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Unter Schublig werden eine Reihe von Wurstspezialitaten aus einigen deutschsprachigen Kantonen der Schweiz sowie auch aus Sudbaden Schwarzwald Bodensee subsumiert so aus den Kantonen Bern Aargau Luzern Zurich St Gallen Appenzell Glarus und Kanton Schaffhausen sowie dem angrenzenden sudbadischen Schwarzwald Bodensee Gebiet Die Wortherkunft leitet sich ab von schubelinc mittelhochdeutsch eigentlich in einen Darm geschobene Wurstfullung und ist eine verwandte Form von Schubling mit derselben Bedeutung Jacob Hunziker beschrieb in seinem Aargauer Worterbuch in der Lautform der Leerauer Mundart von 1877 den schublig als eine Art Speckwurst dies ubernahmen die Bruder Grimm in ihr Worterbuch als verkurzte Form von Schubling St Galler Schublig gekocht und angeschnitten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herstellungsarten 2 1 Rohwurst Schublige 2 1 1 Bauernschublig 2 1 2 Toggenburger Bauernschublig 2 2 Gebruhte Schublige 2 2 1 Bassersdorfer Schublig 2 2 2 Glarner Schublig 2 2 3 St Galler Schublig 3 Die Wurst mit den eigenen Feiertagen 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenErste Quellen zum Schublig stammen bereits aus dem 13 Jahrhundert die eine geraucherte Wurst mit diesem Namen belegen Im Speiseplan des Siechenpfrunds zu St Gallen wird in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts als Mittagessen regelmassig gersten und flaisch wurscht und schubling verzeichnet 1805 werden die St Galler Schublige bereits als solche bezeichnet jedoch auch dass diese im Gegensatz zu heute acht bis zwolf Tage gerauchert und derart bis zum Fruhjahr haltbar waren Auch im Kanton Glarus wird der Schublig Mitte des 19 Jahrhunderts als eine Wurst beschrieben die noch gerauchert wurde Dito in den 1930er bis 1940er Jahren sind Schublige im Atlas der schweizerischen Volkskunde noch als Hausgeraucherte beschrieben wohl im Kuchenrauch Sie bestanden aus Fleisch minderer Qualitat wie Lunge Herz Bauchlappen und Speck sowie Rindfleisch Mit dem Umbruch von der Hausmetzgerei zur gewerblichen Metzgerei wurde der hausgemachte angeraucherte Schublig endgultig zum ungeraucherten In einem Fachbuch fur das Metzgereigewerbe von 1960 heisst es unmissverstandlich Glarner Schublige werden nicht gerauchert Herstellungsarten BearbeitenIm Gegensatz zu fruher ist der Schublig heute wirklich keine grobe Wurst mehr wobei ein Stadt Land Gefalle besteht Im landlichen Raum werden die Zutaten in der Regel nicht so fein gekuttert wie in den Stadten In den letzten Jahren wurden etliche neue Schublig Spezialitaten kreiert die zum Beispiel mit Wein Rum Kase oder Krautern verfeinert werden oder auch Wildsauschublig aus Wildschweinfleisch bzw Wildschublig aus Hirschfleisch und Rehfleisch Die ortstypischen Varianten unterscheiden sich nach Rohwurst und Bruhwurst nach gerauchert und ungerauchert Rohwurst Schublige Bearbeiten Bauernschublig Bearbeiten Er ist die Urvariante des Schublig und der bauerlichen Hausmetzgerei entsprungen mit einer Haltbarkeit von etwa einem halben Jahr Bauernschublige bestehen aus Rind und Schweinefleisch Speck und Gewurzen Kochsalz Pfeffer sowie Wein und Nitritpokelsalz oder Salpeter daher die Rotung Sie werden in Schweinedarme abgefullt und mehrere Tage gerauchert Einem Landjager ahnlich sind sie dunkelbraun gerade etwa 20 cm lang und kommen paarweise das Stuck um 100 Gramm in den Handel Verzehrt werden Bauernschublige meist kalt mit Brot Toggenburger Bauernschublig Bearbeiten Auch als Sennenwurst bezeichnet zeigt dieser Name dass er in der bauerlichen Hausmetzgerei als Wurst fur die Sennereien produziert wurde er ist etwa ein halbes