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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Schalenhartguss eine Variante des Hartguss ist ein Gusseisen bei welchem durch die Zusammensetzung und giesstechnische Massnahmen erreicht wird dass es in einem ausseren Bereich als ein Gefuge aus Ledeburit mit Zementit oder eutektoid zerfallendem Austenit Perlit weiss erstarrt Dabei bleibt der Kohlenstoff 2 5 bis 3 8 als Eisencarbid Fe3C mit den Eisenatomen verbunden Dazu wird der Siliziumgehalt relativ niedrig lt 0 5 eingestellt 1 Im Inneren des Gusskorpers wird der Kohlenstoff alsGraphit zumeist in Form von Lamellen in das Eisengefuge ausgeschieden lamellarer Grauguss Bewirkt wird dies durch dickwandige eiserne Formen welche im direkten Kontakt das flussige Eisen schnell abkuhlen was die Graphitausscheidung verhindert Dabei fordern carbidstabilisierende Zusatze wie vor allem Chrom die Weisserstarrung Nach Bildung einer Schale Schreckschicht wird die Geschwindigkeit der weiteren Erstarrung im Kern soweit gebremst dass die Graphitausscheidung erfolgt Mit einem Giessvorgang wird so ein Gussteil erzeugt das aus zwei vollig verschiedenen Werkstoffen besteht Die Schale ist hart verschleissbestandig und hat ein weisses glanzendes Bruchaussehen wahrend der Kern die gute Zerspanbarkeit von Grauguss aufweist und im Bruchbild grau erscheint Dazwischen besteht eine mehr oder weniger starke Ubergangszone Inhaltsverzeichnis 1 Technische Ausgestaltung 2 Erstarrungsvorgange 3 Rohrkorper 4 CDI Chilled Ductile Iron 5 Giessfehler 6 EinzelnachweiseTechnische Ausgestaltung Bearbeiten nbsp Eiserne Giessform Kokille fur eine Kanonenkugel nbsp Kokille fur den WalzengussEntwickelt hat sich der Schalenhartguss aus dem Giessen eiserner Kanonenkugeln Die dabei verwendeten eisernen Formen erinnern an Muscheln frz coquille weswegen dafur auch die Bezeichnung Kokillenguss verwendet wird Anwendung findet er heute beispielsweise bei der Herstellung von Kalanderwalzen fur die Glattung und die Satinage von Papier Die Form besteht dabei aus dickwandigen prazise ubereinander gestapelten Eisenzylindern Obwohl diese keine Ahnlichkeiten mehr mit ihren Namensgebern aufweisen hat sich dafur die Bezeichnung Kokille erhalten Um zu verhindern dass das flussige Eisen an den Kokillen anschweisst werden diese innen mit einer Schlichte ausgestrichen Da diese eine deutliche Isolierwirkung hat muss der Auftrag sehr gleichmassig erfolgen und wird penibel auf seine Starke gepruft Zum Trocknen der Schlichte und zur Verringerung der thermischen Belastung werden die Kokillen vor dem Aufbau der Form auf ca 120 C aufgeheizt Das macht die Arbeit der Former zu einer besonderen Strapaze Um eine eng begrenzte und gleichmassige Schale zu erzielen ist eine hohe Qualitat des Eisens erforderlich Darum wird als Vormaterial nach Moglichkeit 1 3 Schrott eingesetzt der in der eigenen Bearbeitung sortenrein gesammelt wird 1 3 aus Sorel Eisen und 1 3 Stahlschrott aus Tiefzieh Stahlblechen Vor dem jeweiligen Guss wird vom flussigen Eisen in der Giesspfanne eine Keilprobe gegossen Das schmale Ende der Keilform sitzt auf einer Stahlplatte auf wodurch in der Probe die Abkuhlverhaltnisse in der Giessform simuliert werden Der erstarrte Probekeil wird in der Mitte durchgebrochen und an der Verteilung von weissem und grauem Eisen in der Bruchflache kann der Giesser die Starke der zu erwartenden