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Der Schmalschwanz Paradieshopf Epimachus meyeri auch Braunbauch Paradieshopf Schmalschwanz Sichelhopf oder Braunbauch Paradiesvogel genannt ist eine Art aus der Gattung Epimachus innerhalb der Familie der Paradiesvogel Paradisaeidae Er kommt ausschliesslich auf Neuguinea vor Schmalschwanz ParadieshopfSchmalschwanz ParadieshopfSystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Paradiesvogel Paradisaeidae Unterfamilie Eigentliche Paradiesvogel Paradisaeinae Gattung EpimachusSchmalschwanz ParadieshopfWissenschaftlicher NameEpimachus meyeriFinsch amp Meyer 1885Anders als der nah verwandte Breitschwanz Paradieshopf wird diese Art von der IUCN als ungefahrdet least concern eingestuft 1 Es werden mehrere Unterarten unterschieden Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und masse 1 2 Mannchen 1 3 Weibchen 1 4 Jungvogel 2 Stimme 3 Verbreitungsgebiet der Unterarten und Lebensraum 4 Lebensweise 5 Fortpflanzung 6 Schmalschwanz Paradieshopf und Mensch 6 1 Bejagung 6 2 Haltung 7 Trivia 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelbelegeMerkmale Bearbeiten nbsp Schmalschwanz Paradieshopf links mit weiblichem BrehmpapageiKorperbau und masse Bearbeiten Der Schmalschwanz Paradieshopf ist mit einer Korperlange von bis zu 49 Zentimeter einer der grosseren Paradiesvogel Inklusive des stark verlangerten mittleren Steuerfederpaars erreichen die Mannchen sogar eine Lange von 96 Zentimeter Das ubrige Schwanzgefieder misst 23 bis 28 Zentimeter so dass das mittlere Steuerfederpaar das 63 bis 82 Zentimeter lang ist dieses deutlich uberragt Auch das Weibchen das mit einer durchschnittlichen Korperlange von 52 Zentimeter geringfugig grosser ist als das Mannchen ist hat ein verlangertes mittleres Steuerfederpaar Dieses erreicht allerdings nur eine Lange von 25 bis knapp 36 Zentimeter das ubrige Schwanzgefieder hat bei ihr eine Lange zwischen 17 8 und 25 Zentimeter 2 Der Schnabel ist bei den Mannchen 7 8 bis 9 Zentimeter lang bei den Weibchen dagegen 6 6 bis 9 1 Zentimeter und ist bei beiden Geschlechtern stark gebogen Weibchen wiegen zwischen 162 und 188 Gramm die Mannchen sind mit 253 bis 310 Gramm etwas schwerer Obwohl sie eine grossere Korperlange als der Krauselparadieskrahe haben erreichen sie bei weitem nicht das Gewicht dieser bis zu 440 Gramm schweren Paradiesvogelart 3 Es besteht ein ausgepragter Geschlechtsdimorphismus das Weibchen ist deutlich unauffalliger als das Mannchen gefiedert Mannchen Bearbeiten Der Kopf ist schwarz bei bestimmten Lichtverhaltnissen sind jedoch die schuppenartigen Federn von Scheitel und Gesicht bemerkbar die intensiv metallisch grunblau bis violett und magenta schillern Der Mantel und der Rucken ist samtschwarz mit einem grunblauen bis magentafarbenen Schimmer Besonders ausgepragt ist dieser Schimmer auf einer Reihe grosser schuppenartiger Federn die entlang der oberen Korpermitte verlaufen Der Burzel ist samtschwarz mit einem violetten Schimmer Das Schwanzgefieder ist auf der Oberseite braunschwarz mit einem metallisch dunkelblauen Schimmer auf den Aussenfahnen Auf dem verlangerten mittleren Steuerfederpaar ist dieser Glanz nochmals intensiver und reicht von grunblau bis magentafarben Das Brustgefieder ist dunkelbraun mit einem violetten Schimmer besonders an den Korperseiten An den Brustseiten befinden sich stark verlangerte samtschwarze Federn mit einem magentafarbenen Schimmer Verlangerte Federn finden sich auch entlang der Bauch und Burzelseiten ihre breiten Spitzen schimmern blaugrun Die