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Die Schlossberghohlen sind Buntsandsteinhohlen im Schlossberg in Homburg Nach Angaben der Stadt Homburg sind sie die grossten Buntsandsteinhohlen Europas 1 Sie entstanden durch den Abbau von Buntsandstein Die Hohlen bestehen aus zwolf Stockwerken und erstrecken sich uber einen Bereich von 140 Meter Lange und 60 Meter Breite SchlossberghohlenSchlossberghohlen Thronsaal 2020Schlossberghohlen Thronsaal 2020Lage Saarland DeutschlandHohe 288 m u NNGeographischeLage 49 19 16 N 7 20 36 O 49 321111111111 7 3433333333333 288 Koordinaten 49 19 16 N 7 20 36 OSchlossberghohlen Saarland Typ BuntsandsteinhohleEntdeckung 1671 erstmals erwahntSchauhohle seit 1932Beleuchtung elektrisch seit 1935 Gesamtlange 5000 MeterLange des Schau hohlenbereiches 800 MeterBesonderheiten Grosste kunstliche Buntsandsteinhohle in EuropaWebsite https www homburger schlossberghoehlen de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bunkeranlage 3 Geologie 4 Besichtigung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Schlossberghohlen sind von Menschenhand geschaffen worauf auch die Tatsache hinweist dass Buntsandstein kein verkarstungsfahiges Gestein ist Es kann zwar zu karstahnlichen Erscheinungen kommen beispielsweise durch Verwitterung die man Pseudokarst nennt aber nicht zu einer Hohlenbildung dieses Umfangs Moglicherweise wurden im fruhen Mittelalter Fluchtgange fur die daruberliegende Hohenburg in den Schlossberg gegraben Spater war die sehr weiche und leicht zerbroselnde Buntsandsteinschicht ein begehrter Rohstoff der abgebaut wurde Daher sind in der Hohle auch haufig Bergbauspuren zu sehen Der Untertageabbau wurde durch die unterschiedliche Tenazitat des Schichtenpakets von wechselweise auftretenden machtigen Schichten getrennt durch dunne sprode jedoch tragfahige Schichten begunstigt Ursprunglich wurde der Sand wegen des hohen Quarzanteils fur die Glasherstellung verwendet spater auch als Putz und Scheuersand fur Reinigungszwecke sowie als Formsand fur die Eisenindustrie nbsp Kaverne der BunkeranlageIm Jahr 1671 wurde erstmals eine Contre Mine also ein Bergwerk erwahnt Das Hohlenlabyrinth diente auch der Festung Hohenburg als Magazin Burg und Stadt fielen nach dem Tod des letzten Grafen von Homburg im Jahr 1449 an die Grafen von Nassau Saarbrucken Der franzosische Konig Ludwig XIV liess in der Reunionszeit durch seinen Festungsbaumeister Sebastien Le Prestre de Vauban Schloss und Stadt zu einer Festung ausbauen Die Festungsanlagen wurden 1697 und 1714 geschleift 1708 wurden die Hohlen im Homburger Schlossberg erstmals in einem Schreiben eines franzosischen Pionieroffiziers erwahnt Er beschrieb die Beschadigungen der unterirdischen Gange und die dadurch verdorbenen Vorrate an Munition und Lebensmitteln 1872 wurden die Hohlen auf behordliche Anweisung zugeschuttet Im Juni 1893 fand eine erste Vermessung der Hohlen durch den Koniglichen Markscheider Spary statt Daraufhin wurde die Sandgewinnung eingestellt und das Bergwerk nochmals verschlossen Danach gerieten die Hohlen in Vergessenheit erst 1932 wurden sie wiederentdeckt Wahrend des Zweiten Weltkriegs dienten die Hohlen als Luftschutzbunker fur die Homburger Bevolkerung Bunkeranlage BearbeitenAn die Sandsteinhohlen schliesst sich ein Bunkerbereich an Dieser wurde unter Geheimhaltung Anfang der 1950er Jahre fur die damalige Regierung des Saarlandes unter Johannes Hoffmann in den unteren neun Stockwerken angelegt Um die Bauaktivitaten zu tarnen wurde gleichzeitig uber dem Bunkerbereich das Schlossberghotel damals Sporthotel genannt gebaut das noch in Betrieb ist 1955 trat Hoffmann zuruck auch der Bunkerausbau wurde damit beendet Der Bunkerbereich ist von den Hohlen aus zuganglich und kann beim gefuhrten Hohlenrundgang besichtigt werden Weitere Eingange befinden sich hinter dem Schlossberghotel und in der Lagerstrasse Durch einen 30 Meter tiefen Senkrechtschacht besteht eine Verbindung zu einem Stollen der Karlsberg Brauerei Diese nutzte fruher Haupt und Nebenstollen die hinter den Anwesen Karlsbergstrasse 39 und 41 in den Berg fuhren Geologie BearbeitenDas Gestein wird zum mittleren Buntsandstein gezahlt einem Sediment welches in der Trias teilweise durch Wind und Meeresablagerungen entstanden ist wovon die wellenartigen Versteinerungen Rippelmarken in den Schlossberghohlen zeugen Durch den Eisengehalt der Grundmasse entsteht der rotliche Anteil des Buntsandsteins Der ansonsten gelbliche Buntsandstein besteht zu etwa 95 Prozent aus Quarz Die Temperatur in den Hohlen liegt ganzjahrig konstant bei zehn Grad Celsius Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 80 und 90 Prozent Besichtigung Bearbeiten nbsp Besucherzahlen seit 1991 2003 bis 2007 geschlossen Nachdem 2003 eine grosse Menge Sand von der Decke des Thronsaals gesturzt war musste die Hohle fur Besucher geschlossen werden Die Schlossberghohlen wurden daraufhin als Besucherbergwerk deklariert und unterliegen seither dem Bergrecht In den folgenden Jahren fand eine aufwandige Sanierung statt Neben dem Einbau neuer elektrischer Anlagen wurden insbesondere die einsturzgefahrdeten Bereiche mit Stahlgerusten gesichert Seit 2007 ist das zehnte Stockwerk wieder fur Besucher als Schauhohle zuganglich Die Hohlen sind von Februar bis November taglich geoffnet Nach Fertigstellung weiterer Sanierungs und Sicherungsarbeiten wurden auch die daruber liegenden beiden Stockwerke 11 und 12 wieder fur Besucher zuganglich Siehe auch BearbeitenListe der Schauhohlen in DeutschlandLiteratur BearbeitenStefan Ulrich und Alexander Thon Burgruine und Schlossberghohlen Homburg Kunstfuhrer Nr 2636 Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2007 ISBN 978 3 7954 6627 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlossberghohlen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Schlossberghohlen Offizielle Seite der Stadt Homburg zu den Schlossberghohlen Literatur zu Schlossberghohlen in der Saarlandischen Bibliographie Fotostrecke bei Spiegel OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Schlossberghohlen Homburg de abgerufen am 28 Dezember 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlossberghohlen amp oldid 236447663