Schreckschicht beurteilen Falls erforderlich kann diese durch Einruhren von Siliziumkarbid Pulver als Keimbildner in die Giesspfanne verringert werden nbsp Schematischer Aufbau fur den Guss einer KalanderwalzeGrosser Wert wird darauf gelegt dass moglichst keine Schlacken in die Giessform gelangen Dazu werden diese unmittelbar vor dem Start des Giessvorgangs von der Giesspfanne abgezogen Zur Einleitung des Gusses wird der Eingusskasten gefullt bevor der Stopfen zum Fallrohr gezogen wird Danach achtet der Pfannenfuhrer dass dieser wahrend des Giessvorganges stets gut gefullt bleibt Die an der Oberflache schwimmenden Restschlacken verlassen den Kasten ganz zum Schluss und bleiben im Fallrohr hangen Durch das seitliche Einstromen des Eisens in den Unterkasten den sog tangentialer Anschnitt wird es zudem in der Form in Rotation versetzt was eventuelle Verunreinigungen wegen ihres geringeren spezifischen Gewichtes zur Formmitte hintreibt und so die Schreckschicht frei davon halt nbsp Guss einer grossen Kalanderwalze mit zwei GiesspfannenErstarrungsvorgange BearbeitenMit der Aufgabe einiger Schaufeln Holzkohle auf den Uberkopf womit dessen Abkuhlung und Erstarrung verzogert wird bestimmen nun physikalische Prozesse der Warmeleitung und ausdehnung sowie Erstarrungsprozesse das weitere Geschehen Nach rund 10 Minuten hat die sich bildende Schale soweit verfestigt dass sie den Walzenkorper der im Inneren noch flussig ist zusammenhalt Die Schale lost sich von den wegen ihrer Aufheizung expandierenden Kokillen ein Vorgang der oben beginnt und nach unten fortschreitet Durch die isolierende Wirkung des sich bildenden Luftspaltes wird die Schale von innen noch einmal aufgeheizt und an die Grenze ihrer Belastbarkeit gebracht Dies geschieht ein weiteres Mal wenn im Walzeninneren zwischen 1 000 und 950 C die Graphitausscheidung einsetzt Dieser besitzt gegenuber dem Eisen ein um rund 15 Prozent grosseres Volumen was zu einer Expansion des Kernes fuhrt welche die Schale zwangslauft dehnt Um den Effekt zu mildern wird dem Eisen ein halbes Prozent Phosphor zugesetzt ein Element das ublicherweise vermieden wird weil es das Eisen versprodet Auf diesem Temperaturniveau ist es jedoch nutzlich weil sich im Gefuge ein Netz von Phosphid Eutektikum bildet das flussig ist und dem Graphitisierungsdruck ausweichen kann Nach der Erstarrung kann man am Uberkopf erkennen wo es herausgequetscht worden ist Die phosphorbedingte Verschlechterung der Festigkeitswerte des Schalenhartgusses ist der Preis dafur Wahrend der weiteren Abkuhlung tut sich in dem jetzt festen Korper wenig Erwahnenswertes Schale und Kern inklusive einer mehr oder weniger starken Ubergangsschicht haben sich als zwei grundverschiedene Materialien herausgebildet Bei den verschiedenen thermischen Ausdehnungskoeffizienten wurde man erwarten dass die entstehenden Eigenspannungen den Korper zerreissen Das geschieht jedoch nicht Die Temperaturanderung ist so gemachlich und die Warmfestigkeiten so gering dass entstehende Spannungen durch interne Kriechprozesse im Material ausgeglichen werden Das andert sich bei Unterschreitung eines Temperaturniveaus von ca 350 C Darunter werden die Unterschiede in der thermischen Ausdehnung im Walzenkorper in der Form von Eigenspannungen gleichsam eingefroren Und das gilt auch fur das Temperaturgefalle zwischen Korper und Schale welches bestand als beide diese Marke passiert