Federn der Flanken sind ebenfalls verlangert und haben eine rehbraune Farbe mit strohfarbenen Federschaften Die Unterschwanzdecken sind olivfarben Das Schwanzgefieder ist auf der Unterseite glanzend schwarzbraun Der Schnabel ist schwarz Die Augen sind blassblau Die Beine und Fusse sind dunkelgrau bis schwarzlich Das Schnabelinnere ist leuchtend hellgelb 4 Weibchen Bearbeiten nbsp Weibchen NeuguineaStirn Scheitel und Nacken sind rotbraun Die Zugel und die Gesichtsseiten sind wie das Kinn und die Kehle dunkel schwarzbraun Auf Kinn und Kehle ist das Weibchen ausserdem fein hell gefleckt Der Mantel bis zu den Oberschwanzdecken ist olivbraun das Schwanzgefieder ist etwas starker erdbraun Die Vorderbrust ist etwas heller als die Kehle und kann schmutzig rotbraun sein Die gesamte Korperunterseite weist von der Brust an eine dunkelbraune Queranderung auf Insgesamt besteht eine grosse Ahnlichkeit mit dem Weibchen des Breitschwanz Paradieshopfes 4 Jungvogel Bearbeiten Jungvogel ahneln zunachst dem Weibchen der Mantel und der Scheitel sind jedoch leuchtender rostbraun Sie wechseln dann in ein Gefieder das von dem des adulten Weibchens nicht zu unterscheiden ist Mannliche Jungvogel haben jedoch ein Schwanzgefieder das auffalliger langer ist als das der adulten Weibchen Noch nicht geschlechtsreife subadulte Mannchen entwickeln dann allmahlich ein Gefieder bei dem sie zunachst nur einzelne Federn bis einzelne Korperpartien haben die dem adulten Mannchen gleichen Der Wechsel in das Gefieder des adulten Mannchen beginnt gewohnlich auf dem Scheitel und dehnt sich dann auf das gesamte Kopfgefieder auf Mit jeder folgenden Mauser nimmt der Anteil des Gefieders zu das dem eines adulten Mannchens gleicht 5 Stimme BearbeitenDer Ruf des Mannchens wird gelegentlich mit dem Gerausch eines Drucklufthammers verglichen Der weithin vernehmbare Ruf gehort zu den charakteristischen Lauten in den Bergwaldern des zentralen neuguinesischen Hochlandes Er kann noch aus einer Entfernung von mehr als zwei Kilometer vom Menschen gehort werden 6 Bei den Rufen wirft das Mannchen den Kopf weit zuruck jeder Ruf wird von auffalligen Bewegungen von Kehle Brust und Flugeln begleitet Die Mannchen nehmen uber die Rufe ihre Reviernachbarn wahr vermutlich kann jedes Mannchen daruber mindestens drei Rivalen akustisch wahrnehmen Beide Geschlechter geben ausserdem Grunblaue von sich Weibchen glucksen ausserdem ahnlich wie ein Huhn oder geben ein bellendes ugh von sich Die Mannchen erzeugen ausserdem mit den Flugeln weithin vernehmbare Instrumentallaute die mit dem Flugelburren von Huhnervogeln wie Haselhuhn verglichen wird Die Flugelgerausche sind allerdings sehr laut und sind regelmassig wahrend der Morgen und spaten Nachmittagsstunden zu vernehmen 6 Verbreitungsgebiet der Unterarten und Lebensraum BearbeitenDer Schmalschwanz Paradieshopf gehort zu den Paradiesvogeln mit einem vergleichsweise grossen Verbreitungsgebiet Es erstreckt sich uber die zentralen Hochgebirge Neuguineas bis zur Spitze der sudostlichen Halbinsel Er fehlt auf dem Vogelkop der grossen Halbinsel im aussersten Nordwesten Neuguineas wo dagegen der nah verwandte Breitschwanz Paradieshopf verbreitet ist nbsp NeuguineaDie einzelnen Unterarten besiedeln folgende Regionen E m albicans van Oort 1915 Zentrale Gebirge Neuguineas vom Weyland Gebirge im Westen bis zum Hindenburg Gebirge und den Victor Emanuel Bergen E m bloodi Mayr amp Gilliard 1951 Gebirge im Osten Neuguineas zum Verbreitungsgebiet gehoren unter anderem das Hagengebirge als moglicherweise westlichstes