www.wikidata.de-de.nina.az
Der Scharfe Glanz Taubling Russula firmula Syn Russula transiens 1 ist ein Pilz aus der Familie der Taublingsverwandten Er hat einen sehr variabel gefarbten Hut schmeckt sehr scharf und hat mit das dunkelste Sporenpulver unter allen europaischen Taublingsarten Typisch ist sein fruchtiger Geruch der ein wenig an zerriebene Geranienblatter erinnert Er ist oft nur schwer von nah verwandten Arten abzugrenzen Zudem wird die Art von verschiedenen Autoren unterschiedlich interpretiert Scharfer Glanz TaublingScharfer Glanz Taubling Russula firmula SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Taublingsartige Russulales Familie Taublingsverwandte Russulaceae Gattung Taublinge Russula Art Scharfer Glanz TaublingWissenschaftlicher NameRussula firmulaJul Schaff Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Systematik 5 1 Infragenerische Systematik 5 2 Formen und Varietaten 6 Bedeutung 7 Literatur 7 1 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenMakroskopische Merkmale Bearbeiten Der elastische Hut ist 3 6 8 cm breit zuerst konkav und spater abgeflacht Die Huthaut Pileipellis ist glatt massig glanzend und nur jung und bei Feuchtigkeit leicht schmierig sonst eher matt Der sehr variabel gefarbte Hut ist uberwiegend braun violett gefarbt Das Spektrum reich aber von weinrot violett uber blaulich grau und fleischrotlich bis hin zu kupferrot Die Mitte ist meist dunkler und oft auch olivbraun gefarbt Der Rand ist stumpf und lange Zeit glatt erst im Alter kann er auch kurz gerieft sein Die 4 6 mm hohen Lamellen sind bisweilen gegabelt frei oder am Stiel angeheftet Sie sind jung blass cremefarben und farben sich spater ocker bis goldgelb Haufig haben sie auch eine orangefarbene Tonung Das Sporenpulver satt dottergelb gefarbt IVde nach Romagnesi Der der reine weisse Stiel ist 2 4 6 cm lang und 0 7 1 1 1 5 breit An der Basis kann er sich auch leicht ocker gelblich oder rostfleckig werden Nur selten ist er im Alter auch etwas graulich Der anfangs volle Stiel wird im Alter teilweise hohl Er ist fast keulig oder mehr oder weniger bauchig geformt und manchmal leicht deformiert oder runzelig Das Fleisch ist weiss bis leicht gelblich und bleibt lange fest Der Geschmack ist langsam aber merklich scharf bis sehr scharf die Scharfe vergeht aber bald wieder Alte und welke Exemplare konnen ihre Scharfe auch ganz verlieren Der Geruch ist stark und angenehm Das Fleisch riecht ahnlich wie beim Ockerblattrigen Zinnober Taubling R pseudointegra oder nach Geranienblattern oder Apfeln Mit FeSO4 verfarbt sich das Fleisch rosa fachsfarben oder braungrau Die Guajakreaktion ist positiv aber die Verfarbung ist oft nur schwach und entwickelt sich nur sehr langsam 2 3 4 5 Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die Sporen sind 8 11 13 µm lang und 8 8 5 12 breit und tragen fast durchweg isoliert stehende Warzen die nur selten durch feine Linien teilweise netzig verbunden sind Die Warzen sind stachelig lang und dunn und bis zu 0 5 µm hoch Die Basidien sind 45 52 µm lang und 11 13 µm breit und tragen wie bei den meisten Taublingen vier Sterigmen Die Pleurozystiden sind 65 90 µm lang und 8 5 10 13 µm breit Meist sind sie zylindrisch bis spindelformig aber oft auch appendikuliert Die Huthaut Epikutis enthalt zahlreiche 6 9 15 breite Pileozystiden deren Enden variabel geformt sind sie sind zylindrisch bis keulig und 0 2 3 septiert Die Huthaut Hyphen Endzellen sind 2 7 4 µm breit hier und da kommen auch lange Primordialhyphen vor die aber auch fehlen konnen In der Huthaut lassen sich Vakuolenpigmente aber keine Membranpigmente nachweisen 4 Artabgrenzung BearbeitenSehr ahnlich ist der Scharfe Braun Taubling Russula adulterina der ebenfalls in Gebirgsnadelwaldern vorkommt Er ist in der Regel etwas grosser der Hutdurchmesser betragt 8 10 cm und auch