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Das Schloss Pragtal war ein Landschloss in der Ortschaft Pragtal Katastralgemeinde Altenburg in der Gemeinde Windhaag bei Perg in Oberosterreich Erbaut 1564 von Andreas von Prag 1514 1569 und abgetragen 1680 von Eva Magdalena Enzmilner 1629 1700 um Bausteine fur das Dominikanerinnenkloster Windhaag zu gewinnen Schloss PragtalSchloss und Meierhof Stich von Clemens Beuttler 1656Schloss und Meierhof Stich von Clemens Beuttler 1656Staat OsterreichOrt Ortschaft PragtalEntstehungszeit 1564Burgentyp LandschlossErhaltungszustand abgetragen 1680Geographische Lage 48 16 N 14 40 O 48 264655 14 664099 Koordinaten 48 15 52 8 N 14 39 50 8 OSchloss Pragtal Oberosterreich p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Bildergalerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Schloss Pragtal lag inmitten leicht welligem und landwirtschaftlich genutztem Gelande in der Gemeinde Windhaag bei Perg im Muhlviertel Durch das nahe kleine Tal fliesst der Pragtalbach der unweit in den Thurnhofbach mundet Das Schloss Pragtal bestand aus zwei Gebauden Dem eigentlichen Schloss auf einem sanften Gelandesporn Seehohe 355 m Dem Meierhof im flachen Tal des Pragtalbaches etwa 200 m sudlich des Schlosses Dazu rundherum Garten Acker Wiesen und Weingarten Auf dem Platz des eigentlichen Schlosses steht nun das Schanzbauergut Schanzbaur Pragtal Nr 6 Ein umlaufender polygonaler Erdwall zeichnet sich im Gelande nur noch schwach ab Am Platz des Meierhofs steht nun das Meiergut zu Pragtal Pragthallhof Pragtal Nr 1 Geschichte BearbeitenKaiser Friedrich III belehnte 1485 Ladislaus Prager 1514 auch Lassla von Prag genannt mit dem Schloss Windhaag Zwischen 1491 und 1506 liess dieser auf einer Felseninsel in der Donau vor Mauthausen das Schloss Pragstein erbauen Der Sohn und Erbe von Windhaag war Andreas von Prag 1514 1569 Er liess 1564 die Schlossanlage Pragtal 2 6 km Luftlinie sudwestlich von Windhaag erbauen 1 Fur den Bau sollen Bausteine von der 1 6 km Luftlinie weiter sudlich gelegenen und damals schon oden Burgruine Mitterberg verwendet worden sein 1 Andreas von Prag gab der Schlossanlage den Namen Pragtal Nach seinem Tod erbten seine Sohne Friedrich von Prag 1600 und Christoph von Prag 1542 zwischen 1606 und 1617 Windhaag und Pragtal Am 12 April 1597 mussten sie die Herrschaft allerdings schuldenhalber an den Hauptglaubiger Lorenz Schutter von Klingenberg 1599 verkaufen 2 Als dessen Sohne und Erben folgten Georg Schutter von Klingenberg und weitere Personen der Schutterfamilie 1636 mussten auch sie Windhaag und Pragtal schuldenhalber verkaufen Als Kaufer von Windhaag und Pragtal folgte schliesslich Johann Joachim Enzmilner 1600 1678 der zu beachtlichem Reichtum gekommen war Er liess unmittelbar nordlich vom alten Schloss Windhaag das neue Schloss Windhaag hinzufugen Seine einzige uberlebende Tochter Eva Magdalena Enzmilner 1629 1700 folgte als Erbin und Besitzerin der beiden Schlosser Windhaag und des Schlosses Pragtal Sie war die erste Priorin des Dominikanerinnenklosters Windhaag geworden Das Klosterleben hatte sie gegen den Willen ihrer Eltern gewahlt Das grosse Erbe verleitete Eva Magdalena Enzmilner zu kostspieligen Klosterbauten und sie liess dazu das neue Schloss Windhaag ihres Vaters bis in die Grundfeste abtragen 1680 musste auch das Schloss Pragtal daran glauben Wortlich notierte Eva Maria Enzmilner im Stiftungsbuchl 1691 Aus Mangel der Stein zum Klosterbau und weilen das Schloss Pragtal beim Bau zu erhalten uns zu schwer fiele hab ich mich resolviert entschlossen dasselbe ganz abbrechen und zum Kloster herausfuhren lassen jedoch soviel noch stehen lassen dass ein Untertanenhausl konne gebaut werden dasselbe mit Herrenforderung belegt und Pragatalerhausl genannt dazu ein feines Grundfleckl zu seiner Notturft wie auch ettliche Stamm Holz vom Krotentalerhof hinweggenommen und diesem Hausl zugestiftet und einem Weber um 68 fl Gulden verkauft 3 Vom Schloss Pragtal erhielten sich Reste des sudwestlichen Turmes mit Kellergewolbe Sie sind im Schanzbauergut verbaut Zusatzlich blieb die Graniteinfassung des Schlossbrunnens mit der Jahreszahl 1564 im Gelande neben dem Schanzbauergut erhalten Beschreibung BearbeitenDas eigentliche