www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schlacht bei Posada wurde der Uberlieferung nach vom 9 bis zum 12 November 1330 zwischen einer ungarischen Armee unter der Fuhrung von Konig Karl I Robert reg 1308 1342 und einer von Basarab I reg 1310 1352 gefuhrten walachischen Streitmacht geschlagen Die Schlacht endete mit einer vernichtenden Niederlage der zahlenmassig deutlich starkeren ungarischen Armee Schlacht bei PosadaKonig Karl I Robert re vorne mit zwei Begleitern muss tatenlos zusehen wie walachische Krieger seine hilflose Armee durch Pfeilbeschuss und herabgeworfene Felsbrocken in einer Bergschlucht vernichten Miniatur aus der Ungarischen BilderchronikDatum 9 bis 12 November 1330Ort Transsilvanische Alpen genaue Lage unbekannt Ausgang walachischer SiegKonfliktparteienKonigreich Ungarn Furstentum WalacheiBefehlshaberKarl I Robert Basarab I Truppenstarkeunbekannt unbekanntVerlusteunbekannt sehr schwer unbekannt nur leicht Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Ablauf der Schlacht 3 Folgen 4 Quellen 5 Literatur 6 Einzelnachweise und AnmerkungenAusgangslage BearbeitenNachdem 1301 mit dem Tod von Konig Andreas III das Herrschergeschlecht der Arpaden erloschen war folgte im Konigreich Ungarn eine Zeit der feudalen Zersplitterung und innerer Wirren Die Magnaten des Konigreiches ubten in den folgenden Jahren faktisch die Herrschaft aus und betrachteten die Konigswahl innerhalb der weiblichen Linie der Dynastie als ihr Privileg Den beiden auf Andreas III folgenden Konigen gelang es nicht sich gegen die Magnaten durchsetzen und die konigliche Zentralgewalt zu erneuern Erst Konig Karl I Robert aus dem Haus Anjou konnte die Zentralgewalt nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit den Magnatenfamilien wiederherstellen Durch die lang andauernde politische Krise des Konigreichs wurden auch erste Verselbstandigungstendenzen in den von ihm beanspruchten und nicht oder nicht mehrheitlich von Magyaren besiedelten Gebieten begunstigt Im Land sudlich der Karpaten das lediglich eine Art Aussenposten des Konigreichs war gelang es schliesslich Basarab I verschiedene politische Einheiten die sich Ende des 13 Jahrhunderts hier zu bilden begonnen hatten und deren Konsolidierung durch die innerungarischen Wirren erleichtert worden war unter seiner Herrschaft zum Furstentum Walachei zu vereinen Das Bestreben Basarabs I sich aus der ungarischen Oberhoheit zu losen veranlasste Konig Karl I Robert schliesslich im Jahr 1330 zu einem Feldzug gegen den walachischen Herrscher der das Ziel verfolgte die ungarische Oberhoheit uber die Walachei wiederherzustellen 1 Ablauf der Schlacht BearbeitenKarl I Robert gelang es ohne grosse Muhe nach Curtea de Argeș der walachischen Hauptstadt vorzustossen Basarab I hatte sich vor dem seinen Streitkraften weit uberlegenen ungarischen Heer in Richtung der Berge zuruckgezogen wohin ihm dieses nun folgte Da es Karl I Robert aber nicht gelang seinen Gegner zu fassen seine Armee Verpflegungsschwierigkeiten hatte und die Jahreszeit bereits weit fortgeschritten und fur Kampfhandlungen ungunstig war sah er sich schliesslich gezwungen mit Basarab in Verhandlungen einzutreten Den Quellen zufolge wurde ein Waffenstillstand geschlossen und der ungarische Konig soll sich verpflichtet haben das Land auf dem kurzesten Weg zu verlassen wenn ihm die Walachen Fuhrer stellen und seiner Armee einen Weg aus den Bergen weisen wurden Die von den Walachen gestellten Fuhrer sollen das ungarische Heer nun in einen sorgfaltig vorbereiteten Hinterhalt gelockt haben 2 dessen Schauplatz nach wie vor Gegenstand von Spekulationen ist In einer Bergschlucht die unter anderem bei Lovistea im Tal des Olt in den Transsilvanischen Alpen zu lokalisieren versucht worden ist wurde das uberlegene auf dem