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Die Schliekerwerft war von 1954 bis 1962 eine Grosswerft in Hamburg Ihr Begrunder Willy H Schlieker galt als umstrittene Personlichkeit der Wirtschaftswunderzeit Der schnelle Aufstieg der Werft zu einer der modernsten Europas und der ebenso schnelle Abstieg in den Konkurs sowie dessen Umstande waren ein vieldiskutiertes Politikum Willy Schlieker 1962Inhaltsverzeichnis 1 Der Grunder 2 Geschichte 2 1 1889 Ottensener Eisenwerk 2 2 1920 Errichtung einer Werft auf der Peute 2 3 1952 Schlieker ubernimmt die Ottensener Eisenwerke 2 4 1954 Schlieker verlegt die Werft nach Steinwerder 2 5 1962 Konkurs 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseDer Grunder BearbeitenWilly Schlieker der aus einer Arbeiterfamilie stammte sein Vater war Kesselschmied bei Blohm amp Voss hatte in der Nachkriegszeit unter dem Namen Willy H Schlieker KG Hamburg Dusseldorf einen Industriekonzern der Metall und Elektrobranche aufgebaut Schlieker wurde von den Werftarbeitern nahezu verehrt wegen hoher Lohne guter Verdienstmoglichkeiten und Arbeitsbedingungen galt die Belegschaft als hoch motiviert In der Hamburger Unternehmerschaft blieb er ein Aussenseiter sowohl seine Preispolitik bei Schiffsbauauftragen wie sein Ausscheren aus der Lohnpolitik wurden als starke Konkurrenz gesehen 1 Geschichte BearbeitenDie Schlieker Werft ging aus der Ubernahme der Ottensener Eisenwerk AG hervor 1889 Ottensener Eisenwerk Bearbeiten Vorganger der Ottensener Eisenwerke war die 1880 als Kesselschmiede gegrundete Firma Pommee amp Nicolay mit der Umwandlung zu einer Aktiengesellschaft ab 1889 firmierend als Ottensener Eisenwerk vorm Pommee amp Ahrens 1907 benannte sich das Unternehmen in Ottensener Eisenwerk Aktiengesellschaft um und ubernahm verschiedene Metallbetriebe in Ottensen und Hamburg 1920 Errichtung einer Werft auf der Peute Bearbeiten Auf der Peute im Stadtteil Hamburg Veddel wurde 1920 ein Grundstuck durch Erbbaurecht zur Errichtung einer Werft zum Bau von Binnenschiffen und kleinen Seeschiffen ubernommen Das Bauprogramm erweiterte sich bald und es wurden vorwiegend Schuten Barkassen Motorschlepper Motorfrachter Fischdampfer Kustenmotorschiffe kleine Fahrgast und Fahrschiffe fur die HADAG und einige Minensucher fur die Marine gebaut 1952 Schlieker ubernimmt die Ottensener Eisenwerke Bearbeiten 1952 kaufte Willy Schlieker die Ottensener Eisenwerke OEW Hersteller von Kesselanlagen und Schiffsmaschinen in Altona mitsamt deren kleiner Werft auf der Peute Weil sie oberhalb der Elbbrucken lag waren an diesem Standort keine grosseren Schiffsbauten moglich Da Schlieker das Geschaft im industriellen Grossschiffbau sah suchte er einen geeigneten Bauplatz ohne Beschrankungen nbsp Willy Schlieker und Makarios III bei der Werftbesichtigung im Mai 19621954 Schlieker verlegt die Werft nach Steinwerder Bearbeiten Zum Ausbau des Werftgeschafts erwarb Schlieker 1954 einen Teil des seit dem Zweiten Weltkrieg brachliegenden Gelandes von Blohm amp Voss direkt an der Norderelbe in Hamburg Steinwerder am Schanzenweg mitsamt drei Schwimmdocks und dem Nutzungsrecht am Trockendock Elbe 17 das im Eigentum der Stadt Hamburg stand Er erweiterte daraufhin den Werftbetrieb mit dem schnellen Ausbau der Werft fur den Grossschiffbau auf Steinwerder Die dortige Fertigung lief anfangs unter dem Namen Ottensener Eisenwerke weiter Ab Jahresbeginn 1959 firmierten die bisherigen Betriebe des Unternehmens unter dem Namen Schlieker Werft Die letzten Fabrikanlagen in Ottensen wurden 1960 stillgelegt und nach Steinwerder verlegt In seiner Blutezeit um 1960 machte das Unternehmen einen Umsatz von 800 Millionen DM und beschaftigte allein in Hamburg 4000 Arbeiter Viel beachtet war auch die Offentlichkeitsarbeit von Willy Schlieker So wurden in Hamburg zyprische Werftarbeiter fur den Bau einer Werft auf Zypern ausgebildet Pressewirksam wurden diese im Mai 1962 durch den damaligen zyprischen Prasidenten und Erzbischof Makarios III wahrend einer Besichtigung der Schliekerwerft begrusst 2 1962 Konkurs Bearbeiten Mit der Werftenkrise Anfang der 1960er Jahre aber brach das Schlieker Imperium zusammen da die Kapitaldecke mit 20 Millionen DM Eigenkapital zu gering und keine Ausfallburgschaft fur das unter hanseatischen Kaufleuten unbeliebte Unternehmen zu erlangen war 3 Das Werftgelande in Steinwerder wurde nach dem Konkurs 1962 wieder von Blohm amp Voss ubernommen Die Ottensener Eisenwerke gingen in die Maschinenbau GmbH Stulcken uber die 1966 mit der Stulckenwerft von Blohm amp Voss ubernommen wurde Die kleine Werft auf der Peute wurde fur 1 Millionen DM aus der Konkursmasse verkauft Insgesamt wurden rund 125 Schiffe mit fast 450 000 BRT abgeliefert darunter vier Tender der Rhein Klasse fur die Bundesmarine Siehe auch BearbeitenWerften in HamburgEinzelnachweise Bearbeiten Arnold Kludas Dieter Maass Susanne Sabisch Hafen Hamburg Die Geschichte des Hamburger Freihafens von den Anfangen bis zur Gegenwart Hamburg 1988 ISBN 3 8225 0089 5 S 360 f Ein Handedruck fur die Landsleute Memento vom 28 Juli 2014 im Internet Archive In Hamburger Abendblatt 26 Mai 1962 S 4 Felix Fabian Nicht einmal der Name blieb In Die Zeit Nr 10 1966 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlieker Werft amp oldid 214537686