungsversuche 1978 haben aber einen Zusammenhang mit der Gruberhornhohle bestatigt 6 Im Gebirge sinkt die Hohle wieder auf Talniveau die Hohle ist also zumindest im ausseren Abschnitt vollig geflutet Da sich die Schonbachquelle auf selber Hohe befindet liegt wohl ein machtiger gespannter Karstwasserspiegel vor 2 7 6 Im Eingangsbereich weicht der Wasserspiegel auch bei grosserer Trockenheit nur um hochstens 20 Meter zuruck 2 Erkundung BearbeitenIm Jahr 1962 wurde das erste Mal klassisch in der Hohle getaucht Dies war eine Zusammenarbeit zwischen den Halleiner Froschmannern und dem Salzburger Landesverband fur Hohlenkunde Im Laufe der Jahre fuhrten sie immer wieder Tauchvorstosse bis zur so genannten Trummerhalle durch 1973 tauchte auch Jochen Hasenmayer Mit einer grossen Tauchausrustung gelangte er bis in den Treppengang benannten Abschnitt und erreichte 50 Meter Wassertiefe 1979 wurde eine erste Skizze der Hohle veroffentlicht Das Meyberg Rinne Team tauchte 1995 in der Hohle Es erreichte eine Tiefe von 7 m und fertigte eine neue Skizze an 1999 2000 fand ein Tauchvorstoss von Markus Kalmar statt Dieser Vorstoss endete in einer Wassertiefe von 60 Metern aufgrund eines technischen Defekts Bei diesem Taucheinsatz kam das Edelgas Neon 54 zum Einsatz 2001 nahmen sich die Hohlentaucher des SAT Teams und des Munchener Hohlenvereins der Gollinger Wasserfall Hohle an Das Ergebnis war neben der Beobachtung und Dokumentation von Niphargen das exakte Vermessen bis in eine Wassertiefe von 60 Metern sowie die fotografische Aufarbeitung nbsp Hohlentaucher in der Gollinger Wasserfall Hohle 2001 nbsp Hohlentaucher in der Gollinger Wasserfall Hohle 2001Raumbeschreibung BearbeitenDas Portal misst nur einen Meter Hohe und 5 Meter Breite es folgt ein kurzer Gang der nach wenigen Metern in einen Siphonsee fuhrt Der Hauptgang hat drei Fenster einen Seitengang sowie einen Schacht Fur den Hohlenforscher ohne Tauchausrustung ist lediglich der etwa 5 auf 15 Meter grosse lichtdurchflutete Hohleneingangsbereich zu befahren denn nach wenigen Metern schliesst sich eine standig vorhandene Wasserdecke uber dem weiteren Gangverlauf Nach dem Eindringen in die nun vollig vom Wasser beherrschte Hohle passiert man nach ca 5 Metern die Namensleiste eine von der Decke herabragende den Gangquerschnitt verkleinernde Felskante Sie markiert eine breite aber dennoch niedrige Engstelle Sich seitlich bewegend kann sie der Taucher jedoch auch mit grosseren ruckenmontierten Tauchgeraten bewaltigen Der Gang weitet sich stark auf und man schwebt im 45 Winkel den geraumigen Schraggang hinunter Der Gangboden besteht aus kleinen bis mittelgrossen dunkelfarbigen Gerollbrocken Die Wande sowie die Decke sind insgesamt glatt strukturiert aber dennoch kleinkantig 30 Meter nach dem Eingang der Gollinger Wasserfall Hohle befindet man sich in einer Wassertiefe von 18 Metern und gleichzeitig am Ende des maximal sechs auf sechs Meter grossen Schragganges Man dringt nun durch das linke nordliche von insgesamt drei Fenstern in die Trummerhalle ein Ein Eintauchen in diese Halle ist im Prinzip durch alle der drei Fensteroffnungen moglich wobei das mittlere unmittelbar in das linke ubergehende Fenster ungunstiger dimensioniert ist Das rechte flache Fenster ist ein paar Meter versetzt und zeigt das ausserste Ende des Schragganges sowie den Eintritt in die Trummerhalle an Die rechte Offnung wird von einem grossen Versturzblock zusatzlich geteilt so dass man grundsatzlich uber drei Eingange und vier Ausgange in die Trummerhalle gelangen kann In diesem Bereich verteilt sich viel helles zentimeterdickes Sediment uber die ineinander verkeilten Felsbrocken Wenn man die etwa neun Meter lange elf Meter breite und zehn Meter hohe Halle verlasst gelangt man in einen nach wie vor ostwarts gerichteten 18 Meter langen Kluftfugengang Hier stapeln sich Felsbrocken uber Felsbrocken die Bruchkanten sind an der Decke klar zu erkennen Die Wande sind auch hier glatt und ragen nahezu im rechten Winkel vom Boden zur Decke Gegen Ende des Ganges erweckt ein grosser verkeilter Fels die Aufmerksamkeit Der Kluftfugengang ist durchschnittlich zwei Meter breit und beachtliche sieben Meter hoch Er endet abrupt und durch eine im Gangboden versetzte Spalte gelangt man in den kastenartig profilierten Gollgang Ein eindrucksvoller Fels steht