schmalen und gebirgigen Terrain allerdings weitgehend hilflose ungarische Ritterheer der Uberlieferung nach mehrere Tage lang von allen Seiten von den Walachen attackiert Im Begleittext der Ungarischen Bilderchronik auch Chronicon pictum Vindobonense genannt heisst es dazu Die unzahlbaren Massen der Walachen hoch oben auf den Felsen liessen Pfeile auf die ungarische Armee im Tal darunter niederregnen entlang einer Strasse die nicht einmal Strasse genannt werden sollte sondern richtiger ein schmaler Pfad auf dem unfahig zu manovrieren die besten Pferde und Soldaten im Kampf fielen weil sie wegen der steilen Felswande die Walachen zu beiden Seiten der Strasse weder attackieren noch vorrucken oder fluchten konnten die Soldaten des Konigs waren gefangen wie Fische auf dem Trockenen Jung und Alt Prinzen und Edle gleichermassen fielen ohne Unterschied in der Schlacht 3 Konig Karl Robert gelang es dem Inferno mit wenigen Begleitern zu entkommen indem er wie berichtet wird seine Gewander und seine koniglichen Insignien einem seiner Hauptleute gegeben habe der gleich darauf durch einen Hagel von Steinen und Pfeilen getotet worden sei In einfachen Kleidern konnte er schliesslich unerkannt wieder nach Ungarn zuruckkehren Folgen BearbeitenDie vernichtende ungarische Niederlage erregte nicht nur internationales Aufsehen 4 sondern starkte auch Basarabs Position und die seines Furstentums im internationalen Machtekonzert Durch Bundnisse mit den bulgarischen und serbischen Herrschern versuchte Basarab in der Folgezeit die nach der Schlacht de facto unabhangige Stellung seines Landes zu bewahren 5 Auf Dauer konnte die Walachei jedoch dem Druck ihrer beiden ubermachtigen Nachbarn im Norden und Suden dem Konigreich Ungarn und dem seit der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts auf dem Balkan expandierenden Osmanischen Reich nicht standhalten Das politisch militarische Agieren dieser beiden Grossmachte notigte die walachischen Woiwoden in den folgenden zwei Jahrhunderten zu einer permanenten Schaukelpolitik die dem Land keine langer andauernde innere Stabilitat zu bringen vermochte 6 Quellen BearbeitenDezso Dercsenyi Hrsg Bilderchronik Chronicon Pictum Chronica de Gestis Hungarorum Wiener Bilderchronik 2 Bde Bohlau Verlag Weimar 1968 Faksimiledruck Literatur BearbeitenWilgerd Nagy Die Schlacht von Posada 1330 Gedanken uber Ablauf und Ort der Schlacht In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 16 2012 Heft 44 S 41 52 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Vgl dazu Kurt W Treptow Hrsg A History of Romania Romanian Civilisation Studies Bd VII Iași 1995 ISBN 973 9155 72 1 S 60 69 Der Hinweis auf den angeblichen Verrat bzw die Wortbruchigkeit der Walachen in den ungarischen Quellen schmalerte bei den sich am ritterlichen Standesethos und Tugenden wie Tapferkeit und Ehrlichkeit orientierenden Rezipienten nicht nur den walachischen Sieg sondern lieferte auch eine einfache Erklarung fur die offenbar nicht fur moglich gehaltene Niederlage Tatsachlich durften aber mangelnde Ortskenntnisse die Witterungsbedingungen Selbstuberschatzung und dadurch eventuell bedingte Fehlentscheidungen der Armeefuhrung sowie eine wohl vernachlassigte Gefechtsfeldaufklarung weit mehr als die walachische Hinterhaltigkeit die ungarische Niederlage verursacht haben Zitiert nach Treptow 1995 S 68 Aus dem Englischen moglichst exakt ins Deutsche ubersetzt Das etwas zu modern klingende Romanians des Originalzitats wurde hier mit Walachen wiedergegeben So zum Beispiel werden die Schlacht und ihre Vorgeschichte auch in einem der Werke des polnischen Geschichtsschreibers Jan Dlugosz 1415 1480 naher beschrieben Treptow 1995 S 69 Vgl dazu Treptow 1995 S 99 101 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Posada amp oldid 237794022