Schloss Pragtal war ein grosser Vierkanter mit Innenhof Der Stich von Clemens Beuttler gibt ein gutes Bild davon und zahlt auch die Lokalitaten auf 1 Schlosstor 2 Torwartstuberl 3 Vorhaus und Backofen 4 Grunstuben und Rondell 5 Vorhaus und erste Stiege 6 Badstuberl und Wohnstuberl 7 Erster Rossstall und Gefangnis 8 Zweite Stiege 9 Ein grosses Gewolb und Rondell 10 Zweiter Rossstall 11 Heugewolbe 12 Hauptgewolbe und grosse Tur in Keller und Rondell 13 Vorhaus und Hauptstiege 14 Stuberl Speisgewolbe im Rondell 15 Dritter Rossstall 16 Obere Kammer 17 Stube und Rondell 18 Stuberl 19 Kammerl 20 Saal und Rondell 21 Confect Mehlspeis Stuberl 22 Hauptkuche 23 Grosse Stube und Rondell 24 Kammerchen 25 Grosser Gang 26 Klein Stuberl 27 Tafelstube 28 Speiskammer 29 Kleiner Gang 30 Getreideboden 31 Die Uhr 32 Der Brunnen 33 Grosser Keller welcher zwei Seiten des Schlosses samt Rondell begreift umfasst 34 Fleischkeller 35 Wall Clemens Beuttler zeichnete den Wall viereckig Im aktuellen Erhaltungszustand ist im Gelande aber ein umlaufender polygonaler Erdwall mit 8 bis 9 Ecken und einem Durchmesser von etwa 150 Metern noch schwach zu erkennen Im Jahre 1636 gehorten zum Schloss zwei Tagwerk 0 68 ha umgebender Anger Wiesenflache zwischen Schlossgebaude und Erdwall 20 Tagwerk 6 8 ha Hofgarten teilweise mit Obstbaumen bestanden Dazu gehorte noch ein Weingarthausl in dem der Weinzierl hauste Einige Zeit wurde so auf eigenen Grunden Wein gebaut 1636 waren diese Grunde schon wieder Acker geworden Der Meierhof Pragtal war ein grosser Vierkanter mit Innenhof Der Stich von Clemens Beuttler gibt ein gutes Bild davon und zahlt auch wieder die Lokalitaten auf 1 Meierstube 2 Kammer 3 Kuche 4 Vorhaus 5 Brotgewolbe 6 Schafstall 7 Rossstall 8 Einfahrt 9 Schweinestall 10 Holzhutte 11 Stadel und Getreidetenn Gereideboden 12 Rossstall 14 Futterstall 15 Brunnen Weiters 36 Ziegelhutte 37 Ziegelofen 38 Waschteich Im Ziegelofen konnten 10 000 Ziegel gleichzeitig gebrannt werden 1681 wurden die Ziegel fur das Kloster Windhaag und die Klosterkirche noch in Pragtal gebrannt Den Grundbesitz fur den Meierhof beschaffte man durch Zusammenlegen dreier Bauernhofe Die Hofe ausseres und mittleres Krotental Kraltenthal Krottenthaler das Gut im Aichet Aychholz 1 Die Bauern wurden abgestiftet Im Jahr 1636 gehorten zum Meierhof Pragtal acht Tagwerk 2 7 ha Garten in denen unter anderem Brein Hirse Buchweizen Mohren und Hanf gebaut wurden Dazu kamen 52 Tagwerk 17 7 ha Acker 43 5 Tagwerk 14 8 ha Wiesen ein Tagwerk 0 34 ha Tachetgrunde Vorkommen von Topferton beim Lamplberg Lembelbach und Schrockhenberg Schreckenberg Bildergalerie Bearbeiten nbsp Wappen der Prager nbsp Pragtal 1667 nbsp Meierhof amp Schloss 1656 nbsp Schloss 1656 nbsp Pragtal von Westen 2019 nbsp Erdwall amp Schanzbauergut nbsp Schlossbrunnen von 1564 nbsp MeiergutLiteratur BearbeitenGeorg Grull Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Windhag bei Perg Oberosterreich In Oberosterreichischer Musealverein Gesellschaft fur Landeskunde Hrsg Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 87 Linz 1937 S 209 227 und 258 zobodat at PDF 12 9 MB Norbert Grabherr Burgen und Schlosser in Oberosterreich Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1970 S 278 Georg Grull Burgen und Schlosser im Muhlviertel Birken Verlag 1962 Mathaeus Merian Topographia Provinciarum Austriacaru Teil III Topographia Windhagiana 1656 Hrsg Lucas Heinrich Wutherich Faksimileausgabe Barenreiter Verlag Georg Matthaus Vischer Topographia Austriae Superioris Modernae 1674 Hrsg Anton Leopold Schuller Faksimileausgabe Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz ISBN 3 201 01028 6 Gemeinde Windhaag bei Perg Heimatbuch Windhaag Edition Windhaager Spuren Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Pragtal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Schloss Pragtal Topographia Austriacarum 1656 von Matthaeus Merian Quellen und Volltexte Gemeinde Windhaag bei Perg Mitteilungsblatt Heimatbucher der Gemeinde Land Oberosterreich DORIS Kulturatlas Burgen Schlosser Ruinen PragtalEinzelnachweise Bearbeiten a b c Grull 1937 S 209 Grull 1937 S 211 Grull 1937 S 258 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Pragtal amp oldid 232920351