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Die Schiffskatastrophe bei den Scilly Inseln 1707 ereignete sich am 22 Oktoberjul 2 November 1707greg Bei sturmischer See liefen insgesamt vier Kriegsschiffe der Royal Navy auf die Felsen der Scilly Inseln vor der Kuste Cornwalls auf und sanken Dabei starben etwa 1 450 Seeleute darunter der kommandierende Admiral Sir Cloudesley Shovell Es handelte sich um eine der grossten Schiffskatastrophen des 18 Jahrhunderts und in der Geschichte der Royal Navy Das Ungluck war wesentlich durch den Umstand verursacht dass es mit den damaligen Methoden der nautischen Positionsbestimmung nicht moglich war den Langengrad prazise zu bestimmen was zur Folge hatte dass sich der Flottenverband zum Zeitpunkt des Unglucks wesentlich weiter westlich wahnte als dies tatsachlich der Fall war 1 Kupferstich der HMS Association 1697 eines der gesunkenen SchiffeAblauf der Ereignisse Bearbeiten nbsp Admiral Sir Cloudesley Shovell Befehlshaber der FlotteSeit 1701 befanden sich England und Schottland ab dem Act of Union 1707 als Vereinigtes Konigreich Grossbritannien im Spanischen Erbfolgekrieg in einer grossen Koalition der Haager Grossen Allianz im Kriegszustand mit Frankreich unter Ludwig XIV Im Jahr 1707 stiess eine kaiserliche Armee unter dem Kommando des Prinzen Eugen von Piemont nach Sudfrankreich vor und begann mit der Belagerung des franzosischen Kriegshafens von Toulon Das Vereinigte Konigreich entsandte einen Flottenverband unter dem Befehl Sir Cloudesley Shovells ins Mittelmeer der die Belagerung von Toulon seeseitig unterstutzen sollte Die Flottille unter Admiral Shovells Kommando umfasste 15 Linienschiffe Association Royal Anne St George Somerset Torbay Eagle Monmouth Swiftsure Lenox Romney Panther Orford Rye Lenox La Valeur Cruizer funf weitere Schiffe vier Brander Firebrand Vulcan Phenix Grafton einen Sloop Weazel und eine Yacht Ysabella Flaggschiff war die Association unter dem Kommando von Admiral Shovell Vizeadmiral war George Byng der die Royal Anne befehligte und Konteradmiral war John Norris mit dem Kommando uber die Torbay 2 3 Letztlich konnten die Verteidiger Toulons die Seefestung halten und die Belagerung musste im August 1707 abgebrochen werden Shovells Schiffe kehrten nach Gibraltar zuruck das 1704 von den Briten erobert worden war Am 29 September 1707 verliess die Flotte Gibraltar wieder und segelte Richtung England Die Ruckfahrt war durch ungunstige Wetterbedingungen gekennzeichnet Es herrschte dunstiges Wetter mit schlechter Sicht Konstante Regenschauer Sturmwinde und heftige Boen machten uber den grossten Teil der Fahrt eine genauere Positionsbestimmung unmoglich und die Positionsbestimmung musste aufgrund von Abschatzungen Koppelnavigation dead reckoning erfolgen nbsp Seeroute von Showells Schiffen von Gibraltar nach EnglandIn England wurde die Ankunft der Schiffe bereits erwartet Seit Jahrhunderten war den englischen Seefahrern das Problem bekannt dass Schiffe die von Sudwesten in den englischen Kanal einliefen die Tendenz zeigten wesentlich weiter nordlich abzudriften als beabsichtigt Die Bedeutung der drei L s Lead Latitude Look out Lotung Breitengrad Ausguck wurden daher besonders betont Dementsprechend lief am 21 Oktober 1707 einen Tag vor dem Ungluck ein Lotsenschiff die Tartar aus dem Hafen von Portsmouth aus und segelte dem Konvoi entgegen um ihn in den Kanal zu geleiten Nachdem die Tartar die Schiffe nicht finden konnte kehrte sie am 24 Oktober 1707 zwei Tage nach dem Ungluck unverrichteter Dinge wieder nach Portsmouth zuruck 4 Am 21 Oktober 1707 ergaben die Lotungen auf Shovells