www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schichtstufen am Schwanberg sind eine gut sichtbare geologische Schichtstufenlandschaft nahe Iphofen im Landkreis Kitzingen in Unterfranken Bayern Schichtstufe Schwanberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Entstehung 4 Zugang 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Schichtstufen befinden sich etwa 1 6 km nordostlich von Iphofen am Sudhang des 474 Meter hohen Schwanberges Beschreibung Bearbeiten nbsp Der ehemalige SteinbruchMit einem markanten Gelandeanstieg setzt sich dort der Schwanberg gegenuber dem flachwelligen westlichen Vorland des Steigerwaldes ab An seinem Sudhang hat sich eine aus mehreren kleineren Abstufungen bestehende Keuper Schichtstufe entwickelt Typisch fur solche Keuperschichten ist der Wechsel von unterschiedlich verwitterungsresistenten Gesteinen Die markantesten Steilstufen und Verebnungsflachen bilden am Gipfelplateau der Blasensandstein und die auf halber Hanghohe mit Wald bedeckte Verebnung des verwitterungsresistenten Schilfsandsteins Der Name Schilfsandstein geht auf die enthaltenen fossilen Schachtelhalm Gewachse zuruck die man fruher fur Schilfreste hielt Dieses Gestein wurde hier fruher in einem Steinbruch abgebaut Auf Schilfsandstein entwickelten sich saure nahrstoffarme und trockene Boden die sich nicht zur landwirtschaftlichen Nutzung eignen Etwas unterhalb des hochsten Weinbergwegs ist der Ubergang des Schilfsandsteins zu den darunter liegenden weicheren gipsfuhrenden Tonsteinen der Estherienschichten zu sehen Diese sind nach dem darin enthaltenen Schalenkrebs Estheria benannt Zusammen mit den unterlagernden ebenfalls tonigen und gipsfuhrenden Myophorienschichten bilden sie weiche nahrstoffreiche und wasserundurchlassige Boden Solche Boden sind ideal fur den ortsansassigen Weinanbau Im unteren Hangbereich befinden sich weniger deutliche Stufen Verursacht sind sie durch Bleiglanzbank und Acrodus Corbula Schichten Das Areal ist vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt als Geotop 675A001 1 ausgewiesen und als wertvoll eingestuft Es wurde 2007 in die Liste der 100 schonsten Geotope Bayerns 2 aufgenommen und ist auch Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes Steigerwald LSG 00569 01 WDPA 396119 FFH Gebiet Vorderer Steigerwald mit Schwanberg 6327 371 WDPA 555521463 und Vogelschutzgebiet Sudlicher Steigerwald 327 471 WDPA 555537762 Siehe auch Liste der Geotope im Landkreis Kitzingen Liste der schonsten Geotope in Bayern und Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis KitzingenEntstehung Bearbeiten nbsp Aufschluss des GipskeuperIhre Ursache hat diese markante Gelandeform in der unterschiedlichen Verwitterungsresistenz der vorkommenden Gesteine In der Zeit des Keupers vor etwa 230 bis 200 Millionen Jahren lag das heutige Suddeutschland im Randbereich eines flachen Meeres Hier setzten sich abwechselnd Tone und Sande ab Die Kustenlinie des Meeres verlagerte sich standig Zeitweise wurde das Becken vom Meer abgeschnitten und trocknete nachfolgend aus Durch Verdunstung des Meerwassers entstanden Gips und Steinsalzablagerungen Viele dieser Gesteine sind sehr verwitterungsanfallig Sie sind namensgebend fur den Keuper Als Keuper oder Kipper bezeichnet man im Frankischen weiche und brockelig zerfallende Schichten Die grossflachigen Schichten der Trias und Jurazeit die grosse Teile Nordbayerns einnehmen wurden durch tektonische Bewegungen der Erdkruste nachfolgend im Nordwesten Bayerns angehoben gekippt und teilweise auch wieder abgetragen Deshalb treten hier die altesten Sedimentgesteine zu Tage Die jungeren finden sich weiter im Suden und Osten Das Zusammenspiel von Hebung Verwitterung und Abtragung bewirkte dabei im Verlauf von Jahrmillionen die Entstehung dieser Schichtstufenlandschaft Harte Kalk und Sandsteine bilden Steilstufen weiche Ton und Gipsgesteine dagegen flachere Hange Zugang BearbeitenDas Geotop ist gut erschlossen und gut erreichbar Ein Parkplatz befindet sich etwa 300 Meter westlich Beim Geotop befinden sich Informationstafeln ein Rastplatz sowie ein Aussichtspunkt auf das flache Vorland Literatur BearbeitenBayerisches Landesamt fur Umwelt Hg Geotope in Unterfranken Erdwissenschaftliche Beitrage zum Naturschutz Band 8 Augsburg 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geotop Gipskeuper am Schwanberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien LfU Schichtstufen am Schwanberg Abgerufen am 5 Dezember 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Geotop Gipskeuper am Schwanberg NE von Iphofen Abgerufen am 5 Dezember 2015 Pressemitteilung Geo Gutesiegel fur den Schwanberg im Steigerwald Abgerufen am 5 Dezember 2015 49 7143 10 2739 Koordinaten 49 42 51 5 N 10 16 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schichtstufen am Schwanberg amp oldid 228087145