die sehr heterogenen Sporen sind zumindest statistisch gesehen etwas grosser 8 12 15 10 11 5 Eine weitere ahnliche Art ist Grune Dotter Taubling Russula urens der heute meist nur noch als Varietat des Purpurbraunen Dotter Taublings angesehen wird Dessen Hutrand ist von Anfang an deutlich gerieft oder gefurcht und sein Geruch ist schwach oder fehlt ganz 4 Okologie BearbeitenDer Scharfe Glanz Taubling ist wie alle Taublinge ein Mykorrhizapilz der vor allem mit verschiedenen Nadelbaumen eine symbiontische Beziehung eingeht Sein wichtigster Wirtsbaum ist die Fichte Er kann aber auch in seltenen Fallen eine Partnerschaft mit Tannen oder Kiefer eingehen Man findet den Taubling in Bergnadelwaldern gern auf Kalkboden Er kommt aber auch in Waldmeister Buchenwaldern unter eingestreuten Fichten oder in Labkraut Tannenwaldern sowie in den entsprechenden Fichtenforsten vor Gelegentlich kann man ihn auch in Hainbuchen Eichenwaldern finden Der Taubling mag frische alkalische bis neutrale basenreiche Boden Besonders Mull Rendzinen und Braunerden uber Kalkstein Kalksanden Mergeln und basisch verwittertem Tiefengestein Die Fruchtkorper erscheinen zwischen Ende Juli und Oktober im Hugel oder Bergland Im Tiefland scheint die Art fast vollstandig zu fehlen 3 Verbreitung Bearbeiten nbsp Europaische Lander mit Fundnachweisen des Scharfen Glanz Taublings 6 7 8 9 10 11 Legende Lander mit FundmeldungenLander ohne Nachweisekeine Datenaussereuropaische LanderDer Scharfe Glanz Taubling ist eine rein europaische Art die ausser in Europa nur noch auf den Kanaren vorkommt In Deutschland fehlt der Taubling im gesamten Norddeutschen Tiefland sowie im Saarland und tritt lediglich in Bayern und Baden Wurttemberg gebietsweise haufiger auf In den Alpen und im Schwarzwald ist die Art haufig sonst zerstreut bis selten 3 In Osterreich ist die Art weit verbreitet und fehlt nur in Gebieten uber 1300 m Meereshohe und in Ostosterreich 12 Systematik BearbeitenDie Art Russula firmula wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich interpretiert Russula firmula sensu Rayner 1985 ist Synonym zu Russula cuprea dem Purpurbraunen Dottertaubling Russula firmula Jul Schaff 1940 und M Bons Auffassung von diesem Taubling sind Synonym zu Russula transiens Singer Romagn 1967 Infragenerische Systematik Bearbeiten Der Scharfer Glanz Taubling wird von Bon in die Untersektion Cupreinae gestellt die ihrerseits innerhalb der Sektion Insidiosinae steht Die Untersektion enthalt meist kleine bis mittelgrosse mehr oder weniger scharf schmeckende Taublinge Die Hute sind farblich sehr variabel und am Rand meist deutlich gerieft Das Sporenpulver ist intensiv gelb Formen und Varietaten Bearbeiten Folgende Formen und Varietaten des Scharfen Glanztaublings wurden beschrieben 13 Varietat Autor BeschreibungRussula firmula f atropurpurea Allesch Sarnari 1998 Der Hut ist 4 6 cm breit leicht gebuckelt und spater um den Buckel herum niedergedruckt Er ist dunkel purpurrot gefarbt in der Mitte fast schwarzlich und am Rande gerieft Der Stiel ist 6 10 cm lang und innen schwammig Die Lamellen sind am Stiel angeheftet und gelb 14 Russula firmula var ocellata Romagn 1953 Der Hut ist etwa 5 cm breit violett bis braunlich verfarbt in der Mitte mehr olivfarben Die glanzende Huthaut ist bis zur Halfte abziehbar Die Lamellen sind ockerfarben der Stiel weiss im Alter mit einem graulichen Ton und mehr oder weniger hohl Das zuerst milde Fleisch schmeckt nach einiger Zeit ein wenig scharf Sporenpulver ist dunkelgelb IVD Der Taubling kommt in Bergmischwaldern vor 5 Bedeutung BearbeitenDer Scharfe Glanz Taubling ist wie alle Taublinge aus der Untersektion Cupreinae nicht essbar und zumindest roh leicht giftig Literatur BearbeitenRussula firmula In Mycobank Fungal Nomenclature and Species Databank International Mycological Association abgerufen