Schiffskonvoi dass die Wassertiefe abnahm und dass sich die Schiffe dem Kontinentalschelf naherten In der Annahme sich nordwestlich der bretonischen Kuste zu befinden segelte die Flotte weiter ostwarts Am 22 Oktober 1707 gegen 20 00 Uhr kam es zur Kollision mit den Western Rocks der Scilly Inseln Als erstes Schiff kollidierte die Association mit dem Outer Gilstone rock und sank binnen zwei Minuten Drei weitere Schiffe die Eagle die Romney und die Firebrand erlitten durch Kollision bzw Grundberuhrung dasselbe Schicksal und sanken Die Royal Anne entging nur knapp demselben Schicksal indem sie rasch die Marssegel setzte und die Felsen nur eine Schiffslange entfernt passierte 3 Von den etwa 1450 Seefahrern auf den vier Schiffen gab es nur 24 Uberlebende die Zahlen zu den Opfern und Uberlebenden variieren je nach Quelle 5 Die Folgen Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur Admiral Shovell bei Porthellick Cove auf St Mary sIn England loste die Nachricht uber den Totalverlust von vier Kriegsschiffen mitsamt ihrer Besatzung mitten im Krieg und ganz ohne Feindeinwirkung grosse Besturzung aus Erneut wurde das ungeloste Problem der genauen Positionsbestimmung auf hoher See in den Fokus der Aufmerksamkeit geruckt Wesentlich aufgrund dieses Schiffsunglucks verabschiedete das britische Parlament den Longitude Act der am 9 Juli 1714 in Kraft trat und in dem Erfinder einer Methode der exakten Langengrad Bestimmung eine fur damalige Verhaltnisse sehr hohe Belohnung von bis zu 20 000 zugesagt wurde 6 Das Problem der exakten Langengradbestimmung konnte letztlich erst im Jahr 1759 durch den von dem Uhrmacher John Harrison entwickelten Chronometer befriedigend gelost werden 6 7 Der Leichnam von Admiral Shovell wurde einen Tag nach dem Ungluck bei Porthellick Cove auf St Mary s geborgen 8 Am 22 Dezember 1707 erhielt er ein prunkvolles Begrabnis in Westminster Abbey 9 nbsp Seekarte der Scilly Inseln von 1911 mit Lokalisation des Wracks der Association 49 865555555556 6 3972222222222 Koordinaten 49 51 56 N 6 23 50 WEinzelnachweise Bearbeiten 6 Schiffsverluste durch Langenfehler 6 LOSSES AT SEA CAUSED BY MISCALCULATION OF LONGITUDE Deutsches Schifffahrtsmuseum abgerufen am 7 August 2021 deutsch englisch Abel Boyer The History of the Reign of Queen Anne Digested Into Annals Year the Sixth Margaret Coggan in the Inner Temple Lane London 1708 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b James Herbert Cooke The Shipwreck of Sir Cloudesley Shovell on the Scilly Islands in 1707 from Original and Contemporary Documents Hitherto Unpublished Read at a Meeting of the Society of Antiquaries London Feb 1 1883 With a Portrait a Map of the Scilly Islands and a Pedigree of the Families Descended from Sir Cloudesley Shovell 1883 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche G J Marcus Sir Clowdisley Shovel s last Passage In Royal United Services Institution Band 102 Nr 608 1957 S 540 548 doi 10 1080 03071845709423446 englisch The British shipwreck that changed the world BBC Travel abgerufen am 7 August 2021 englisch a b Anniversary of the Longitude Act what was it Royal Museums Greenwich 9 Juli 2016 abgerufen am 7 August 2021 englisch Bernd Graff Kommt Zeit kommt Langengrad Suddeutsche Zeitung 25 Februar 2021 abgerufen am 7 August 2021 Sir Cloudesley Shovell and the Scilly Naval Disaster of 1707 About Scilly aboutscilly com 31 August 2018 abgerufen am 7 August 2021 englisch Sir Clowdisley Shovell westminsterabbey org abgerufen am 7 August 2021 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schiffskatastrophe bei den Scilly Inseln 1707 amp oldid 231365887