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Die Schlacht bei Meiningen war eine Schlacht zwischen dem Bauernheer Bildhauser Haufen und furstlichen Truppen im Rahmen des deutschen Bauernkrieges im Hochstift Wurzburg auf einer Hochebene bei Meiningen und Dreissigacker im heutigen Sudthuringen 2 Schlacht bei MeiningenTeil von Deutscher BauernkriegDatum 3 Juni 1525Ort bei Meiningen und DreissigackerAusgang Sieg der Furstlichen TruppenKonfliktparteienBildhauser Haufen Kurfurstentum Sachsen SachsenBefehlshaberHans SchnabelHans Scharr Kurfurst Johann der BestandigeTruppenstarke7 000 ca 10 000Verluste gt 240 1 unbekannt Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 Vorgeschichte 1 2 Die Schlacht 1 3 Folgen 1 3 1 Hinrichtungen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die wurzburgische Stadt Meiningen war wahrend des Bauernkrieges ab Mitte April 1525 mit dem Bauernheer Bildhauser Haufen verbundet dem Bauern aus dem nordlichen Hochstift Wurzburg und der Grafschaft Henneberg sowie Burger aus Meiningen und weiteren Stadten der Region angehorten Mitte April zog mit dem Werrahaufen ein weiteres Bauernheer von Salzungen kommend mit fast 10 000 Aufstandischen das Werratal flussaufwarts Am 24 April erschien der Werrahaufen in Frauenbreitungen plunderte das dortige Nonnenkloster auch das Herrenbreitunger Kloster wurde kampflos eingenommen Am 27 April stand das durch weiteren Zulauf gestarkte Heer vor den Mauern der Stadt Schmalkalden Am 30 April hatte der Schmalkalder Rat die 12 Artikel von Memmingen anerkannt Der Abzug des Werrahaufens Richtung Meiningen mit einer auf etwa 13 000 Mann angewachsenen Streitmacht begann am Morgen des 1 Mai 1525 3 Am 2 Mai 1525 gelangte der Werrahaufen am Unteren Tor der Stadt Meiningen an und stoppten hier da die Stadt bereits mit dem Bildhauser Haufen verbundet war Hier zwangen sie einen Tag spater den Landesherr der Grafschaft Henneberg Graf Wilhelm IV von Henneberg Schleusingen 1478 1559 die 12 Artikel der Bauern anzuerkennen Der Werrahaufen loste sich danach auf Nach der gewonnenen Schlacht bei Frankenhausen zog ein starkes Furstenheer unter Fuhrung des Kurfursten Johann der Bestandige uber Eisenach und Meiningen nach Suden mit dem Ziel Coburg um die dorthin gefluchteten Adligen zu schutzen sowie die Aufstande in den frankischen Gebieten niederzuschlagen Die Schlacht Bearbeiten Am 2 Juni 1525 erreichten die furstlichen Truppen Walldorf nordlich von Meiningen Aufgrund dieser bedrohlichen Lage riefen die Meininger den bei Mellrichstadt lagernden Bildhauser Haufen um Hilfe der dann mit 7000 Mann sofort nach Meiningen zog 1 Nahe Dreissigacker westlich der Stadt Meiningen wurde am 3 Juni 1525 eine Vorhut des Bauernheeres mit zahlreichen Transport und Weinwagen von Einheiten des Grafen Wilhelm IV von Henneberg angegriffen Sie toteten dabei uber 40 Aufstandische und fluchteten anschliessend mit etlichen erbeuteten Wagen vor dem herannahenden Bauernheer nach Walldorf Das Bauernheer gewarnt durch die grosse Anzahl furstlicher Truppen begann eiligst mit dem Bau einer Wagenburg auf der Berghohe Bielstein bei Meiningen um sich zu verschanzen Noch vor deren Vollendung wurden sie von den furstlichen Truppen die durch den Hassfurtgrund auf die Hochebene gelangten angegriffen Dem Bildhauser Haufen standen lediglich 17 leichte Geschutze zu Verfugung mit deren Hilfe die Bauern dennoch lange Zeit der feindlichen Ubermacht mit seiner Reiterei und den schweren Geschutzen