Verbreitungsgebiet der Mount Giluwe und das Kraetkegebirge E m meyeri Finsch amp A B Meyer 1885 Gebirge im Sudosten Neuguineas darunter das Owen Stanley Gebirge Der Schmalschwanz Paradieshopf kommt nur in Bergwaldern vor und besiedelt vorwiegend Hohenlagen zwischen 1500 und 3200 Meter Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Hohenlagen zwischen 1900 und 2900 Hohenmeter 5 In den Regionen in denen sich das Verbreitungsgebiet dem Breitschwanz Paradieshopf uberlappt kommt der Schmalschwanz Paradiesvogel in hoheren Lagen vor Sie kommen sowohl in Primar als auch Sekundarwald vor Der Lebensraum ist von Scheinbuchen Phyllocladus und Schraubenbaumen dominiert die Aste der meisten Baume weisen eine dicke Moosschicht auf Lebensweise Bearbeiten nbsp Pandanus tectorius eine im Verbreitungsgebiet des Schmalschwanz Paradieshopfes haufige Art der SchraubenbaumeInsbesondere die Mannchen der Schmalschwanz Paradieshopfe sind sehr scheu und ausserhalb ihrer Balzplatze schwierig zu beobachten Die Weibchen sind haufiger zu sehen Insbesondere wahrend der Nahrungssuche sind sie verhaltnismassig wenig scheu und dulden eine grossere Annaherung des Menschen 7 Der Schmalschwanz Paradieshopf frisst Fruchte Gliederfusser und kleine Wirbeltiere Der Anteil von Fruchten uberwiegt geringfugig in der Nahrungszusammensetzung 7 Zu den gefressenen Wirbeltieren gehoren unter anderem kleine Frosche Ein in Grossbritannien gehaltenes Weibchen fing sogar eine Hausmaus die sie totete indem sie sie wiederholt gegen einen Ast schlug und dann mit dem Schnabel auseinanderriss 8 Mannchen scheinen ein Nahrungsrevier zu besetzen in dem sie kein anderes Mannchen dulden Die Anwesenheit von Weibchen dagegen wird im Nahrungsrevier geduldet 8 Bei der Nahrungssuche durchsuchen sie unter anderem Epiphyten nach Wirbellosen Sie durchwuhlen unter anderem aber auch die Kronen von Schraubenbaumen in denen sich haufig viel Blattabfall ansammelt Dabei klettern sie durch die Asten und Blatter und werfen haufig auch abgestorbene Blatter oder Blattteile aus den Kronen Der Krach den sie dabei erzeugen ist auch aus einiger Entfernung vernehmbar und haufig eines der ersten Anzeichen fur die Anwesenheit von Schmalschwanz Paradieshopfe 7 Das Reiben des langen Schnabels an Asten oder Blattern sowie das Hochwurgen von Pflanzensamen oder steinen ist ebenfalls verhaltnismassig haufig zu beobachten Wahrend der Nahrungssuche kommen sie gelegentlich auch auf den Erdboden Sie setzen ihren Schnabel ein um Rinde von den Baumen zu reissen oder Steine mit einer schnellen Kopfbewegung zuzudrehen Sie trinken ausserdem gelegentlich an flachen Wasserstellen Bei einem in Gefangenschaft gehaltenen Vogel wurde mehrfach beobachtet dass er den Kopf fast vollstandig umdrehte um den so nach oben weisenden Schnabel ins Wasser zu tauchen 7 Fortpflanzung BearbeitenWie die uberwiegende Zahl der Paradiesvogel ist auch der Schmalschwanz Paradieshopf polygyn das heisst das Mannchen paart sich nach Moglichkeit mit mehreren Weibchen Das jeweilige Weibchen zieht alleine den Nachwuchs gross 9 Die Mannchen verteidigen jeweils ein grosses Revier in dem sich ein oder mehrere traditionelle Balzplatze befinden Bei diesen Balzplatzen handelt es sich um einzelne Ansitzwarten hoch oben im Baumkronenbereich In freier Wildbahn ist die Balz des Mannchens bislang nicht beobachtet worden Schmalschwanz Paradieshopf und Mensch BearbeitenBejagung Bearbeiten Federn und Balge von Paradiesvogeln spielen im traditionellen Kopf und Korperschmuck der indigenen Bevolkerung eine grosse Rolle Die