haben Fur die Kalanderwalzen ist das von Vorteil Thermowalzen sind nur moglich weil die Eigenspannungen dabei helfen die Thermospannungen zu kompensieren Rohrkorper Bearbeiten nbsp Aufbau einer Gussform mit Sandkern fur eine RohrwalzeWalzenrohre aus Schalenhartguss konnen durch Aus und Aufbohren des Walzenkerns hergestellt werden Weil dabei Material das unter Zugeigenspannungen steht entfernt wird verringern sich die Druckeigenspannungen in der Schale Wenn das bei hochbelasteten Thermowalzen nachteilig ist werden die Gusskorper als Hohlguss ausgefuhrt d h in der Gussform wird ein Sandkern befestigt Bei grossen Abmessungen ist die Verringerung der Menge an Flussigeisen betrachtlich und bei begrenzter Schmelzkapazitat oft alternativlos CDI Chilled Ductile Iron Bearbeiten nbsp Rohrwalzenkorper aus Chilled Ductile Iron CDI nbsp Querschnitt eines Walzenkorpers fur eine beheizte PapierkalanderwalzeEine Modifikation des Schalenhartgusses ist das CDI 2 Dabei wird ein austenitisch ferritisches Gusseisen mit Kugelgraphit in Kokillen gegossen In diesem Fall bewirkt deren Schreckwirkung keine Weisserstarrung sondern lediglich eine feine Gefugeausbildung welche fur die Verwendung als Kalanderwalze vorteilhaft ist Dafur ist eine zusatzliche induktive Oberflachenhartung erforderlich Insbesondere bei grossen Abmessungen ist CDI eine kostengunstige Alternative zu Walzen aus geschmiedetem Stahl Giessfehler BearbeitenSchlackeneinschlusse in der Walzenoberflache waren bei der Einfuhrung des Schalenhartgusses ein grosses Problem das erst durch die Erfindung des tangentialen Anschnittes um 1830 behoben wurde Poren in der Walzenoberflache sind auf Feuchtigkeit in der Form zuruckzufuhren Trotz der Trocknung der Schlichte und die Vorwarmung der Kokillen konnen sich insbesondere in Rissen auf der Innenseite mehrmals verwendeter Kokillen Reste von Feuchtigkeit halten Die Locher in der Oberflache mit Durchmessern bis zu 3 Millimetern lassen sich durch Stiften mit Stahldraht dauerhaft ausbessern Warmrisse entstehen in der fruhen Phase der Schalenbildung Der aufgegangene Riss wird durch aus dem Inneren nachfliessende Schmelze wieder geschlossen In der geschliffenen Ballenoberflache ist der Fehler durch seine helle Farbe sichtbar Da der Eigenspannungsverlauf gestort ist sind zugelaufene Warmrisse bei hochbelasteten Thermowalzen nicht akzeptabel Offene Risse in der Schreckschicht sind ein Ausschusskriterium Treten sie im Endbereich des Ballens auf kann aus dem betroffenen Walzenkorper u U eine kurzere Walze gefertigt werden Sontanrisse kommen gelegentlich Tage nach dem Herausheben der Walzenkorper aus der Giessgrube vor die zur Erhohung der Oberflachenharte legiert worden sind Ursachlich dafur sind besonders hohe Eigenspannungen und die Bildung von Kernlunkern wahrend der Erstarrung Durch den Einsatz von Giesshauben mit denen die Abkuhlung gezielt verlangsamt wird lasst sich das verhindern Eine Krummung des Gusskorpers muss als Fehler bezeichnet werden weil bei der nachfolgenden zylindrischen Bearbeitung zwangslaufig Dickenunterschiede der Schale entstehen Die Auswirkung geringer Krummung von wenigen Millimetern kann bei Kalanderwalzen durch fertigungstechnische Massnahmen kompensiert werden Einzelnachweise Bearbeiten Hartguss auf giesserei praxis de cdi auf hwk1365 de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schalenhartguss amp oldid 237375912