nun dem Taucher im Weg Nach etwa zwei Dritteln des Gollganges dies entspricht etwa 30 Meter Tauchstrecke flacht der Gang ein wenig ab und neigt sich zur linken Seite Am tiefsten Punkt dieser Stelle gibt es einen breiten aber flachen Nebengang In diesem Bereich trubt sich das Wasser schnell ein denn die in der Hohlendecke eingeschwemmten Sedimente lassen die vorher extrem guten Sichtweiten bis auf wenige Meter bzw Zentimeter schrumpfen Dem wieder gleichmassig werdenden Profil folgend erreicht man nach etwa 15 Metern einen markanten Knick im Gangverlauf Der Hohlengang richtet sich nun nach Suden gleichzeitig fallt der Gang im Treppenschacht in kleinen Stufen bis auf 30 Meter Wassertiefe ab Hier blickt man uber eine Kante in einen rundlichen Schacht Der Durchmesser des Schachtes betragt durchschnittlich neun Meter Senkrecht gehen die kantigen Wande auf etwa 60 Meter Tiefe und enden in einer Gerollhalde Im gesamten Schachtbereich sind mannsgrosse Gesteinsquader zu erkennen die mit grossem Druck aneinander verbacken sind Auch hier setzt sich der gleiche helle Sedimentbelag fort der sich auf dem verdunkelten Gestein fein niedergelassen hat Wenn man dieser Halde im flachen Winkel folgt kann man in nun knapp 70 Meter tiefem Wasser in den sich in die Tiefe ziehenden Halleiner Stollen blicken Der sehr breite und einige Meter hohe Eingang stellt das momentane Forschungsende der Gollinger Wasserfall Hohle dar Literatur BearbeitenDer Schlaz 03 2003 Ausgabe 99 Seite 23 29 Munchener Hohlengeschichte II 4 2004 Seite 234 236 Harald Huemer Der Gollinger Wasserfall In Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Abt VII 3 Wasserhaushalt Hrsg Mitteilungen des Hydrographischen Zentralburos Quellbeobachtung im Hydrographischen Dienst in Osterreich Heft 70 Wien 2005 S 38 41 Online PDF 5 8 MB abgerufen am 12 Mai 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b Lit Huemer Der Gollinger Wasserfall 2005 Kapitel 1 Lage S 38 a b c d e Lit Huemer Der Gollinger Wasserfall 2005 Kapitel 2 Karsthydrologische Beschreibung S 38 f Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Hydrographisches Jahrbuch von Osterreich 2011 119 Band Wien 2013 S Q35 info bmlrt gv at PDF 12 9 MB Kyselak Skizzen einer Fussreise durch Osterreich Memento des Originals vom 1 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot jungundjung at Herausgegeben von Gabriele Goffriller und mit einem Vorwort von Gabriele Goffriller und Chico Klein Jung und Jung Salzburg u a 2009 ISBN 978 3 902497 52 9 Neuauflage des ungekurzten Originaltexts von 1829 begleitet von den Ergebnissen des Forschungsprojekts Theodor Trautwein Wegweiser durch Sudbaiern Nordtirol und die angrenzenden Theile von Salzburg Lindauer 1865 Route 3 Von Salzburg nach Hallein und Golling Golling 1 Schwarzbachfall S 11 Google eBook vollstandige Ansicht Auflage 1870 S 15 ebd Karl Baedeker Hrsg Oesterreich und Ungarn Handbuch fur Reisende 16 Auflage Karl Baedeker 1873 Route 13 Oefen 2 Golling S 91 f Google eBook vollstandige Ansicht a b Gerhard Volkl Die jungsten Tiefenvorstosse in osterreichischen Hohlen aus der Sicht des Karsthydrologen In Karl Mais Heinrich Mrkos Robert Seemann Red Akten des Internationalen Symposiums zur Geschichte der Hohlenforschung Wien 1979 Reihe Wissenschaftliche Beihefte zur Zeitschrift Die Hohle 31 Landesverein fur Hohlenkunde in Wien und Niederosterreich Wien 1984 S 88 Sp 1 ff ganzer Artikel S 88 90 zobodat at PDF dort S 91 f Lit Huemer Der Gollinger Wasserfall 2005 Kapitel 2 Karsthydrologische Beschreibung S 39 f Pumpversuche konnte den Wasserspiegel nicht nennenswert senken Naturschutzobjekte in Golling an der Salzach Biederer Alpswald GLT NWR EBR Bluntautal GLT Brunneckerhohle BGH Goll Hagen Hochkoniggeb Steinernes M LSG Gollinger Wasserfall NDM Gruberhornhohle BGH Kalkhochalpen ESG NSG Nikolausberg bei Golling GLT Rabenstein Kellau LSG Salzachofen NDM Schwarzbachhohle samt Schwarzbachfall BGH Tennengebirge NSG Naturschutzobjekte in Kuchl Freimoos in Kuchl GLT Georgenberg bei Kuchl NDM Goll Hagen Hochkoniggeb Steinernes M LSG Gollinger Wasserfall NDM Heiligensteiner Au Kuchl GLT Kalkhochalpen ESG NSG Rabenstein Kellau LSG Rossfeldstrasse LSG Schwarzbachhohle samt Schwarzbachfall BGH Tauglgries ESG NSG Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzbachfall Hohle amp oldid 238176250