Jahr haltbar Im Gegensatz zu den anderen Schubligarten hat er einen hohen Anteil an Rindfleisch und es werden zunachst zwei getrennte Bratmassen Rind und Schwein gemacht die erst vor dem Einwursten miteinander vermengt werden Er besteht aus Rind und Schweinefleisch Speck Gewurzen Salz Pfeffer Koriander oft auch Kummel sowie Wein und Nitritpokelsalz und wird in dunkle Schweinedarme eine grossere Variante auch in Rindsdarme abgefullt Die verbreitetste Art ist gerade etwa 20 cm lang und wird paarweise verkauft Er wird mit Brot oder einem Burli kalt gegessen Gebruhte Schublige Bearbeiten Bassersdorfer Schublig Bearbeiten Auch Schwarze genannt Er hat seinen Ursprung in Bassersdorf und wird vorzugsweise im Zurcher Unterland produziert Er besteht aus einem groben Brat aus Rindfleisch Schweinefleisch Schwarte Speck und Gewurzen Kochsalz Pfeffer Muskat Ingwer Zwiebeln sowie Nitritpokelsalz Phosphat und Ascorbinsaure Er wird in geharzte Rindsdarme gefullt daher die schwarze Farbe und hat einen kraftig rauchigen Geschmack Einer Cervelat nicht unahnlich jedoch grosser kommt er in einem pechschwarzen Darm in den Handel leicht gekrummt etwa 18 Zentimeter lang und 200 Gramm schwer Glarner Schublig Bearbeiten Traditionelles Herstellungsgebiet ist der Kanton Glarus Der Glarner Schublig ist eine rohe Bruhwurst aus Rind und Schweinefleisch Schwarte sowie Speck und Gewurzen Kochsalz Pfeffer Muskat Koriander Knoblauch im Naturdarm Er ist etwa 20 Zentimeter lang und leicht gekrummt wird mit Holz gespielt und paarweise zugerichtet Industriell fur den Lebensmitteleinzelhandel hergestellte Glarner Schublige sind der Haltbarkeit wegen heute erhitzt und pasteurisiert Der Glarner Schublig ist ein Alltagsessen Er ist heiss als Zwischenmahlzeit ebenso beliebt wie zum Mittag oder zum Abend bevorzugt mit einem Stuck Brot oder Kartoffelsalat Auch gegrillt erfreut er sich zunehmender Beliebtheit St Galler Schublig Bearbeiten Traditionelles Herstellungsgebiet ist der Kanton St Gallen Er ist eine leicht geraucherte Bruhwurst aus Rind und Schweinefleisch Schwarten sowie Speck und Gewurzen Kochsalz Pfeffer Muskat Koriander Zwiebeln im Naturdarm Er ist etwa 20 Zentimeter lang und leicht gekrummt Er ist grober gekuttert als der Glarner die Speckwurfel sind deutlich erkennbar weiters wird er mit Nitritpokelsalz versetzt wodurch er eine rote Farbung erhalt Er wird angetrocknet angerauchert und mit Wasserdampf gebruht Der St Galler Schublig wird kalt oder warm gegessen zusammen mit einem Burli oder Kartoffelsalat Die Wurst mit den eigenen Feiertagen BearbeitenDer Schubeldonnerstag ansonsten besser bekannt als Schmutziger Donnerstag gilt als eigentlicher Auftakt zur Fastnacht in der St Galler Linthebene In Zurich ist es der Schubligziischtig der Fastnachtsdienstag der die Fastnachtszeit beendet Er gehort zu den altesten vorreformatorischen Brauchen des Kantons Zurich Als sogenannter Mobilmachungsschublig ist die Wurst ausserdem in der Schweizer Armee sehr beliebt Literatur BearbeitenLothar Leistner Fachbuch fur das Metzgereigewerbe Band II Thun Ott Verlag 1960 Heinrich Messikommer Aus alter Zeit Sitten und Gebrauche im zurcherischen Oberlande Zurich Orell Fussli 1909 Richard Weiss und Paul Geiger Atlas der schweizerischen Volkskunde Basel 1950 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schublig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Glarner Schublig in der Datenbank von Kulinarisches Erbe der Schweiz St Galler Schublig in der Datenbank von Kulinarisches Erbe der Schweiz Schweizer Brauchtum und Volkskunde Memento vom 1 November 2011 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schublig amp oldid 232203458