Abwesenheit oder die vergleichsweise Seltenheit von Schmalschwanz Paradieshopfen in einigen geeigneten Lebensraumen wird auf die Bejagung durch die indigene Bevolkerung zuruckgefuhrt 9 Die Auswirkungen des Jagddrucks sind jedoch in Summe nicht so stark wie beim Breitschwanz Paradieshopf da der Schmalschwanz Paradieshopf in hoheren Lagen weit oberhalb der Anbauflachen der lokalen Bevolkerung vorkommt Haltung Bearbeiten Das erste Paar Schmalschwanz Paradieshopfe wurde 1909 in der Privatsammlung von E J Brooks auf Hoddom Castle gehalten 10 Seitdem sind Individuen dieser Art mehrfach in zoologischen Garten gezeigt worden Einige Individuen wurden als ausgesprochen zahm beschrieben und nahmen sehr schnell Futter aus den Handen ihrer Pfleger Sie benotigen grosse Innenvolieren und gelten als eine Art die sich verhaltnismassig gut halten lasst Allerdings neigen sie dazu mit ihrem Schnabel alle Gegenstande in ihrer Voliere zu untersuchen und dabei den Schnabel zu verletzen Anhand von in Menschenobhut gehaltenen Vogeln beobachteten Merkmalen lasst sich auch auf die Langlebigkeit dieser Art zuruckschliessen Ein Mannchen dass am 13 September 1978 dem Baiyer River Sanctuary Papua Neuguinea ubergeben wurde und das zunachst noch das Gefieder eines Weibchens zeigte liess im Juli 1982 erstmals den fur die Mannchen typischen presslufthammerartigen Ruf horen Ein Jahr spater begann es erste Federn eines adulten Mannchens zu zeigen Das vollstandige Gefieder eines Mannchens trug dieses Individuum erst im Mai 1985 Daraus schliesst man dass Mannchen erst im Alter von sieben bis acht Jahren das Gefieder adulter Mannchen zeigen 10 Trivia BearbeitenDer Archbold Laubenvogel und der Goldhaubengartner beides Vertreter der Laubenvogel die teils zahlreiche Vogelstimmen nachahmen ahmen auch die Rufe des Schmalschwanz Paradieshopfes nach 11 Das Artepitheton ehrt Adolf Bernhard Meyer der an der wissenschaftlichen Erstbeschreibung beteiligt war 2 Literatur BearbeitenBruce M Beehler Thane K Pratt Birds of New Guinea Distribution Taxonomy and Systematics Princeton University Press Princeton 2016 ISBN 978 0 691 16424 3 Clifford B Frith Bruce M Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae Oxford University Press Oxford 1998 ISBN 0 19 854853 2 Eugene M McCarthy Handbook of Avian Hybrids of the World Oxford University Press Oxford 2006 ISBN 0 19 518323 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmalschwanz Paradieshopf Epimachus meyeri Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelbelege Bearbeiten Handbook of the Birds of the World zum Schmalschwanz Paradieshopf aufgerufen am 6 August 2017 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 368 C Frith D Frith Curl crested Manucode Manucodia comrii In del Hoyo J Elliott A Sargatal J Christie D A amp de Juana E eds Handbook of the Birds of the World Alive 2017 Lynx Edicions Barcelona Online abgerufen am 9 Juli 2017 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 366 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 367 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 371 a b c d Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 369 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 370 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 375 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 376 Clifford B Frith Dawn W Frith The Bowerbirds Ptilonorhynchidae Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 854844 3 S 303 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmalschwanz Paradieshopf amp oldid 237020137