standhielten Sie toteten dabei zahlreiche Reisige und den obersten Buchsenmeister der furstlichen Armee Am Abend musste sich aber das Bauernheer nach dem Verlust von uber 240 Mannern und vielen hundert Verletzten verursacht insbesondere durch die schwere furstliche Artillerie und mit dem Zurucklassen einiger Geschutze hinter die schutzenden Mauern der Stadt Meiningen zuruckziehen Der oberste Hauptmann des Bildhauser Haufens Hans Schnabel wollte noch in der darauffolgenden Nacht mit seinem Heer die Stadt verlassen wurde aber von seinen Mitstreitern zum Bleiben uberredet Angesichts der Ubermacht der furstlichen Truppen und der ausweglosen Situation musste die Stadt Meiningen zwei Tage spater am 5 Juni 1525 kapitulieren Folgen Bearbeiten Eine Abordnung von Stadtraten und Vertretern des Bauernheeres bat beim Kurfursten Johann um seinen Schutz fur die Stadt und die Bauern den er auch erteilte Der Bildhauser Haufen loste sich daraufhin fluchtartig auf 1 Um den Kurfursten milde zu stimmen setzten Meininger Burger Hauptmann Hans Schnabel sowie Hans Scharr und weitere Anfuhrer fest Sie wurden vom Kurfursten an Graf Wilhelm ubergeben der sie im Schloss Massfeld in der Grafschaft Henneberg gefangenhielt Als Akt der Bestrafung wurde der Meininger Gemeinderat vom Wurzburger Bischof Konrad II von Thungen abgesetzt und durch seine Obrigkeit ersetzt womit die Stadt ihre Selbstandigkeit verlor 2 An die beteiligten Orte und Bauernschaft ergingen hohe Schadensersatzforderungen und Bestrafungen Die Gefallenen des Bauernheeres fanden auf dem Dreissigackerer Friedhof ihre letzte Ruhe Hinrichtungen Bearbeiten Nach der Niederschlagung des Bauernkrieges im Hochstift Wurzburg hielt Bischof Konrad II von Thungen in zahlreichen Stadten seines Herrschaftsgebietes Strafgerichte gegen die Anfuhrer der Aufstandischen ab So wurden am 30 Juni 1525 in Meiningen folgende 14 Personen darunter der Meininger Pfarrer hingerichtet 4 Sess Hanns Fleming Claus Kellermann Michel Pfennfer Philips Marolt Petter Rothemel Hans Munck Georg Brachvogel Petter Eckstain Dietz Diemar Mychel Wirt Hans Schnartz Georg Pfannenschmidt von Nurnberg Fritz Georg von VachdorfDie Anfuhrer des Bildhauser Haufens Hans Schnabel und Hans Scharr wurden am 3 Juli 1525 in Mellrichstadt hingerichtet 4 Literatur BearbeitenMotsch Johannes Die aufstandische Fuhrungselite in Henneberg und ihre Bestrafung nach dem Bauernkrieg in Reformation und Bauernkrieg 2018 S 115 148 Lorenz Fries Die Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken Verlag des historischen Vereins von Unterfranken Wurzburg 1883 Wilhelm Zimmermann Wilhelm Blos Hrsg Grosser Deutscher Bauernkrieg Verlag von J B W Dietz Stuttgart 1891 Graf Wilhelm IV von Henneberg Schleusingen Korrespondenzen und Briefe von Mai Juni 1525 Staatsarchiv Meiningen Weblinks BearbeitenDie Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken Erwahnung auf den Seiten des Henneberger LandesEinzelnachweise Bearbeiten a b c Wilhelm Zimmermann Wilhelm Blos Hrsg Grosser Deutscher Bauernkrieg Verlag von J B W Dietz Stuttgart 1891 a b Stadtarchiv Meiningen Walter Clemen Schmalkalden im Bauernkrieg In Schmalkalder Geschichtsblatter Schmalkalden 1994 Heft 1 S 43 45 a b Lorenz Fries Die Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken Verlag des historischen Vereins von Unterfranken Wurzburg 1883 50 572254 10 399718 Koordinaten 50 34 20 1 N 10 23 59 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Meiningen amp oldid 227267809