am 7 Februar 2014 Henri Romagnesi Les Russules d Europe et d Afrique du Nord essai sur la valeur taxinomique et specifique des caracteres morphologiques et microchimiques des spores et des revetements Bordas Paris 1967 S 840 franzosisch MycoBank Fungal Nomenclature and Species Databank abgerufen am 7 Februar 2014 Russula firmula In Partial Russula species database des CBS KNAW Fungal Biodiversity Centre Abgerufen am 7 Februar 2014 englisch Sporenzeichnung und tabellarische Auflistung der makro und mikroskopischen Merkmale basierend auf H Romagnesis Les Russules d Europe et d Afrique du Nord Alfred Einhellinger Die Gattung Russula in Bayern In Bibliotheca Mycologica 3 Auflage Band 112 Berlin Stuttgart 1994 ISBN 3 443 59056 X S 78 Einzelnachweise Bearbeiten Russula firmula In Index Fungorum indexfungorum org Abgerufen am 19 August 2011 Marcel Bon Hrsg Pareys Buch der Pilze Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09970 9 S 76 a b c German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Wulfard Winterhoff Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 2 Standerpilze Leisten Keulen Korallen und Stoppelpilze Bauchpilze Rohrlings und Taublingsartige Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3531 0 S 582 a b c Russula firmula PDF 1 4 MB Monographic Key to European Russulas 1988 In The Russulales Website w3 uwyo edu S 38 archiviert vom Original am 28 Juli 2010 abgerufen am 2 Juli 2011 englisch Ubersetzung von M Bons Russula Schlussel a b Russula firmula PDF DOC Russulas Micologia biz Web de micologia Europea S 163 abgerufen am 2 Juli 2011 spanisch Cvetomir M Denchev amp Boris Assyov Checklist of the larger basidiomycetes in Bulgaria In Mycotaxon Band 111 2010 ISSN 0093 4666 S 279 282 mycotaxon com PDF abgerufen am 31 August 2011 Weltweite Verbreitung von Russula firmula In data gbif org Abgerufen am 19 August 2011 D M Dimou G I Zervakis amp E Polemis Mycodiversity studies in selected ecosystems of Greece 4 PDF 599 kB Macrofungi from Abies cephalonica forests and other intermixed tree species Oxya Mt central Greece In Mycotaxon 104 mycotaxon com 2008 S 39 42 abgerufen am 22 August 2011 Estonian eBiodiversity Species description Russula firmula Nicht mehr online verfugbar In elurikkus ut ee Ehemals im Original abgerufen am 13 Juni 2012 englisch 1 2 Vorlage Toter Link elurikkus ut ee Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Russula firmula in der PILZOEK Datenbank In pilzoek de Abgerufen am 19 August 2011 T V Andrianova et al Russula firmula Fungi of Ukraine Nicht mehr online verfugbar In www cybertruffle org uk ukrafung eng 2006 archiviert vom Original am 27 November 2015 abgerufen am 3 Mai 2012 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cybertruffle org uk W Damon A Hausknecht I Krisai Greilhuber Datenbank der Pilze Osterreichs In austria mykodata net Osterreichische Mykologische Gesellschaft 2009 abgerufen am 2 September 2011 Varietaten und Formen von Russula firmula Nicht mehr online verfugbar In Russula News mtsn tn it Ehemals im Original abgerufen am 2 September 2011 1 2 Vorlage Toter Link www mtsn tn it Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis R firmula f atropurpurea In MycoBank the fungal website mycobank org Abgerufen am 2 Juli 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scharfer Glanz Taubling Russula firmula Album mit Bildern Videos und Audiodateien Russula firmula In Russulales News Bart Buyck abgerufen am 7 Februar 2014 englisch Foto und Nomenklatur Karin Montag Der Scharfe Glanz Taubling im virtuellen Pilzbuch In Tintling com Abgerufen am 7 Februar 2014 Russula firmula In Funghi in Italia funghiitaliani it Abgerufen am 7 Februar 2014 italienisch Fotos vom Scharfen Glanz Taubling Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scharfer Glanz Taubling amp oldid 237363857